Ursprünglich bedeutete das Wort Glas „Bernstein“. Fast aller Schmuck
der Germanen war diesem fossilen Harz gemacht. Durch die Römer lernten
sie später in Form von Ringen, Ketten und Perlen ein neues Material für
Schmuck kennen, zerbrechlich und lichtdurchlässig, und benannten es mit
ihrem heimischen Wort für Bernstein – „Glas“. Dem sprachlichen Wandel
folgte ein kulturgeschichtlicher Wandel des Wortes: Im Mittelalter
waren Glasgefäße nur den Allervornehmsten vorbehalten. Verglaste
Fenster, meist in Form farbiger Bildergeschichten, besaßen gar nur
Sakralbauten. Erst in der folgenden Renaissance eroberten aus
Butzenscheiben zusammengesetzte Fenster und Trinkgläser allmählich das
reiche Bürgerhaus. Heute dagegen ist Glas erschwinglich und gehört zum
Alltag, wie eben Brille, Fotolinse, Limoflasche, Verbundscheibe,
Gewächshaus, Lichtgleitfaser und Glasbruchversicherung auch.
Aber
was ist Glas eigentlich? Chemisch betrachtet ist es eine Flüssigkeit,
die allmählich immer zähflüssiger wird bis zur Verfestigung. Am
häufigsten sind Silikatgläser. In der Praxis heißt das: Aus Quarzsand
bei etwa 1.500 ° C mit beispielsweise Soda und Kalk verschmolzen
entsteht Glas. „Flußmittel“ wie Soda machen die Schmelze
leichtflüssiger und setzen somit die Schmelztemperatur herab.
„Stabilisatoren“ wie der Kalk sorgen für die chemische Beständigkeit
des erkalteten Glases.
Jedes Glasprodukt besteht aus dieser Dreiheit: Glasbildner, Flußmittel und Stabilisator.
Die
Eigenschaft der Zähflüssigkeit über mehrere hundert Grad hinweg ist das
Charakteristikum des Glases. Denn in diesem Zustand läßt sich die
Glasschmelze nach Belieben bearbeiten: gießen, ziehen, walzen, biegen
und vor allem blasen. Bei etwa 1.200°C kann das Glas geblasen werden.
Dazu entnimmt der Glasmacher mit einem 1,5 m langen Eisenrohr
honigzähes Glas aus einem Schmelzbehälter im Ofen und gibt ihm durch
Drehen, Blasen und Schwenken Gestalt.
Neben der
Mundblaserfertigung hat sich die automatische Hohlglasfertigung
durchgesetzt, die im Prinzip die handwerklichen Prozesse nachahmt. An
schrittweise rotierenden Karussellautomaten werden Glastropfen in
Stahlformen eingeblasen oder hineingepreßt. Seit Ende der 1970er Jahre
gibt es in der Oberpfalz auch eine hochmoderne Floatglasproduktion, bei
der Flachglasscheiben kontinuierlich durch das Erstarren der
Glasschmelze auf einem Zinnbad hergestellt werden. Am Ende jeglichen
Produktionsvorganges steht die gesteuerte Abkühlung des Glases, die in
der Regel mehrere Stunden, unter Umständen auch Tage dauert.
1890,
also während der sogenannten Gründerzeit, wurde in Weiden eine
seinerzeit hochmoderne Flachglasfabrik mit kohlebeheizten
Gasregenerativöfen errichtet und in den 1920er Jahren die Produktion
auf das vollautomatisierte Flachglas-Ziehverfahren umgestellt. Deren
Nachfolgerin ist das moderne Floatglaswerk in Weiherhammer. Seit 1984
betreibt die Firma F. X. Nachtmann an der Peripherie von Weiden eines
der modernsten Bleikristallwerke Europas.
Die Kreisstadt
Neustadt an der Waldnaab hat sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts zur
„Stadt des Bleikristalls“ entwickelt. Damals wurden zwei größere
grenznahe Hütten, die Lambachhütte sowie der Betrieb der Waldmünchener
Firma Nachtmann, nach Neustadt a. d. Waldnaab verlegt. Letztere schmolz
hier 1912 ihr erstes Bleikristallglas. Heute ist das
Familienunternehmen Nachtmann mit fünf großen Produktionswerken im
ostbayerischen Raum einer der führenden Bleikristallhersteller Europas.
Zwei Schauglashütten, die „Altbayerische Krystallglashütte“ und die
Waldnaabglashütte „Glas von Marion“ demonstrieren für die Besucher, wie
Glas geblasen wird.
Mitterteich ist Sitz eines modernen
Glaswerkes, das Glasröhren für die weiterverarbeitende Industrie
anfertigt. Über 55.000 Tonnen Jahresproduktion gehen von der
Schrott-Rohrglas GmbH in über 60 Länder als Glasröhren für
Pharmaverpackungen, für medizinische Geräte, Labors und Thermometrie
und Technik. Das Fertigungsprogramm der im Endlosverfahren
hergestellten Röhren, Stäbe und Kapillaren umfaßt Durchmesser von 1 mm
bis 450 mm in rund 30 verschiedenen Spezialglasarten.
Wenige
Kilometer vor der Grenze liegt in einer weiten Senke das sehenswerte
Stift Waldsassen mit seinem berühmten Bibliothekssaal, das bereits 1133
als Zisterzienserabtei gegründet worden ist. Ob der nahegelegene
„Glasperg“. Der schon 1579 in einer Landkarte oberhalb des Stifts
verzeichnet ist, vielleicht eine frühe Glasfensterproduktionsstätte des
Klosters gewesen ist, bleibt offen. Die gesicherte Glasgeschichte des
Ortes beginnt 1884 mit der Herstellung von Tafelglas. 1907 wurde mit
der Aufstellung einer Halle auf der Nürnberger
Landwirtschaftsausstellung die neue Hütte gegründet.
