Michael Reißig

Eine peinliche Verwechslung

„Wegen einer Betriebsstörung kommt der Regionalexpreß aus Nürnberg zur Weiterfahrt nach Dresden Hbf. voraussichtlich dreißig bis vierzig Minuten später an“, saugt der gürtelschlanke junge Mann die freundlich-tönende Stimme aus dem Lautsprecher, in sein Gemüt ein.
Torsten stöhnt – mag auch die Stimme der Bediensteten noch so lieblich klingen.

Der achtzehnjährige Azubi wirkt nach einem superstressigem Tag im Büro wie ausgebrannt. So schnell es geht, möchte der gut aussehende Teenager in heimatlichen Gefilden seiner Junggesellenbude relaxed die Beine aufs Sofa strecken. Doch daraus wird zumindest vorerst nichts werden.

Torstens prüfender Blick wandert hoch zur Bahnhofsuhr. Er hat das Gefühl, der Minutenzeiger hätte seinen Betrieb eingestellt. Nachdem dieser doch wieder einen Sprung gewagt hat, senkt sich sein ovales Gesicht und seine tiefblauen Augen wandern ohne Ziel durch das Weite der lichtdurchfluteten Halle des Chemnitzer Hauptbahnhofs. An einer jungen zierlichen Frau, die an einem mit Reiseproviant gefülltem Automaten klebt und gerade dabei ist, das „Wunderwerk der Technik“, mit einer Zwei-Euromünze zu verwöhnen, bleiben diese bewusst hängen. Aus über zehn Metern Entfernung kann Torsten nicht erkennen, welche Ware das unbekannte Wesen dem Ausgabefach des stummen Verkäufers entnimmt.
Das Mädchen verstaut das in Stanniol gehüllte Produkt in einer lederbraunen Handtasche und hebt danach ihren Kopf leicht an. Ihre schönen Mandelaugen treffen auch gleich auf Torsten, der etwas abseits von einer Traube ungeduldiger Reisender, verharrt. Aber dessen Augen scheinen vor ihr fliehen zu wollen. Wie sonst ist es zu erklären, dass sein verstörter Blick sich auf das Nachbargleises richtet. Doch das rassige Girl möchte diesen sportlich-schicken Boy unter keinen Umständen ziehen lassen.
Für das Mädchen bietet sich wieder einmal die spannende Gelegenheit, mit ihren unwiderstehlichen Reizen zu kokettieren. Besonders ihre phänomenalen Flirtkünste hatte die grazile Schönheit in ihrer Vergangenheit schon immer gekonnt eingesetzt, um die coolsten Boys an Land ziehen zu können. Nun hatte sie sich Torsten als „Opfer“ auserkoren. Ihr feuriger Blick saugt sich an ihm fest, obwohl seine Augen noch nicht in der Spur ihres Blickes liegen. Endlich wandern auch seine Augen von der tristen Monotonie des Gleisbettes, in das Gesicht der Schönheit.
Jetzt ist auch sein Mund von einem sinnlichen Lächeln umspielt. Wer von beiden wird als Erster den Mund öffnen?
Sekundenlang kreuzen sich die Blicke der beiden. Dann umschmeichelt ein durchdringendes Lächeln ihr sommersprossiges Gesicht mit dem reizenden Schmollmund. Der Zauber eines feuchten Glanzes legt sich in ihre rehbraunen Augen. Die brünett-gelockte, seidig glänzende Haarpracht, fließt weit über ihre schmalen Schultern hinaus. Beeindruckend, wie toll es das flotte Kücken versteht, mit einer Symbiose aus eleganten Hüftschwüngen und den unwiderstehlichen Reizen ihrer schlanken sexy Figur, das starke Geschlecht in ihren Bann zu ziehen. So kann sie bei den jungen Wilden reichlich Punkte sammeln und den Hormononhaushalt der jungen Männer so richtig aus dem Gleichgewicht bringen. Auch ihre formschönen Rundungen unter ihrem knalllgelben T-Shirt tun das Übrige und versetzen die Typen vollends in Rage.
Torsten sollte da keine Ausname machen. Oder etwa doch?
Schüchternheit ist ein Wort, welches der ansonsten so coole und lässsig wirkende Torsten, bisher nie gekannt hatte.
Fühlt er sich ihr gegenüber plötzlich nicht gewachsen? Wird ihr umwerfendes Lächeln von ihm vielleicht missverstanden? Torsten war noch nie ein Kind von Traurigkeit gewesen und hatte gerade deswegen noch nie Mühe gehabt, einen tollen Fisch an die Angel zu heben. Beim Ansprechen fand er meistens die richtigen - nicht selten auch die schelmischen Worte.

