Ingrid Grote

TOPP, die Wette – Der Ernst der Liebe...7

 

DIE RIVALIN

 

Wieder einmal saß sie in ihrem Auto. Es war schon dunkel, und die Dunkelheit gab ihr die gewünschte Anonymität. Gewissenhaft und unerbittlich beobachtete sie das Haus und seine Bewohner. Und keiner von ihnen ahnte, dass er beobachtet wurde, keiner wusste, dass sie da war. Warum auch, niemand rechnete mit ihr, sie war raus aus dem Spiel, das dachten gewisse Leute. Aber sie irrten sich, sie war nicht raus aus dem Spiel, es fing gerade erst an.

Mittlerweile war es ein Zwang für sie geworden, ein Zwang, der teilweise schöne, aber auch wütende Gefühle in ihr erweckte. Es geschah fast immer an den Wochenenden, da hatte sie am meisten Zeit und musste niemanden Rechenschaft darüber abgeben, was sie trieb. Sie saß in ihrem Auto und spähte verstohlen zum ersten Stock hinauf. Leider konnte man nie viel erkennen, aber manchmal sah sie jemanden am Fenster vorbeigehen, und manchmal erkannte sie Chris, und ihr Herz fing wie wild an zu schlagen.

Manchmal sah sie auch schemenhaft eine Frau. Das musste sie sein. Es tat weh, sie zu sehen. Was fand er an ihr? Sie war doch nur ein dummes Kind, weder schön, noch bedeutungsvoll. Was konnte sie ihm geben? Nichts! Es handelte sich nur um ein Strohfeuer, Chris liebte das Mädchen nicht wirklich, er war nur geblendet von irgend etwas, das sie an sich hatte. Vielleicht war dieses Kind ja gut im Bett, das musste es sein. Ihre eigenen Gefühle in dieser Sache waren eher unterkühlt, sie hielt andere Dinge für wichtiger, und auch Chris würde bald aus seiner Verblendung aufwachen.

Denn nur SIE war seine wahre Liebe, sie war ihm ähnlich, sie war gebildet, er konnte sich mit ihr sehen lassen, sie vermochte es, interessante Gespräche mit jedem seiner Bekannten zu führen. Und sie war schön! Das sagte jeder, der sie traf. Sogar er hatte es am Anfang gesagt, hinterher nicht mehr. Aber es wurde noch schlimmer, er verbrachte immer weniger Zeit mit ihr, bis er schließlich gar nicht mehr kam. Auf ihr vorsichtiges Nachfragen sagte er einfach: „Du wusstest doch von Anfang an, dass ich nicht für eine Beziehung geschaffen bin, ich habe es dir gesagt. Trotzdem war es sehr schön mit Kai und dir.“

Stundenlang hatte sie düster über diese Worte nachgegrübelt. Es konnte doch nicht aus sein, was war passiert?

Erst später kam ihr zu Bewusstsein, dass er Kai an die erste Stelle gesetzt hatte. Mit Kai und dir... Hatte das eine Bedeutung? Sie schob den Gedanken entschlossen von sich weg, das war purer Zufall, sie und Kai gehörten zusammen, sie waren seine Familie, und er war die große Liebe ihres Lebens, neben ihm verblassten alle anderen Männer. Sie wollte ihn! Er sah blendend aus, war intelligent, kam aus guter Familie, sein Vater war Professor... Sie würden wieder zusammenkommen, keine Frage! Aber wieso hatte er sie überhaupt verlassen? Langsam erhärtete sich ein Verdacht in ihr.

Irenes Verhalten hatte sich ihr gegenüber schon seit längerer Zeit stark abgekühlt. Und es passierte lange bevor Chris gegangen war. Hatte Irene sie etwa bei Chris schlechtgemacht? Sie hatte bestimmt etwas über sie erfunden, vermutlich aus Eifersucht, aber damit würde sie nicht durchkommen!