Über
Neualbenreuth und die Porzellanstadt Tirschenreuth gelangt man entlang
der Höhenzüge des Oberpfälzer Waldes nach Plößberg, dem europäischen
Zentrum des Glasofenbaus. Hier entstehen Pläne für Glasschmelzöfen in
aller Welt. Schon hallenartige Ausmaße erreichen heute sogenannte
Schmelzwannen der großen Glasfabriken mit Schmelzbecken von der Größe
eines Swimmingpools. Das Schmelzen von zig Tonnen bis zu 1.500°C heißen
Glases bedeutet Hightech bis ins letzte Detail. Wer denkt schon daran,
wenn er seinen Wein aus einem Kristallglas trinkt? Das
Glasschmelzofen-Museum zeigt hingegen alte Handwerkstechniken,
Werkzeuge und Pläne der früheren Plößberger Ofenbauer.
Die Namen
Altglashütte und Silberhütte erinnern noch an jene Glashütten, die im
17. und 18. Jahrhundert unter Kriegswirren und schwierigsten
Bedingungen ihr Glas herstellten und bis nach Frankfurt vertrieben.
Ausgrabungen und alte Aufzeichnungen der Hütten weisen auf die
Produktion von Glasfläschchen, Sanduhren, Trinkbechern, Perlen und
Scheibengläsern hin; die Fundstücke sind allerdings im Bergbau- und
Industriemuseum in Theuern bei Amberg ausgestellt.
Das
Bleiglasschleiferhandwerk in Flossenberg und Floß gründet sich auf die
Ansiedlung von Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Dort
befindet sich außerdem eine gläserne Besonderheit: die künstlerisch
gestalteten Fenster der klassizistischen Synagoge von Floß, die 1980
restauriert und wiedergeweiht wurde. Auch der Ort Störnstein, den man
auf der Route zurück nach Wieden passiert, ist Sitz eines seit über 130
Jahren bestehenden nordböhmischen Familienbetriebes: Die Firma Holfeuer
hat sich auf gläserne Tropfenfänger spezialisiert und exportiert diesen
praktischen wie festlichen Kerzenschmuck von dort in alle Welt.
Direkt
an der böhmischen Grenze in Waldhaus hat um 1487 die erste Glashütte
der Oberpfalz gestanden, die bald ins benachbarte Frankenreuth worden
ist. Bedeutung erlangte die Frankenreuther Hütte im 19. Jahrhundert als
Spiegelglashütte. Sie war eine von zehn Hütten, die die
Glasindustriellenfamilie Kupfer um 1900 betrieb.
Die Stadt
Vohenstrauß wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Zentrum der
Hohlglasveredlung, als vertriebene Glashersteller und Schleifer aus dem
Sudetenland sich hier niederließen und neue Betriebe gründeten. Auch im
Heimatmuseum von Vohenstrauß kann man sich über das Glasschleifen und
Glaspolieren informieren.
Die Gemeinde Schönsee liegt zwischen
kleineren und größeren Wassern, an denen man auf Naturwegen wandern
kann. Schönsee ist heute Sitz der Flachglasbearbeitungsfirma Irlbacher,
eines Familienbetriebs in der dritten Generation, der mit seinen
High-Tech-Entwicklungen und Sonderverarbeitungen, so für
Innenarchitekturglas und Lichtanlagen, inzwischen zu den führenden
deutschen Firmen gehört. Auf die Flachglastradition Bezug nimmt auch
der große gläserne Brunnen vor dem Rathaus Schönsee.
Im
Oberviechtach zeigt das Doktor-Eisenbarth-und-Heimatmuseum neben
aufwendig geschliffenen Gläsern aus den ostbayerische und böhmischen
Werkstätten auch eine Besonderheit der Tafelglasproduktion auf:
Heimische Glasmalerfamilien fertigten daraus kunstvolle
Hinterglasbilder als Votivtafeln oder für den häuslichen
Herrgottswinkel. Sie entwickelten über mehrere Generationen einen
jeweils eigenen, unverkennbaren Stil. Im Heimatmuseum sind über 50
Werke der Familien Ruff und Wellnhofer aus dem benachbarten Winklarn
ausgestellt. Das Winklarner Hinterglasbild wird von drei Namen geprägt:
der Familie Roth, etwa von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis ins frühe
19. Jahrhundert, der Malerfamilie Ruff, vom frühen 19. Jahrhundert bis
nach 1900, und schließlich der Familie Wellnhofer, von der Mitte bis
zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Bei Waldmünchen streift die
Glasstraße die deutsch-tschechische Grenze. Diese Gegend gehört zu den
ältesten Glasregionen Ostbayerns. Bereits im 13. Jahrhundert soll hier
schon Glas geschmolzen worden sein. Urkundlich sind ab 1534 eine
Vielzahl von Glashütten erwähnt, so die Perlhütte (Glasperlenhütte),
Herzogau, die Lenkenhütte, Unterhütte, Althütte, die Ödhütte,
schließlich die Voithenberghütte, deren Ortsnamen noch heute von der
langen Glastradition zeugen. Die 1707 gegründete Glashütte Fichtenbach
(„Fuchshütte“9 fertigte erst Hohlglas, dann Spiegelglas, um 1934 an
ihrer Abgelegenheit einzugehen. Kurz nach 1800 gründete Freiherr von
Voithenberg seine Glasfabrik, die zuerst Tafelglas, später auch
Kristallglas und Hohlglas herstellt – ein zunächst florierendes
Unternehmen wie Pocher, Taverne, eigenem Schulhaus,
Spiegelglasschleife, Ziegelhütte, Schmiede und anderen
Handwerksbetrieben. Auch sie mußte sich letztlich den modernen
Entwicklungen beugen. Im Jahre 1904 wurde die dortige Glasproduktion
nach Neustadt a. d. Waldnaab verlegt. Auch der Waldmünchener
Glasschneider Michael Nachtmann hatte 1834 in Unterhütte bei Herzogau
sein Familienunternehmen mit einer kleinen Hohlglasfabrik begründet.