Seinen „Anbaggerkünsten“ trotzend, schweift sein Blick wieder unwillkürlich von dem Mädchen weg.
Ist Torsten vielleicht deshalb vorsichtiger geworden, nachdem ihm die bildschöne Yvonne – an der er wie Klette gehangen hatte – ihm aus fadenscheinigen Gründen den Laufpass gegeben hatte?
Zwar hatten ihn in seiner nicht gerade ruhmreichen Vergangenheit, schon so manche freche Weiber nach einem kurzen Intermezzo an die frische Luft befördert - doch meistens hatte er sich schnell damit abgefunden. Bei Yvonne war es jedoch anders. Yvonne war seine wirkliche erste große – seine wahre Liebe – und nicht nur ein oberflächliches Techtelmechtel. Seit der Trennung, die nicht mal eine Woche her ist, hat auch sein Lack erste Kratzer abbekommen. Jetzt ist er wirklich auf der Suche nach einer festen Beziehung und ist nicht mehr bereit sich auf jedes Abenteuer einzulassen. Erste Wunden haben sich in seine Seele eingebrannt.
Plötzlich brechen helle laute Worte in das Stimmengewirr und in die Geräusche an- und abfahrender Züge.
„Sei doch bloß nicht so schüchtern!“
Torsten erschrickt kurz. Ein wilder Herzschlag in seiner Brust lässt seinen Körper vibrieren.
„Bin ich doch auch nicht:“
„Bist so ein schicker Typ und guckst in die Gegend wie ein Trauerkloß.“ „Meine Ehemalige hat mir erst den Hof gemacht“, gibt Torsten ihr zu verstehen.
„Ist doch kein Beinbruch. Auch ich kann davon ein Lied singen.
Übrigens: Ich bin Manuela. Kannst mich aber auch Manu nennen. Alle die mich kennen, nennen mich nur noch Manu.“

„Okay, ...heiße Torsten.“ Flugs fliegen die griesgrämigen Falten aus seinem Gesicht und werden erstmal durch ein haarkleines Lächeln ersetzt. Manu zaubert ein antörnendes Grübchenlächeln auf ihre Wangen.
Das Eis zwischen den beiden beginnt allmählich zu schmelzen.