Denn sie und Chris hatten sich immer noch getroffen. Manchmal fragte er sie um Rat, denn sie unterrichtete auch, allerdings an einer anderen Schule, manchmal besuchten sie Sportveranstaltungen mit Kai, denn er liebte Kai wie einen Sohn.

Aber dann auf einmal änderte sich wieder alles. Er besuchte sie nur noch ganz selten, und wenn, dann grübelte er vor sich hin und schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein.

Und später erfuhr sie von Irene, dass er eine Freundin hatte. Sie war wie vor den Kopf geschlagen. Es konnte nicht sein, sie weigerte sich, das zu akzeptieren. Also fing sie an, sich selber ein Bild zu machen, fing an, das Mädchen zu beobachten. Es sah zwar hübsch aus, war aber bei weitem nicht so schön wie sie. Karen war stolz auf ihre regelmäßigen Gesichtszüge, ihr dichtes blondes Haar und auf ihren perfekten Körper, keine andere Frau konnte da mithalten.

 

Es war kalt im Auto, sie fröstelte und zog ihren Mantel enger um sich. Oben in der Wohnung tat sich anscheinend nichts, niemand war zu sehen, und sie wollte schon frustriert den Motor starten und nach Hause fahren, als just in diesem Augenblick das Licht im Hausflur anging. Sie duckte sich unauffällig in ihren Sitz, behielt aber die Haustür gut im Blick.

Die Tür wurde von innen aufgerissen, und Chris stürmte aus dem Haus. Sie konnte erkennen, dass er wütend aussah. Er blieb kurz stehen, schüttelte den Kopf, murmelte etwas in sich hinein – und dann ging er mit großen Schritten in Richtung Innenstadt. Karen schwankte. Sollte sie ihm folgen? Der Gedanke war verführerisch, aber sie gab ihm nicht nach. Sie sollte besser noch ein Weilchen ausharren, vielleicht passierte ja etwas Entscheidendes. Und wenn es in ihrem Sinne war, dann würde sie einen Plan schmieden, um Chris zurückzugewinnen. Sie hatte ja noch die Schlüssel zu seiner Wohnung. Nein, er hatte ihr niemals diese Schlüssel gegeben. Wozu auch? Er hielt sich fast immer in IHRER Wohnung auf, bei ihr und Kai. Aber trotzdem hatte sie damals schon Vorsorge getroffen, sie ließ nämlich eine Kopie seiner Schlüssel anfertigen. Das geschah natürlich heimlich, er schlief noch in ihrem Bett, während sie bereits unterwegs war...

Der Schlüssel, er war der Schlüssel zu ihm. Karens Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, das im Dunkel der Nacht aussah wie eine verzerrte Fratze, jedenfalls hätte es ein Beobachter so gesehen, aber es war weit und breit kein Beobachter in Sicht.

Karen hämisches Lächeln vertiefte sich, als sie noch jemanden aus dem Haus kommen sah. Es war eine junge dunkelhaarige Frau, fast ein Kind noch, in der rechten Hand hielt sie ein Laptop, das konnte man deutlich im Licht der Straßenlaterne erkennen – und mit der linken Hand wischte sie sich über die Augen. Sie wirkte verzweifelt, das analysierte Karen schnell. Die junge Frau lief hastig in die Einfahrt neben dem Haus, stieg dort in das kleine Auto, setzte mit Vollgas zurück und brauste dann mit großer Geschwindigkeit davon.

Na also, endlich war es so weit! Jetzt brauchte sie nur noch ein paar Informationen...