In
der Grenzstadt Furth im Wald ist heute noch der Sitz der
Spiegelglasindustrie. Über dem strategisch wichtigen Ort in der tiefen
Senke im Grenzgebiet zwischen Bayern und Böhmen war schon im 11.
Jahrhundert eine Wehrburg der Grafen von Bogen gestanden. Der berühmte,
spektakuläre „Further Drachenstich“, das älteste deutsche
Volksschauspiel, lockt im August seine Besucher an.
Der
Wallfahrtsort Neukirchen beim Heiligen Blut verdankt seine Blüte einer
Wunderlegende. Als ein Hussit im Jahre 1450 einer am Wege verehrten
Marienfigur einen Schwerthieb versetzt hatte, soll aus der hölzernen
Statue Blut geflossen sein. Mit der einsetzenden Wallfahrt begann ab
Mitte des 18. Jahrhunderts die hochwertige Volkskunst der rückseitig
bemalten Flachglasscheiben. Die herausragenden Malerfamilien Wittmann
und Stoiber verarbeiteten über vier Generationen Motive der Wallfahrt,
bis sie der Konkurrenz des minderwertigen Devotionalienhandels nicht
mehr gewachsen waren.
Auf der Fahrt nach Lam passiert man den
kleinen Ort Engelshütt. Hier hat man zwischen 1280 und 1320 die wohl
erste Glashütte des Lamer Winkels gestanden. Noch heute gibt es in
Engelshütt Ortsteile mit Namen wie „Schmelz“ oder Hausnamen wie
„Glasbauer“. Zwischen 1540 und 1903 sind im Lamer Winkel 19 Glashütten
nachgewiesen. Die sicher bedeutendste war die von Franz von Baader 1805
gegründete „Salin-Tafelglasfabrik“ in Lambach. Ihm gelang als Ersten
die Glasschmelze unter Beimengung von Glaubersalz als Ersatz von
Buchenholz-Pottasche, wodurch nicht nur der Waldbestand geschont,
sondern auch reineres Glas erhalten wurde. Franz von Baader verfaßte
darüber hinaus ein bedeutsames philosophisches Werk.
Unter den
Hüttenherren Wittman entstanden in Lambachhütte prunkvolle
Historismusgläser mit reicher Bemalung. Als die Glashütte 1904 nach
Neustadt a. d. Waldnaab verlegt werden mußte, stifteten die
Hüttenherren die Jugendstil-Glasfenster der Wallfahrtskirche Mariahilf.
Aus dem ehemaligen Hüttenherrenhaus ist heute ein Märchen- und
Gespensterschloß geworden.
Sie haben es bestimmt gemerkt,
lieber Leser: Dieser Text ist weder vollständig noch auf meinem eigenen
geistigen Mist gewachsen. Er ist dem Heft „Die Glasstraße Bayerischer
Wald Oberpfälzer Wald“ entnommen, mit dem der Tourismusverband
Ostbayern Werbung für dortige Ausflugsziele machen möchte. Ich möchte
die Ausführungen hier ausdrücklich als Zitate verstanden wissen.
Glas, Glas, ob mir wohl die eine oder andere Geschichte dazu einfällt?
Ich
gestehe es gerne: Ich bin noch nie in Ostbayern gewesen. Ich kenne es
also nicht aus eigener Anschauung. Zumindest mir ist dies aber auch
nicht so wichtig. Mein Konzept lautet bekanntlich Infotainment. Die
Informationen habe ich oben vermittelt. Jetzt wird es darum gehen, die
eine oder andere Geschichte zu erzählen. Ich hoffe, es wird mir
gelingen.
Sie wissen es bestimmt, liebe Leser. Ich habe eine
Schwäche für berufskundliche Texte. Doch keine Angst. Ich werde hier
bestimmt nicht den Beruf des Glasers beschreiben. Das habe ich schon an
anderer Stelle gemacht. Ich habe da einen künstlerischen Bereich
gefunden, der mir noch interessanter erscheint, nämlich die
Glasmalerei. Die Glasmalerei ist ja die Herstellung farbiger Fenster,
auf denen Bilder zu sehen sind. Die Wirkung der Bilder, die oft nur bei
Tageslicht zu sehen sind, entsteht durch das durchscheinende Licht. Die
Farbenpracht soll beim Betachter eine mystische bis feierlich Stimmung
erzeugen. Glasmalerei wird daher überwiegend im sakralen Bereich
verwendet. Es gibt aber auch Glasmalerei im profanen Bereich; der
Ratssaal im Duisburger Rathaus ist ein (mir persönlich bekanntes)
Beispiel. Die Gotik und das 19. Jahrhundert, aber auch die Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg (bedingt durch dessen Zerstörungen) gelten als
die Blütezeit der Glasmalerei. Hier geht es um die Rekonstruktion
älterer Glasmalerei, die anstelle moderner Verglasung tritt.
Es
gibt zwei verschiedene grundlegende Techniken. Bei der ersten Technik
wird nur die Zeichnung mittels Schwarzlit auf farbiges Glas
aufgetragen; so lassen sich Licht- und Schattenwirkung erzeugen. Bei
der zweiten Technik werden farblose oder einfarbige Gläser mit
Schmelzfarben bemalt. Die Farben entwickeln beim Brennen die
gewünschten Effekte.
Nehmen Sie den Auftrag an?