Manu und Torsten verbindet eine Gemeinsamkeit. Beide sind permanente Quasselstrippen, Auch Torstens anfänglicher Kloß im Halse ist längst in den Magen gerutscht, sodass auch er wie ein Wasserfall anfängt auf Manuela einzureden. Auch Torsten kann mit einigen Pfunden bei ihr wuchern. Teure Markenjeans, Haut – gebräunt wie Schokolade, leicht gekringelte dunkelbraune glänzende Haare, die so richtig gut zu Manus top gestylter Frisur passen. Und auch die Elastizität seines makellosen Körpers passt wie die Faust aufs Auge zu ihrer schillernden biegsamen Figur. Da dürfte auch Manu sich in ihrer Haut viel wohler fühlen, anders als ihr letzter Freund, der sich anfühlte wie ein nasser Sack.
Die beiden sind so in sich vertieft, dass sie nicht mal merken, wieviele Sprünge der Minutenzeiger schon gemacht hat. Selbst die gut verständliche Lautsprecherdurchsage, welche die Ankunft des verspäteten Regionalexpresszuges angekündigt hat, ist an Torsten und Manu nur so vorbeigerauscht. Das Gluckern des Dieselmotors kündigt die Einfahrt des Zuges bereits aus der Ferne an. Die Bremsen quietschen schrill und bringen den zinnoberrot glänzenden Franken-Sachsen-Expreß allmählich zum Stehen. Die beiden huschen die wenigen Meter bis zur Tür, die sich in diesem Augenblick öffnet. Ein ganzer Pulk hitzegestresster Reisender hetzt aus dem Waggon.
Torsten und Manuela zwängen sich in den hinteren Zugteil und erhaschen in der Nähe der Abteiltür noch zwei der wenigen Sitzplätze, die noch nicht belegt sind.
Fortan geht auch bei Torsten alles wie von selbst. Ein triumphierendes – ein allessagendes Lächeln springt hell auf in seinem Gesicht. Torsten schmiegt seine Schläfe liebevoll an ihre. Noch während der Zug anruckt, nimmt er kurz seinen Kopf etwas zurück. Er dreht diesen nach rechts und bringt seine Lippen in „Angriffsstellung“. Zuerst bietet sie ihm ihre geröteten Wangen als „Angriffsfläche“ an. Torstens kusssüchtige Lippen sparen kaum einen Zentimeter aus und ihre Wangen danken für das wohlige Gefühl, indem sie noch knalliger glühen.
„Für die Zugestiegenen bitte die Fahrausweise zur Kontrolle!“, bittet der Kundenbetreuer in freundlichem Unterton.
Für die frisch Verliebten immer noch kein Grund voneinander abzulassen. Der Kontrolleur – ein junger gutaussehender Herr - stupst Torsten etwas derb auf die Oberschenkel. Die beiden erschrecken kurz und lassen voneinander ab.
„Erst will ich die Fahrausweise von euch sehen, dann könnt ihr weitermachen solange ihr wollt“, frotzelt der in einer adretten Dienstkleidung steckende Herr, verständnisvoll.
Wortlos stöbern beide in ihren Portmonees und strecken ihm die Monatskarten entgegen. Nur flüchtig beäugt er den Fahrschein und und sagt spitzbübisch lächelnd:
„Na dann wünsche ich euch noch viel Spaß!“ „Ich dir auch“, antwortet Torsten in seiner ihm eigenen, witzig- frechen Art.
Nach dieser unfreiwilligen Pause beginnen feuchte Zungen und gierige Lippen mit einem heißen Spiel. Beide Lippen werden mit zahllosen Küssen bedeckt, die auch beide Zungenspitzen genüsslich in Empfang nehmen. Auch diese lechzen förmlich nach weiterem Liebessaft. Die Küsse werden immer schöner, länger und aufregender, bis das genussfreudige Pärchen in einem endlos langen Kuss ineinander verschmelzt. Urplötzlich lässt Manuela von Torsten ab und schält sich mit ihrem knackigen Hintern elegant aus dem schmalen Sitz und windet ihren aufregenden Körper zu einem Fragezeichen.
„Wo und wann wollen wir uns eigentlich wiedersehen“, fragt Manu Torsten in heller Aufregung, die im Gefühl prickelnder Extase beinahe das Aussteigen vergessen hat.
„Muss mich leider von dir verabschieden. Es tut mir so furchtbar leid, dass ich in zwei Minuten bereits aussteigen muss. Manu haucht ihr noch ein Abschiedsküsschen auf seinen Mund.
In dieser Sekunde kündigt der Zugfunk bereits den nächsten Halt in Oederan an.
„Ich würde dir vorschlagen, dass wir uns morgen um vier am Eiskaffee „Venezia“ treffen.
Italienisches Eis schleckere ich besonders gern.“ Nicht nur italienisches Eis schmeckt so lecker, deine Küsse sind das Schönste was es gibt auf dieser Welt und schmecken noch viel viel besser“, lobt Manuela ihren neuen Goldschatz in höchsten Tönen. Noch einmal beugt sie sich über ihn und drückt ihm noch eine zweiten – einen festen Abschiedskuss – auf seinen Mund.
Ihre pechschwarzen hochhackigen Schuhe sind der neueste Schrei auf dem Markt und auch ihr ganzer Stolz. Manu geizt nicht mit ihren Reizen und präsentiert sich gern im schrillen Outfit, als wäre sie eine Gogo-Tänzerin in einem noblen Etablissement. Auf krachenden Absätzen schwingt sich die „Kleene“ so gekonnt aus dem Zug, dass viele ihrer männlichen Altersgenossen plötzlich Stielaugen bekommen haben und einige ihr anzüglich hinterher pfeifen.

