Andreas Rüdig

Beutler

Der Beutler ist ein Handwerk. Wie Täschner, Feintäschner, Gerber, Kürschner, Riemer, Sattler und Schuster stellt er Lederwaren her. Die Spezialisierung bei der Herstellung von Lederwaren ging im Mittelalter bei den Zünften so weit, daß man je nach der Feinheit des Leders, aus dem Beutel hergestellt wurden, zwischen dem Beutler (feines Leder) und dem Säckler (grobes Leder) unterschied. Beim Täschner und Feintäschner gab es eine ähnliche Unterscheidung.

Der "Säckler" wird im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. Er fertigte damals aus tierrischen Häuten Säcke für die Bergwerksleute, in denen das Erz zu Tal gebracht wurde. Diese wurden aber später von leinenartigen Säcken abgelöst. Ab dem 12. Jahrhundert befaßte sich der "Säckler" mit der Erzeugung von "ledernem Beinklei" und wurde in dieser Tätigkeit immer kunstvoller. Davon zeugen Stickereien. Im 16. Jahrhundert begann man mit der Herstellung von Oberbekleidung und dem passenden Zubehör wie Handschuhen oder Taschen. Daraus entstanden die Namen "Beutler" und "Wämsler". Im 17. Jahrhundert taucht der "Säckler" als Hersteller von stabilen Mehlsäcken auf, für die man überwiegend gegerbtes Leder verwendete. Mit dem Aufkommen des Leinens wurde der "Säckler"dann zum Bekleidungsschneider bzw. Lederbekleidungserzeuger.

 

Für diese Hose werde ich Fuchsfell nutzen. Ich habe gestern eine ganze Fuhre davon erhalten. Die Felle liegen noch alle drüben auf der Werkbank in meiner Werkstatt. Hm. Mal überlegen. Nein, die Felle werde ich so, in der vorliegenden Form nicht nutzen können. Eine Pelzhose würde doch zu albern aussehen. Ich werde die Pelze zu Leder und das Leder dann auf Maß zu einer Hose verarbeiten. Genau. In diesem rötlich-braunen Ton wird die Hose wunderbar aussehen.

 

Aua. Da hat mich doch tatsächlich etwas in die Wade gebissen. Aber da ist doch gar nichts, kein Kind, kein Tier, absolut niemand. Wer hat mich da gebissen??

 

(schmatz schmatz) Dieser Mensch hat wirklich hervorragend geschmeckt. Leider bin nur an seine Beine und die Hüftregion herangekommen. Beine und Hüfte waren weder fett noch sehnig. So konnte ich sie ganz schnell bis auf die Knochen abnagen. Wann hat eine Lederhose schon das Glück (wie ich), einen so schmackhaften Träger zu finden? Den Oberkörper werde ich jetzt zu einem Müller bringen. Dort kann der Oberkörper dann zu echtem Schrot und Korn gemahlen und weiterverarbeitet werden... 

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