Und
ob ich ihn annehme. Der Auftrag ist sehr reizvoll. Mein Kunde liebt
seine Großmutter abgöttisch. „Sie hat mich nach dem Tode meiner
leiblichen Mutter bei sich aufgenommen, mich großgezogen und mich zu
dem gemacht, was ich bin,“ führt er als Grund an. Er lieferte mir ein
Foto seiner Angebeteten, äh, was erzähle ich da, seiner Omamutter. Es
zeigt das Bild einer kleinen, zarten, alten Frau mit vielen Falten. Ich
werde mein ganzes Können und meine ganze Phantasie aufbieten müssen, um
das Gesicht als Glasbild hinzubekommen.
(drei Wochen später)
Ich
muß jetzt nur noch den Glasofen ausschalten und das Glas abkühlen
lassen. Dann klebe ich die bunten Glasscheiben zusammen und schwupps
ist das gläserne Porträtbild fertig.
Es ist mir wirklich gut gelungen.
(eine Woche später)
Hören Sie mal, Sie blöde Glasmaler...!
Ja, was ist denn?
Sie müssen das Glasbild umändern!
Aber wieso denn?
Die
Wohnung meines Kunden ist etwas dunkel und düster. Um das gläserne
Porträt genau betrachten zu können, mußte mein Kunde eine Lampe hinter
dem Bild plazieren. „Eine Kerze spendet zu wenig Licht,“ berichtet mein
Kunde. „Als brachte ich eine haushaltsübliche Glühbirne dahinter an.“
Gestern morgen kam dann mein Kunde in das Zimmer, in dem sich das Bild
mit seinem Altar befindet. „Hör mal, die Gesäßöffnung, du hast gestern
vergessen, die Lampe auszumachen. Jetzt ist mein Rücken glühend heiß.
Nimm mich hier weg!“ Leider sah mein Kunde niemanden im Zimmer. Dann
stellte er fest, daß die Lampe hinter dem Glasbild gemeint war. Als er
das Licht ausmachen wollte, spürte er einen heftigen Schlag und dann
einen hoch heftigeren Schmerz an seinem Auge. Das Glasbild hatte Rache
für den Fehler genommen...
Ob ich meinem Kunden etwas Heparin für sein Veilchen anbieten kann?
„Die
Frankenalb östlich der alten Kaiserstadt Nürnberg liegt in einer Höhe
von rund 300 bis 650 Metern. Die sanften Berge und Hügeln sind oftmals
von Burgen gekrönt. Durch ausgedehnte Mischwälder, über stille
Lichtungen, entlang an Feldern und Hopfengärten kommt man vorbei an
sehenswerten Burgen wie Hohenstein, Veldenstein, Burg Thann oder der
Festung Rothenberg.
Das Brauwesen hat in der Frankenalb seit dem
14. Jahrhundert Tradition. Die meisten Bürgerhäuser hatten früher ein
eigenes Braurecht, wobei ursprünglich nur für den Eigenbedarf gebraut
wurde. Später entstanden dann die sogenannten „Kommunbrauhäuser“, in
denen sich mehrere Haushalte zusammenschlossen. Bald begann man, das zu
viel produzierte Bier zu verkaufen und die Gäste in der eigenen Stube
zu bewirten.
Lauf, das schon 1355 zur Stadt erhoben worden war,
wurde zum Verwaltungs-, Zoll- und Geleitsmittelpunkt der Gegend östlich
von Nürnberg. Karl IV erhöhte die Bedeutung der Stadt noch durch die
Errichtung einer Münzstätte. Als König von Böhmen ließ er im
Wenzelschloß einen umfangreichen Fries mit dem Wappen von 117
böhmisch-mährischen Herrengeschlechtern in die Wände meißeln. Die Stadt
Lauf entstand um die alte Burg der Herren von Lauf, die schon um 1100
auf der Pegnitz-Insel ansässig waren. Das Gesicht Laufs aus der Zeit
Karls IV hat sich nicht erhalten. Die Einäscherung der Stadt im
Markgrafenkrieg 1553 vernichtete den Hausbestand der gotischen Epoche.
Lauf wurde damals in Form eines Straßenmarktes wieder aufgebaut, wobei
der breite Straßenplatz mit einer Reihe stattlicher Giebelhäuser vom
1553 erbauten und 1603 umgebauten Rathaus beherrscht wird. Von der
Stadtbefestigung haben sich Unteres und Oberes Tor erhalten. Ein
beachtenswertes Ensemble bilden die Ruine der Spitalkirche St. Leonhard
und das 1374 gestiftete Glockengießerspital.
Der Ortsname
`ReicholtswantŽ wurde erstmals in einer Urkunde König Heinrichs VII vom
2. Juli 1227 erwähnt. Der Name soll die Rodungsstelle eines Richhold
oder Richolf bezeichnen. Ein Edler dieses Namens lebte damals in
Nürnberg.
In der Entwicklung des Dorfes spielte das
Reichenschwander Schloß eine wesentliche Rolle. Sie war bestimmt durch
die jeweiligen Schloß- und Grundherrschaften. Angefangen bei den
Strahlenfelsern im 13. Jahrhundert über das Geschlecht derer von
Furtenbach, die während ihrer fast 300 Jahre dauernden
Patronatsherrschaft den Ort besonders prägten, bis zur Familie Thon,
die von 1854 bis 1984 im Schloß residiertre. Nach dem Zweiten Weltkrieg
nutzten die amerikanischen Besatzungsstreitkräfte das Gebäude als
Hauptquartier.
Besonders bemerkenswert ist in Hersbruck die
Stadtkirche St. Maria. Ihr Altar ist einer der bedeutendsten
spätgotischen Schreinaltäre in Franken. Gut erhalten hat sich das
historische Stadtbild mit drei Stadttoren, Resten der Stadtmauer, dem
Bürgerspital, Bürgerhäusern und dem Schloß.