Am nächsten Tag hält ihn sein Lehrausbilder, von der ersten Minute an, ganz schön auf Trab. Aber Torsten sieht das so locker wie noch nie. Die Vorfreude auf das heutige Date stellt alles Andere in den Schatten und scheint dem „Schmunzelmonster“ plötzlich Flügel zu verleihen.
Endlich Feierabend!
Erwartungsfroh klettert Torsten in einen rotlackierten Straßenbahnwagen der Linie fünf, in der die meisten Sitzplätze schon belegt sind. Zeit ist noch genug vorhanden, da der Treff erst in einer halben Stunde vorgesehen ist. Und bis zu seinem Ziel sind es auch nur drei Haltestellen. An der übernächsten Haltestelle schieben sich wieder einige schwitzende Passagiere in den Waggon.
Torsten ist sichtlich überrascht. Staunend nimmt er zur Kenntnis, dass Manu gerade in den Waggon klettert. Er hat richtig gesehen, es ist tatsächlich Manu. „Jetzt schon Manu – warum“, denkt Torsten. „Mit ihren schlanken Beinen kann sie doch die eine Station auch getrost laufen“, leuchtet es in seinem Hirn auf.
Ein vielsagendes Lächeln wirft er seinem Schwarm entgegen. Doch ihre schönen Augen machen heute einen kalten – einen fast schon leblosen – Eindruck. Noch bleibt das freudvolle Strahlen im Gesicht des „Glückspilzes“ hängen.
„Prima, dass du jetzt schon da bist“, macht Torsten seiner Freude jubelnd Luft. Als er sie umgarnen möchte, pufft sie ihn schroff zur Seite und flucht krächzend:
„Bist du denn übergeschnappt!, rutscht es in einer Lautstärke aus ihr heraus, dass die anderen Fahrgäste Wind bekommen und einige erschrockene Blicke auf sie fliegen.
Torsten weicht einen Schritt zurück.
„Was ist nur in dich gefahren! So kenne ich dich doch gar nicht!“ Gestern war Manu noch das zärtlichste Mädchen was er jemals kennenlernen durfte. Und jetzt gebärdet sie sich wie ein feuerspeiender Drachen.
„Warum ist das so“, fragt sich Torsten im Stillen. „Hat sie vielleicht gestern abend noch einen anderen Typen kennengelernt?“ „Verpiss dich bloß, ansonsten gibt’s was hinter die Löffel!“, faucht Manu wie ein wildes Raubtier. Sie ist nicht mehr wieder zuerkennen. Faktisch über Nacht haben ihre Augen jeglichen Glanz verloren. Giftig stechend drohen diese in jedem Augenblick aus ihren tiefen Höhlen zu fallen.
Die Bahn bremst, hält an und wieder rollen die Türen weit auf.
Manu packt die Chance beim Schopfe und sprintet aus dem Wagen. Doch sie hat die Rechnung ohne den wieselflinken Torsten gemacht, der sich längst noch nicht geschlagen geben will. Ganz im Stile eines Leichtathleten hetzt er ihr hinterher.
„Lass uns..., lass uns doch noch einmal über alles reden!“, schreit er keuschend aus seiner Kehle.
Wutentbrannt rennt das fauchende Weib auf Torsten zu und verpasst dem Gebrannten eine gehörige Backpfeife auf die Wangen und flüchtet in Richtung einer belebten Straßenkreuzung, deren Fußgängerampel gerade auf Rot umschaltet. Torsten folgt ihr und brüllt: „ Na warte nur, gleich gibt’s Feuer auf den Hintern!“ Einige Passanten recken erstaunt die Köpfe, keiner will sich jedoch in das ungewöhnliche Duell einmischen. Doch ehe Torsten sich versieht, landet ein richtiger Volltreffer auf seiner Stirn.
„Was ist denn mit euch los!“, platzt es in dieser Sekunde aus dem Munde einer jungen Frau, deren Stimme auch noch so vertraut klingt.
„Hallo Manu!, schreit die Aufgebrachte plötzlich auf.
„Hallo Marion, hallo Torsten schallt es ihnen entgegen. Torstens kann es kaum glauben. Es ist wie in einem Märchen. In der dichten Menschentraube hat sein suchender Blick Manu gefunden.
Die vermeintliche Manu, die in Wirklichkeit Marion ist, starrt dem Geschockten ungläubig ins Gesicht und fragt ihn neugierig: „Woher kennt ihr euch?
„Wir haben uns gestern auf dem Hauptbahnhof kennengelernt“, antwortet er und lächelt ihr verschmitzt hinterher.
„Ach so!“, gerät Marion, die ebenfalls ein spitzbübisches Lächeln entfacht, ins Staunen und entschuldigt sich bei Torsten für die Ohrfeigen.