 

~~~~~~~~~~~

 

WENN ER NICHT GEWESEN WÄRE...

 

Irma war eine überaus gewissenhafte Person, und als solche fühlte sie sich verantwortlich für ihre Versprechen. Der Proff hatte ihr die Adresse der kleinen Autowerkstatt beschafft, wo sie ihren Karmann günstig reparieren lassen konnte. Der Proff mochte das Autochen sehr, er schaute immer so versonnen drein, wenn er es sah. Vielleicht dachte er dabei an seine verstorbene Frau, an Chris’ und Irenes Mutter. Er musste sie sehr geliebt haben. Jedenfalls hatte Irma ihm versprochen, er könne ab und zu mit dem Karmann eine Spritztour machen.

Das würde ja nun flachfallen, denn sie wohnte nicht mehr bei Chris. Irma kamen fast wieder die Tränen, er hatte sich nicht gemeldet. Okay, sie hatte alles getan, um unerreichbar zu sein, aber wenn er es wirklich gewollt hätte, dann... Mistkerl! Und den Karmann konnte sie jetzt auch nicht mehr brauchen, kein Kinderwagen würde jemals in ihn hineinpassen, Chris’ Auto wäre viel besser geeignet...

Irma fühlte, wie ihr wirklich die Tränen kamen, aber sie schluckte sie tapfer hinunter. Es ist vorbei, dachte sie bitter. Es war nicht zu reparieren, obwohl etwas Sentimentales in ihr – oder etwas Masochistisches – sich immer noch nach ihm verzehrte... Nein, aus und vorbei!

 

Der Proff schien nicht überrascht zu sein, sie hier zu sehen. Er hatte anscheinend keine Ahnung, dass sie und Chris nicht mehr zusammen waren. Nicht mehr zusammen waren... Es tat ihr weh, obwohl sie sich doch mittlerweile dran gewöhnt haben müsste. Die letzten drei Tage hatte sie mit Ach und Krach überstanden, immer wartend auf irgend etwas, trotz abgestellter Türklingel und trotz abgestelltem Telefon. Von wegen dran gewöhnt...

„Ich wollte eigentlich nicht mehr hier vorbeikommen“, begann sie vorsichtig. „Aber du hast mir die Adresse dieser Werksstatt verschafft, und ich stehe in deiner Schuld.“

„Aber Irma, warum wolltest du nicht mehr vorbeikommen? Was ist denn los?“ Der Proff schaute sie ratlos an.

„Kann es sein, dass Chris keine Kinder mag?“ Was redete sie da? Verdammte Hormone! Sie konnte sich ja selber nicht mehr trauen.

Der Proff sah sie erstaunt an. „Nein, das glaube ich nicht“, sagte er schließlich. „Er ist Lehrer geworden, wahrscheinlich deshalb, weil er Kinder mag. Obwohl ich es ja lieber gesehen, wenn er Arzt geworden wäre...“

„Ich hab' ja auch gedacht, dass er Kinder mag. Bis...“ Irma sprach nicht weiter.

„Bis was?“, fragte der Proff. Als Irma eine Weile nichts sagte, sondern vor sich hinschwieg, wurde er ungeduldig. „Sag’ es mir Irma! Was ist denn los?“

„Er will es nicht!“ platzte es aus ihr heraus, und sie ärgerte sich noch im gleichen Augenblick darüber. Er würde denken, sie suche Hilfe bei ihm. Und diesen Eindruck wollte sie auf keinen Fall erwecken.

Der Proff sah sie zuerst verwirrt an, aber dann dämmerte Verständnis in seinem Blick auf. Er kapierte schnell, er hatte eben sehr viel Ähnlichkeit mit Chris. Chris, immer wieder Chris! Irma stöhnte leise auf

„Das glaube ich nicht!“ Der Proff sah empört aus.

„Ich glaube es ja auch nicht.“

Der Proff schüttelte den Kopf und wollte etwas sagen, aber Irma kam ihm zuvor: „Aber ich will auch nicht, dass er leidet. Zum Beispiel, diese Träume, die er hat...“

„Was denn für Träume?“