Die Goldene Straße
im Gemeindegebiet Pommelsbrunn war in etwa der Vorläufer der heutigen B
14. Hohenstadt wurde 1326 markgräfische Enklave. Eine Tochter des
Kaisers Karl IV ließ die Dorfkirche erbauen. An der Pegnitzbrücke
wechselte damals das Geleit für die Kaufmannszüge auf der Goldenen
Straße. Pommelsbrunn, erstmals 1312 erwähnt, wird beherrscht vom
mächtigen Turm der schön ausgeschmückten Laurentiuskirche.
Neben
der Kirche liegt das Heimatmuseum mit einer großen Zinnfigurenschau,
einer Fossilienausstellung und der Heimatabteilung. Das derzeit
deutschlandweit einzige bekannte mittelalterliche Badhaus (erstmals
1486 erwähnt) im ländlichen Raum steht am Ostrand des Dorfes.
Die
Stadt Sulzbach war schon seit dem 8. Jahrhundert Sitz einer Burg. Im
Jahre 1355 erhob Kaiser Karl Sulzbach zur Hauptstadt seines
„Neuböhmen“. Viele Privilegien, die Karl der Stadt verlieht, zeigen,
welche Bedeutung ihr damals zukam. Niemals mehr in späterer Zeit war
Sulzbach der Ort, in dem kaiserliche Hoftage stattfanden und politische
Entscheidungen von so hohem Range getroffen wurden wie in der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts. Ausdruck der Wohlhabenheit der Bürger
dieser Zeit ist das gotische Rathaus, das um 1400 erbaut wurde.
Der
Markt Hahnbach, erstmals 1121 erwähnt, ist beispielhaft für einen
Straßenmarkt. 1457 brannte die obere Hälfte des Marktes ab. Eine
Pestepidemie 1582 und der Dreißigjährige Krieg brachten schwere Zeiten.
1632 erhielt der Ort sein Bürgerspital. 1842 wurde das Institut der
Armen Schulschwestern gegründet. Wahrzeichen des Marktes sind das
mittelalterliche Tor und die spätgotische Pfarrkirche St. Jakob, mit
sechs wertvollen Fresken aus der Zeit von 1450 bis 1500. Ein ruhiges
und idyllisches Fleckchen mit seiner Kirche, Klause und Gaststätte ist
der Wallfahrtsort Frohnberg.
In Gebenbach kreuzen sich die
Goldene Straße in Ost-West-Richtung und die einstige Distriktstraße
nach Magdeburg von Süden nach Norden. Die Ansicht ist geprägt von der
Pfarrkirche St. Martin mit ihren sehenswerten mittelalterlichen Fresken
und dem gotischen Chor. Der sogenannte „Gemeindeturm“, ein
zylindrischer Turm mit Schlüsselscharten und barocker zwiebelbekrönter
Laterne, gehörte wohl zu einer ehemaligen mittelalterlichen
Friedhofsbefestigung.
Die `Stadt der weißen ErdeŽ wurde 1271
erstmals genannt und war schon damals Mittelpunkt einer kleinen
Herrschaft, die ursprünglich den Grafen von Sulzbach gehört haben
dürfte. Seine Erhebung zur Stadt verdankt Hirschau Kaiser Karl IV.
Dieser verfügt 1367, `das die strasse, die bei der staat geet, durch
die staat geen soll`. Damit wurde die durch die Stadt gehende und
innerhalb der Stadtmauern sich erweiternde Goldene Straße zum
Lebensnerv der jungen, vom Markt zur Stadt aufgestiegenen Stadt
Hirschau.
Weitere Privilegien: Recht auf Wochenmarkt und eine
Freiung (Befreiung von den an den Stadtherren zu entrichtende Steuern)
für Neuzuziehende auf zehn Jahre. Sehenswürdigen: spätgotische
katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Rathaus mit
Treppengiebeln, um 1490 gebaut.
Schnaittenbach, erstmalig 1313
erwähnt, liegt an der ehemaligen `Verbotenen StraßeŽ. Die Benutzung
dieser kürzesten Verbindung nach Prag hatte Kaiser Karl IV wegen
Streitigkeiten untersagt.
Freihung (seit 1569 Markt) verdankt
die Ansiedlung dem Bleierzbergbau, der ab dem 15. Jahrhundert mit
Unterbrechungen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts währte. Durch die
Bergwerkfreiheiten erhielt der `Bergckflecken auf der FreyhungŽ seinen
Namen.
Vilseck – entstanden um 1200 – liegt zu Füßen der Burg
Dagestein, einer der ältesten Burgen der Oberpfalz. Im Bergfried sind
Fresken romanischen Ursprungs. Im Wahrzeichen der Stadt, dem Vogelturm,
ist das Erste Deutsche Türmermuseum eingerichtet.
In Edelsfeld
kreuzen sich zwei bedeutende historische Wirtschaftsstraßen, die
`Bayerische EisenstraßeŽ und die `Altstraߎ. Edelsfeld entstand aus
einer alten Nordgausiedlung und wurde 1142 erstmals als `EtelisveldŽ
erwähnt.
Die erste Nennung Weidens stammt vom 16. Juli 1241. Er
gehörte damals zum staufischen Reichsgut und fiel nach dem Tode des
letzten Staufers, Konradin, 1268, an seine wittelsbachischen Onkel, die
Herzöge Ludwig und Heinrich.
