Wilhelm Westerkamp

Politik und Sport

Der Sportler an sich, trägt das Schöne, die Kunst seiner athletischen Fähigkeiten,

dem Publikum zur Schau, wie beispielsweise schöne Kleider die aufgestellt in

Schaufenstern, dem Konsumenten beglückend ins Auge fallen. Nun könnte ge-

sagt werden, das auch Politiker, in Amt und Würden, eine gewisse schmucke Aura

umgibt, selbst wenn Fontane einmal gesagt haben soll, das jenes Geschäft ein mi-

serables und schlechtes sei. Das Schlechte und Miserable, das wie Pech und Schwe-

fel an den Stiefeln klebt, sei es nun an den politischen Gestalten, oder an den durch-

trainierten Herzen der Athleten, verknüpft in diesem Kontext, Politik und Sport, in

vertrauter Harmonie. Helden sind gefragt, dass weiß der Politiker wie auch der At-

hlet und beinahe könnten sie sich einander wärmend in den goldenen Armen liegen.

Ja, Gold glänzt himmlisch und das Symbol der Nummer eins, trägt der Sieger, der

überlegene Gewinner, das steht außer Frage. Selbst das funkelnde Silber, verblasst

gegen den goldenen Schein schnell und könnte dem Ausspruch Reden ist Silber

schweigen ist Gold, in jedem Fall Rechnung tragen. Der auf dem Gipfel der Lust

stehende Sieger, sei es der vom Volk gewählte Politiker, sei es der in Anmut und

Schönheit seiner Kraft imponierende Athlet, erscheinen gleichsam im Licht der So-

nne und verbergen dunkle Seiten ihres Berufes und manchmal sogar auf immer und

ewig. Das Dunkle im Leben ruhen zu lassen, erscheint jedoch ausgeschlossen und

würde wohl erst nach dem Tode, nicht mehr berührt. Stünde denn nun die Zeit still,

keine Uhr würde mehr schlagen, auch nicht das kräftigste Herz eines Athleten und

das Nichts füllte jene Zeitlosigkeit, mit stoischer Gleichgültigkeit. Das Dunkle,

sagen wir, das Verbotene, die Last der Schuld, erreicht manchmal jene Zone der

Nichtigkeit und des Abgrundes. Wer nun aber tief hinunter schaut, in die Schlucht

und das tobende Meer über das Ufer peitschen hört, kann förmlich spüren, dass das

Finsterne tief unten schlummert und sein böses Geheimnis bis in den sonnigen Hi-

mmel trägt. Fangen wir aber nun an das Dunkle zu konkretisieren, und legen wir

unser Hauptaugenmerk, wie könnte es anders sein, auf die Bereiche von Politik

und Sport. Denn dann haben wir das Unappetitliche direkt vor uns, namentlich ge-

nannt heißen sie nun: Heuchelei, Korruption, Lügen, Vertuschen, Vernichten von

Beweisen, von nichts wissen, um nun kund zu tun, die reine Wahrheit gesagt zu ha-

ben. Also das Gute in den Himmel lügen, wo der Abgrund doch schon so nahe war,

    welch Glück muss der Mensch nur haben. Der Politiker verbindet mit dem sieg

reichen Athlet solch seltens Geschick, wie Bruder und Schwester. Manchmal jedoch

wenn Bruder und Schwester sich zanken, - das soll in den besten Familien vorko-

mmen - weilt der meist nicht von langer Dauer, sondern von eher kurzzeitigem In-

teresse. Würde man jenen Bruder -Schwesternkonflikt, auf die Symbiose von Po-

litik und Sport beziehen, wäre das nicht ein unbedingt schlechter Vergleich. In jün-

gster Zeit gärt beispielsweise der Konflikt mit der Dopingmentalität, den der ange-

blich saubere Sport nicht gebrauchen kann, schon gar nicht Sponsoren, auch nicht

dem Sport sympathisierende Politiker natürlich. Deshalb werden die Doping-Kon-

trollen weiter verschärft, um die wenig gute, sagen wir peinlich schlechte Erfolgs-

quote der positiven Befunde weltweit von knapp zwei Prozent fleißig zu erhöhen.

Höchstleistung zollt bekannterweise ihren Tribut und leistungssteigernde Mittel,

sind hierzu sicher eine gute Hilfe, um jene Ziele zu erreichen und zu festigen.

Sehr hilfreich erscheint in diesem Zusammenhang auch die Initiative „Keine Macht

den Drogen“, die auf vielen Plakatwänden der Bundesrepublik zu bewundern war.

Die Athleten auf diesen Plakaten, sollen den sauberen Kern dokumentieren, den es

in der Weltklasse im Sport sicher nicht gibt und wohl auch nie gegeben hat. Ist das

nun die Wahrheit, Wahrhaftigkeit oder doch nur blanke Heuchelei? Das die alte

Bundesrepublik, in der Person hier genannt, der Bundeskanzler a.D. Dr.Helmut

Kohl, sich hierfür gewinnen ließ, wird das Letztere wohl der Wahrheit entsprechen.

Heuchelei aber, ist schnell vergessen, wie ein Sarg der zur Erde gelassen wird. Um

so schneller geht auch die Wahrheit in vergessen, wenn der Held des Sports, vom

großen Staatsmann, die goldene Medaille um den Hals gehängt bekommt und nur

der Himmel weiß welch schauderhaftes Spiel dahinter steht. Dennoch sollte nie-

mand klagen, denn was wäre wohl schöner als Sieg und Glück? Und sollten wir dem

etwa verzagen?

 

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