Die Ampel hat in diesem Moment auf Grün geschalten und Manuela wechselt mit federnden Schritten die Straßenseite.
Zuerst begrüßt sie Marion mit einem Handschlag, dann fällt sie Torsten gleich mal um den Hals und haucht ihm einen Kuss auf den Mund. Die beiden Mädchen sind Doppelgängerinnen.
„Das ist Marion – meine Schwester. Wir beide sind eineiige Zwillinge!“ Es ist wirklich zum totlachen. Gleiche Klamotten, die gleiche Frisur, die gleiche Knusperhaut. Nur die silbrigen Ohrringe sind bei Manuela etwas kleiner geraten.
Wer die beiden unterscheiden will muss schon genauestens hinschauen und dazu noch ein geschultes Auge haben. Marion ist drei Zentimeter größer als die etwas flottere Manuela. Marions Gesicht ist gezeichnet von einem winzigen Leberfleck. Da muss man aber fast schon die Lupe nehmen, um diesen ausfindig machen zu können. Manuela bringt zudem noch drei Kilo mehr auf die Waage. Da muss man aber die beiden aneinander stellen und minutenlang anschauen, wenn man die Unterschiede feststellen will.

In der Schule hatten die Zwillinge mit ihren "Bäumlein wechsle dich- Spielen", so manchen gebrannten Pädagagen bis zur Weißglut getrieben. Da wurden die Rollen einfach mal vertauscht und die anderen Schüler ergötzten sich an diesem Spektakel. Die Stimmbänder der meisten Pauker wurden dagegen ständig gereizt und fast alle Lehrer der Mittelschule dürften garantiert drei Kreuze an den Kalender gemacht haben, als das immer wieder zu Streichen aufgelegte Duo, die Schule endlich verlassen durfte.

„Und was gedenkt ihr heute noch so Schönes zu machen?“, fragt die neugierige Marion.
„Nicht das was du denkst“, platzt es aus Manuela heraus und plötzlich werden die drei Geistesblitze von Lachkrämpfen überfallen. Minutenlang lachen sie sich in den Bauch hinein. Torsten findet die Lachanfälle der beiden Mädchen so urig, dass er selbst über Marions Andenken – die blauen Flecke, die ihre zarten Hände ihm verpasst haben - sogar noch hätte schallend lachen können. Das Trio beherrscht die Lachkünste so perfekt, dass sie gut und gern, eine eigene Lachschule hätten ins Leben rufen können.
„Das was du denkst hat noch ein bisschen Zeit, gibt Manu ihr preis und wieder bricht eine heftige Lachattacke aus den Frohnaturen heraus.
„Wir wollen gleich ins Venezia gehen. Wenn du willst, kannst du sofort mitkommen“, macht Torsten Marion ein verlockendes Angebot.
Marion lässt sich das nicht zweimal sagen und schließt sich den beiden an.
Den Dreien sitzt der Schalk so tief im Nacken, dass sie kaum dazu kommen, das Eis zu verzehren und zudem stecken sie die ganze Räumlichkeit mit an. Marion, Manuela und Torsten – die drei Spaßvögel - haben aus der Location ein Lachkabinett gemacht.
„Kommt bald mal wieder!“, frotzelt der deutsch sprechende Kellner in italienischem Akzent.
„Da würde wenigstens unser Laden der Wirtschaftsflaute trotzen und dennoch brummen und selbst die schlimmsten Miesmacher hätten wieder einmal einen Grund ihre Lachmuskeln zu trainieren!“
„Könnte ich mir vorstellen“, witzelt Torsten und wieder brechen Lachsalven aus lustigen Mäulern heraus.

Aus den bis über beide Ohren Verliebten wird ein überglückliches Paar. Aber auch Marion und Torsten dürften immer wieder herzerfrischend lachen, wenn sie an diesen kuriosen Tag zurückdenken.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.07.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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