Die planmäßige Gründung Weidens,
die aus der bloßen Ansiedlung zunächst einen Markt und dann bald darauf
eine Stadt machte, erfolgt wohl am Ende des 13. Jahrhunderts, denn
seitdem wird Weiden als solche bezeichnet. Im Hausvertrag von Pavia
teilten die pfälzischen und bayerischen Wittelsbacher 1329 ihre Güter
untereinander auf. Weiden wurde Bestandteil des pfälzischen Gebiets und
alsbald an Böhmen verpfändet. Karl IV machte es 1360 endgültig zum
Besitz der böhmischen Krone. Nach dem Ende Nordböhmens unter Karls Sohn
Wenzel erfolgten wechselnde Verpfändungen Weidens, unter anderem an die
Landgrafen von Leuchtenberg und die bayerischen Herzöge. Im Jahre 1421
wurde das Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden gegründet, ein eigenartiges
staatsrechtliches Gebilde, das bewirkte, daß Weiden stets zwei
Landesherren hatte. Es bestand bis 1777. An die Zeit der Goldenen
Straße erinnert in Weiden vor allen Dingen der Marktplatz, dessen Form
sich sicher nicht geändert hat,“ berichtet der Tourismusverband
Ostbayern.
Tourismusverband Ostbayern (Hrsg.): Barock im
Oberpfälzer Wald und Westböhmen Kirchen und Klöster Schlösser und
Akanthusaltäre; Selbstverlag ohne Jahresangabe; 96 Seiten; ISBN:
3-928755-51-x
Tourismusverband Bayern (Hrsg.): Bayerischer Jury
Geschichte und Kultur; 64 Seiten; Selbstverlag ohne Jahresangabe; ISBN:
3-928755-50-1
Hier liegen zwei hübsche Broschüren vor, mit denen
der Tourismusverband Ostbayern Werbung für seine Region macht und über
die dortigen Sehenswürdigkeiten informiert. Michael Kostka schreibt
über den Bayerischen Jura, Peter Knott über den Barock. Ihr
inhaltlicher Schwerpunkt liegt zwar auf den lokal- und
regionalgeschichtlichen Zusammenhängen; die beiden Autoren gehen aber
auch auf kunstgeschichtliche und künstlerische Gesichtspunkte ein.
Unter optischen Gesichtspunkten sehen die beiden Broschüren ansprechend
aus. Texte und Farbfotos ergänzen einander. Auch wenn ich selbst schon
lange nicht mehr in Bayern gewesen bin (oder vielleicht deswegen?),
liegen hier Broschüren vor, die neugierig machen.
BerufeNet
heißt die berufskundliche Internetplattform der Arbeitsverwaltung. Dort
findet sich eine Beschreibung des Berufs „Glas- und Porzellanmaler“.
Glas- und Porzellanmaler verzieren Glas, Porzellangeschirr und
Porzellanfiguren. Sie haben dafür zwei Techniken zur Hand. Entweder
werden die Motive und Muster eingebrannt oder mit der Hand aufgetragen.
„Zuerst
übertragen Glas- und Porzellanmaler die Künstlerentwürfe auf einen
Schablonenkarton (Aufriß) und teilen sie in die einzelnen
Bildbestandteile ein. Entlang dieser Papierschablonen schneiden sie die
verschiedenfarbigen Gläser zu. Dann tragen sie Schwarzlotfarbe für
Konturen und Schattierungen auf und mischen Schmelzfarben mit
verschiedenen Mal- und Bindemitteln an. Die Farben tragen sie im
Siebdruckverfahren oder mit der Airbrushtechnik auf. Ihre voll
Leuchtkraft entwickeln die Farben erst später, während des Brennens im
Schmelzofen. Die einzelnen Gläser setzen Glas- und Porzellanmaler
schließlich mit verschieden starken Bleiprofilen zusammen und verlöten
die Schnittstellen. Bei Überfanggläsern erzielen sie Effekte durch das
Ätzen mit Säure.
Vom Trinkglas über die Porzellanschüssel bis
zur Figur aus Porzellan oder Keramik: Mit dem Pinsel tragen sie Linien,
Ränder- und Bänderdekors, Blumen oder Ornamente auf. Dafür haben sie
die Umrisse des Motivs angezeichnet. Zum Malen verwenden Sie
Keramfarben oder Edelmetallzubereitungen. Häufig benutzen sie auch
Spritzpistolen oder Gummistempel oder wenden mechanische Druckverfahren
wie den Siebdruck bzw. Stahlstich an. Nach dem Brennen polieren sie die
aufgeschmolzenen Edelmetalle und überprüfen, ob sie ein optimales
Farbergebnis erzielt haben.“
Im europäischen Raum sind
künstlerisch gestaltete Glasscheiben seit dem 9. Jahrhundert bekannt.
Bei Kirchen- und Klosterfenstern dienen sie als Schmuck. Daher ist es
auch nicht verwunderlich, daß die Glasherstellung und Glasverarbeitung
in den Händen von Mönchen lag. Im 13. Jahrhundert entwickelt sich die
beiden Bereiche auseinander. Es entstanden eigene Zünfte für die
Glasherstellung. Nach dem Niedergang der Glasmalerei im Barock erlebte
sie im 19. Jahrhundert ihre Renaissance, die bis ins 20. Jahrhundert
anhielt. In jüngerer Zeit werden vor allem alte Glasobjekte restauriert
und rekonstruiert.
Die Entwicklung der europäischen
Porzellanmalerei beginnt – natürlich – mit der Erfindung des
europäischen Porzellans durch Johann Friedrich Böttger. Das war im
Jahre 1709. Schon ein Jahr später wurde die erste Porzellanmanufaktur
Europas gegründet. Das war in Meißen. Erster herausragender Wegbereiter
der Porzellanmalerei war der Maler und Farbenchemiker Johann Gregorius
Höroldt. Aus Metalloxiden entwickelte er eine fast vollständige Skale
von einbrennbaren Porzellanmalfarben. Er schuf auch eine Vielzahl von
Dekoren.
