Joana Angelides

Die Krise bei Luxusgüttern

Es steht schon in allen Zeitungen, die Krise hat die Luxusgüter-Industrie erreicht!

Man kann das Murren und Zähneknirschen der Reichen und Superreichen über den ganzen Globus verteilt, hören.

 

Die jahrelang als "rezessionsresistent" geltende Luxusgüter-Industrie bekommt die Wirtschaftskrise heuer deutlich zu spüren: Vermögenseinbußen bei den wohlhabenden Menschen sowie verändertes Konsumverhalten führen nun zu globalen Umsatzrückgängen.

Besonders betroffen sind  die USA, Europa und Japan. Im ersten Quartal 2009 sind die Umsätze in der Luxusgüter-Industrie in den USA um 15 Prozent, in Europa und in Japan um je 10 Prozent eingebrochen. Diese drei Märkte allein machen 75 Prozent des weltweiten Luxusumsatzes, der im Vorjahr 296 Milliarden Euro betrug, aus.

Es kam zu „merklichen Umsatzrückgängen“ bei Wachteleiern, russischem Kaviar und Luxuskarossen. Manche mussten sogar ihre Zweitfreundin streichen und auch das Sommerquartier auf den Seychellen.


Da geht es dem Normalbürger ja noch gut. Er ist höchstens arbeitslos und muss seinen Altwagen gegen ein Fahrrad eintauschen, was ja wiederum sogar gesünder ist.

Außerdem hat man keine Sorgen damit, wie man sein monatliches, spärliches Einkommen möglichst gewinnbringend anlegen soll, es geht einfach selbst zu Ende. Und immer sind am Monatsende anstelle von Geld dann immer noch einige Tage übrig.

 

Man hat nicht das Problem, sich zwischen einem Urlaub auf den Malediven oder der Kaiman-Inseln entscheiden zu müssen; man bleibt einfach zu Hause und holt sich höchstens bunte Prospekte aus dem Reisebüro. Man wird ja noch träumen dürfen, das ist jedenfalls billiger.

 

Auf Wachteleier zu verzichten fällt ihm auch leicht und Champagner kennt er sowieso nur aus den Magazinen über die High-Society. Auch hat kein vernünftiger Normalbürger eine Ehefrau und weitere zwei Freundinnen, höchstens eine! Aber wenn doch, dann ist das weniger ein finanzielles Problem, als eine nervliche Belastung.

 

 

Die gravierendsten  Auswirkungen   auf die Allgemeinheit sind, dass man in den Magazinen  beim Friseur oder in Arztpraxisen die Artikel über die erschütternden Probleme der Stars und Sternchen, gekrönter Häupter oder mehr oder weniger Berühmtheiten, die sie mit ihren Luxusschlitten oder Yachten haben,  vermissen.

 

Ein Gutes hat die Sache aber auch! Man kann genüsslich lesen, dass manche ihre Luxusvillen verkaufen und in kleinere Appartements auf der Fifth-Avenue umziehen müssen. Sie müssen sogar auf ihre Reitpferde verzichten. Irgendwie ahnt man da, dass alle Menschen gleich sein sollten, nur manche sind halt gleicher.

 

Langsam steigt nun doch Mitleid in uns auf, da können einem ja die Tränen kommen! Diese armen Reichen und Superreichen! Jetzt können sie sich ja gar nichts mehr gönnen!

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.08.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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