Heute habe ich das Ergebnis dieser Untersuchung be-
kommen. Es hat zwei Tage gedauert. Und kam mit ein-
em Boten des Gesundheitsamtes. Ein Arztbrief. Der
genau meine 210 kg erklärt. Die Pusteln. Und Ge-
schwüre die sich immer wieder bilden. Die Ekzeme
die meinen Körper bedecken. Mal verschwinden, aber
dann um so stärker wieder da sind. Mit Ausfluß an
Eiter, Blut und einem Wässrigen etwas. Von dem bis-
her nur mein Gesicht nicht befallen war. Es besteht
kein zusammenhang mit diesen Wülsten an Fett,
die an meinem Körper hängen. Es ist auch ohne je-
den Zusammenhang mit den Schweiß, der die Speck-
falten wie Flußtäler benutzt. Und immer in größer-
en oder kleineren Rinnsalen von meinem Körper ab-
gesondert wird. Auch besteht kein Zusammenhang da-
mit, das sich die Speckschwarten entzündet haben.
Dadurch das sie über die Seitenteile des Roll-
stuhls hängen. Und so immer einer Reibung ausge-
setzt sind. Das, also die Haut immer belastet ist.
Ich denke mir fehlt die Idee Heute Abend zum
schreiben. Ich will es trotzdem versuchen. Ich sa-
ge das so zwischendurch. Ich bin irgendwo ange-
kommen, wo ich keine Worte mehr finde. Wo meine
Phantasie einfach versagt. Wo etwas mein Denken
einfach ausser Kraft setzt. Ich sehe die Jahre.
Das Leben. Diesen zerstörten Körper. Und habe den
Arztbrief in der Hand. Und nichts in mir weiß
weiter. Die zunehmende Vergeßlichkeitr der letz-
ten Jahre. Die zunehmende Unfähigkeit meine
Gedanken zu kontrollieren. Der zunehmende Haß.
Und da versagt nun mein Denken. Da weiß ich nicht
weiter. Mir bleibt nur noch die Wahrheit. Das
einzige was diesem Leben noch etwas gibt. Das
einzige wo ich mir selbst verzeihen kann. Und
ich eventuell Verzeihung erfahre. Wo mir fast
nichts mehr bleibt. Und es ein Wunder wäre.
Wenn dieses Leben noch einmal einen Sinn erfah-
ren würde.
Denn Heute ist nur eines wahr. Mein Körper ist
zerstört. Mein Geist ist zerstört. Es ist nichts
mehr da. Kein Gedanke mehr. Nichts, was mich
zwingt weiter zu leben. Nichts das mir sagt. Es
hat einen Sinn. 250 kilogramn Körpergewicht. Das
ist die Wahrheit. Und, es gibt in der Gesundheitsge-
schichte oder in der Medizingeschichte ein Bei-
spiel für meine Erkrankung. Heinrich der Achte
von England. Der an den Spätfolgen seiner
Syphilis gestorben ist. Ich werde noch gerettet.
Ein paar Wochen in Quarantäne. Antibiotika! Und
etwas bleibt von mir übrig. Ein Körper der nur
noch Hülle ist. Ein Geist der nur noch Hülle ist.
Ein Leben dem ich keinen Sinn mehr geben kann.
Siechtum und Banalität. Fernsehen! Werbung! Die
Sportschau und Comicfilme. Dostojewski Adieu!
Thomas Mann Adieu! Tostoi Adieu! Es klingelt.
Sie sind da. Ich werde abgeholt! Zwangsquaran-
täne. Adieu Tagebuch. Adieu an all die denen
ich etwas bedeutet habe. Adieu!
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ist bei Gedichte zu lesen!
lg klaus!Klaus Lutz, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.08.2009.
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