Dieser Polterabend war ein Fehltritt. Der Grund
waren die Gäste. Die geladenen Gäste benahmen sich ja noch ganz
gesittet. Sie schlürften ihren Sekt und Champagner, aßen Kaviar und
sangen am Klavier Opernarien.
Wesentlich schlimmer waren die
ungebetenen Gäste. Sie kamen nach Einbruch der Dunkelheit, vertilgten
die Essensreste und kühlten ihren Übermut im Swimmingpool /
Schwimmbecken ab. Wesentlich schlimmer: Sie polterten tatsächlich.
Angeführt von Felix öffneten sie die nicht abgeschlossenen Küchen- und
Wohnzimmerschränke, griffen beim Porzellangeschirr zu und zerstörten es
auf der Terrasse. „Das vertreibt böse Geister und verhindert so
Ehekrach,“ behauptete Felix. Deswegen hieße das Ereignis ja
Polterabend. Von wegen Polterabend. Ich werde ihm schon zeigen, was ein
Polterabend ist. Die Schadensersatzklage läuft inzwischen gegen Felix.
Er hat es im wahrsten Wortsinn in der Hand gehabt ... er hätte nur das
billige Geschirr nehmen brauchen.
(Ostbayerischer Heimatbote)
Ein
spezielles Polterabendporzellanservice hat Theoderich Isidor Freiherr
von der Mutt-Mumm auf den Markt gebracht. „Bei meiner eigenen Hochzeit
zerstörten Vandalen, Randalen und Sandalen mein wertvolles
Familienporzellan,“ empört sich der Adelige hoch heute. Also machte er
sich an die Arbeit: Wie sieht wiederverwendbares Polterabendgeschirr
aus?
„Ich bin tatsächlich fündig geworden,“ kündigt der Freiherr
an. Seine erste Erfindung: ein Porzellanteller, der alle
Qualitätsmerkmale einer Diskusscheibe erfüllt. „Damit kann an poltern,
indem man versucht, ein bestimmtes Ziel, beispielsweise einen Baum, zu
treffen.“ So Mutt-Mumm. „Diese rosafarbenen Teller haben eingebaute
Sprungfedern; sie zerbrechen also nicht auf dem Fußboden, sondern
springen wieder in die Luft. Diese runde Tasse eignet sich zum
Kugelstoßen. Die Tasse besteht aus einer gallertartigen Porzellanmasse.
Trifft sie auf den Boden, breitet sie sich dort schlagartig aus.
Als
ich zu den Salzstangen greife, ruft der Freiherr nur kurz: „Vorsicht!“
Ich schaue ihn erstaunt und fragend an. „Dies ist meine größte
Spezialität,“ antwortet der phantasiebegabte Mann. „Das ist
formwandlerisches Porzellan, das Gedanken lesen kann. Sie dachten
gerade an Salzstangen. Also verwandelte sich das Porzellan in
Salzstangen. Es schützt sich so vor dem Zerstörtwerden.“
Der
Beruf des Aquariumbauers ist ein exotischer Beruf. Er ist auch kein
Ausbildungsberuf; ein ausgebildeter Glaser (insbesondere der
Fachrichtung Verglasung und Glasbau) ist dafür am beten geeignet.
Anscheinend ist der Beruf auch nicht sehr wichtig; in BerufeNet, der
berufskundlichen Internetplattform der Arbeitsverwaltung, ist die
Beschreibung des Aquariumbauers schon vor einiger Zeit im Archiv
gelandet.
Doch was tun Aquariumbauer? Sie entwerden und
konstruieren Aquarien unterschiedlichster Größe und Form. Das können
Aquarien für das heimische Wohnzimmer sein, aber auch riesige
Meerwasseraquarien für Zoos und spezielle Ausstellungen. Das
Grundgerüst des Aquariums wird aus Glas oder Kunststoff zusammengebaut,
wobei unterschiedliche Klebetechniken eingesetzt werden können.
Aquarien müssen große Mengen Wasser fassen können; daher müssen sie
stabil sein und dicht halten. Je nach Kundenwunsch muß auch ein
Unterschrank gebaut werden. Auch das biologische Gleichgewicht im
Aquarium muß aufrecht erhalten werden. Also müssen Filter, Heizungen,
Pumpen und eine Beleuchtung eingebaut werden. Zu den Aufgaben des
Aquariumbauers gehört auch die Wartung, Instandhaltung und Reparatur
der Anlagen.
Wasserleichen sind schön. Wenn ihre zähe Hornhaut
aufweicht, sich allmählich grau verfärbt und bald abfällt und sicher
der Körper vor lauter Körpergasen aufbläht, verspüre ich große Freude.
Nein, nein, meine Damen und Herren, ich bin nicht pervers. Ich mag
keine menschlichen Leichen, sondern tierisch. Und das hat auch
Auswirkungen auf meinen Beruf. Ich arbeite als forensischer Zoologe.
Ich bin beim hiesigen Tierpark beschäftigt. Stirbt dort ein Tier, soll
ich herausfinden, was die Todesursache ist.
(Anruf bei der Polizei) Hallo? Hallo? Bin ich dort bei der Polizei?
Ja, sind Sie!
Können Sie nicht mal bei meinem Nachbarn vorbeischauen? Bei dem stinkt es bestialisch.
So? Wonach denn?
Nach Bestien.
O. k.. Wir kommen.
(Die Polizei rückt an) Hier stinkt es tatsächlich. (ringring) Polizei! Machen Sie sofort die Tür auf.
(Ostbayerische Volksstimme)
Einen
gehörigen Schreck bekamen gestern die Polizisten, die die Wohnung von
Hans-Werner betraten. Als sie die Türe öffneten, strömte ihnen ein
strenger Geruch entgegen (es stank also übelst). Der Grund dafür war
schnell gefunden. Bis auf die Schlaf-Wohnküche und das Badezimmer war
die Wohnung überall mit Aquarien gefüllt. Doch nicht friedliche Fische
schwammen darin. „Es war schrecklich,“ berichtet einer der beteiligten
Polizisten. „In jedem der Aquarien lagen tote Fische und vergammelten
vor sich in. Sogar Fischstäbchen, geöffnete Fischkonserven und
Fischbrötchen haben wir gefunden. Ich habe noch nie einen so dreckigen
Freizeit-„biologen“ gesehen.“
Das Design beschäftigt sich
mit dem eleganten und formgerechten Aussehen von Dingen. In diesem
Bereich sind die Glasbildner tätig. Sie entwerfen nicht nur die Form,
sondern auf die Dekor- und Oberflächengestaltung.
Im Auftrag von
Kunden, aber auch in Eigenregie gestalten und entwerden Glasbildner
Vasen, Teekannen, Weingläser, Spiegel, Lampen und andere Glasartikel.
Sie stellen sowohl Einzelanfertigungen wie auch Prototypen für die
industrielle Serienfertigung her.
Glasbildner benutzen bei der
Herstellung des Glasartikels Rohmaterialien wie Glasröhren und
Glasstäbe, die sie unter einer Flamme erwärmen, die das Material
zähflüssig und formbar wird. Mithilfe von kleinen Zangen oder
Formstäben bringen sie das Glas nun vorsichtig in die gewünschte Form.
Glasbildner sind auch mit dem Blasen von Glas vertraut. Mit einer
Glasmacherpfeife nehmen sie etwas geschmolzenes Glas aus dem Ofen und
wälzen den Glasposten hin und her. Dadurch geben sie ihm eine grobe
äußere Form. Dann blasen sie den Glasposten in der Pfeife auf und
bearbeiten ihn so lange, bis er seine endgültige Form hat. Mit Bohrern,
Sägen oder Schleifmaschinen bearbeiten sie kaltes oder erstarrtes Glas.
Je nach Bedarf versehen Glasbildner die fertig geformten Werkstücke mit
Henkeln oder Stielen und überziehen sie mit Farbglas.
Zu den
Aufgaben des Glasbildners gehört auch das Veredeln der jeweiligen
Artikel. Um etwa eine Vase zu verzieren, gravieren sie beispielsweise
Ornamente, Figuren oder Blumen in die Glasoberfläche, wobei sie kleine
Schleifrädchen verwenden. Anschließend polieren sie die behandelten
Stellen auch, indem sie sie mit unterschiedlichen Techniken schleifen.
Für den Schliff von Spiegeln verwenden sie Schleifmaschinen, für
Musterschliffe an Weingläsern sogenanntes Kuglerzeug, einen speziellen
Schleifblock. Dekore und Schriften erzeugen sie ebenfalls, indem sie
Oberflächenteile durch Sandstrahlen oder ätzende Säuren abtragen.
Glasbildner bringen im Siebdruckverfahren Muster auf, besichten
Glasflächen mit Silber oder kleben Abziehbilder drauf. Außerdem bemalen
sie die Glasoberfläche mit den verschiedensten Motiven. In der
sogenannten Hinterglastechnik malen sie die Bilder oder Aufschriften
seitenverkehrt auf die Glasscheibe. Die Farbschichten tragen sie dabei
in umgekehrter Reihenfolge wie beim konventionellen Malen auf die
Glasoberfläche auf. Mit ihrem Gespür für Farben und Formen fertigen sie
auch Glasmosaiken und phantasievolle Lampen im Tiffanystil.
Gelegentlich führen sie auch Restaurierungsarbeiten durch.
Nicht
zu verwechseln sind die Glasbildner mit den Glasveredlern. Glasveredler
der Fachrichtung Gravur sind Fachleute, wenn es darum geht,
Glasoberflächen (Hohlglasgegenstände wie Zier- und Trinkgläser, Vasen,
Krüge und Schalen sowie Flachgläser wie Spiegel und Türausschnitte) zu
veredeln. Die Glaseredler gravieren floralen, figuralen und
ornamentalen Dekors sowie Wappen, Reliefs und Schriften ein. Den
Glasveredler der Fachrichtung Gravur gibt es seit 2004 nicht mehr. Die
neue Fachbezeichnung heißt Glasveredler Fachrichtung Schliff und Gravur.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Dieses
Haus ist ein kleines Meisterwerk. Es besteht vollständig aus Glas.
Decken und Fußböden, Wände, Fenster und Türen, Möbel, Badezimmer- und
Toiletteneinrichtung, Besteck und Geschirr, technische Anlagen und
Federbett – sie alle sind komplett aus Glas gemacht. Mein Auftraggeber
wollte es so haben. „Es ist als Happening gedacht,“ behauptete er. Hä?
Als was? „Als Aktionskunst. Jeder Passant darf mir beim Lieben und
Leben zuschauen. Dieses Kunstwerk soll eine Woche gezeigt und dann im
Museum ausgestellt werden.“ Ah ja. Von so hochgeistigen Sachen wie
Kunst habe ich keine Ahnung. Ich bin ja nur der Glashersteller. Ich
habe ja nur von den handwerklichen Sachen Ahnung zu haben. Also habe
ich dem Mann sein Haus gebaut.
(Ostbayerischer Volksbote)
Franz-Joseph
ist mit seiner Aktionskunst gescheitert. Und das schon gleich in der
ersten Nacht. „Meine Frau ist sehr eifersüchtig,“ berichtet
Franz-Joseph. „Als sie sah, daß ich mit einer jungen flirtete, warf sie
so lange Steine gegen das Glashaus, bis es einstürzte. Von meiner Kunst
ist nur noch ein Scherbenhaufen übrig...“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.08.2009.
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