„Er träumt anscheinend immer den gleichen Traum, er fängt an zu stöhnen, er bekommt keine Luft mehr, und er sagt immer einen bestimmten Satz. Das macht mir echt Sorgen.“ Irma verbesserte sich schnell. „Sollte mir Sorgen gemacht haben...“ Und wieder spürte sie, wie ihr die Tränen kamen, es war aus, sie hatte ihn verloren. Er hatte Unmögliches von ihr verlangt und sie gehen lassen.

„Wenn es so ist, wie du sagst, wenn mein Sohn das Kind wirklich nicht will, dann solltest du dir um ihn keine Sorgen machen. Du bist viel zu gut für ihn!“

„Nein, das bin ich nicht!“ sagte Irma trotzig. „Er muss einen Grund dafür haben, er liebt Kinder, das sagt Irene doch auch. Und ich war mir so sicher...“ Sie riss sich zusammen und richtete sich stolz auf. Der Proff sollte kein Mitleid mit ihr haben.

Der Proff schaute sie trotzdem mitleidig an und zögerte ein wenig, bevor er weitersprach: „Weißt du, dass ich meine Frau über alles geliebt habe? Nein, das kannst du ja nicht wissen. Seltsamerweise erinnerst du mich ein wenig an sie. Se war genauso geradeheraus wie du, und sie hat genauso bedingungslos geliebt wie du.“ Bei diesen Worten sah er grimmig aus, und Irma wunderte sich darüber. Was war passiert? Hatte seine Frau ihn etwa betrogen? War er nicht derjenige, den sie so bedingungslos geliebt hatte?

„Wie ist sie eigentlich gestorben?“ Irma hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Sie wollte schon sagen, dass es ihr leid täte, dass sie nicht berechtigt wäre, ihn das zu fragen, aber sie tat es dann doch nicht.

Der Proff schaute durch sie hindurch, als ob sie gar nicht da wäre, doch kaum einen Atemzug später sagte er heftig: „Sie ist bei Christophers Geburt gestorben!“

Irma sah ihn erstaunt an. „Aber warum…“

„Wenn er nicht gewesen wäre…“ Der Proff wandte sich unwirsch von ihr ab.

Wenn er nicht gewesen wäre… Da war doch etwas, wieso sagte er ausgerechnet diese Worte? Sie kamen Irma so vertraut vor. Wenn er nicht gewesen wäre… Und dann auf einmal fiel es ihr ein. Der Traum von Chris, genau das war es! Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde sie jetzt noch leben.

Mit offenem Mund starrte sie den Proff an, während sie krampfhaft überlegte, was das wohl zu bedeuten hatte.

„Weiß Chris es?“ fiel ihr schließlich ein.

Der Proff schien um Worte verlegen zu sein. Er fing an, nervös im Zimmer hin und herzulaufen.

„Weiß Chris es?“ fragte Irma noch einmal, und ihre Stimme klang unerbittlich.

„Nein, er weiß es nicht, und Irene weiß es auch nicht. Ich wollte die beiden nicht damit belasten…“

„Ja bist du denn wahnsinnig?“ Irma war es mittlerweile egal, ob sie sich dem Proff gegenüber respektlos verhielt, sie hegte nämlich einen bestimmten Verdacht.

„Bin ich denn wahnsinnig...“ stammelte der Proff unsicher, er schaute Irma ratlos an, und seine Hände bewegten sich unruhig.

„Du hast Irene und vor allem Chris im Unklaren darüber gelassen, wie ihre Mutter gestorben ist!“

„Nicht wirklich, ich habe gesagt, sie hätte einen Unfall gehabt.“

„Aber sie hat keinen Unfall gehabt!“ hakte Irma erbarmungslos nach.

„Nein, das hat sie nicht, aber es schien mir die beste Lösung zu sein“, sagte der Proff unsicher.

„Und was ist wirklich passiert?“

„Sie war schon sehr krank, als sie wieder schwanger wurde“, der Proff sprach monoton vor sich hin, als wäre er alleine. „Sie war es eigentlich schon, als sie Irene bekam, aber wir wussten es damals noch nicht. Sie litt an einer schweren Herzkrankheit, obwohl sie noch so jung war Und sie hatte großes Glück, dass sie die Geburt überlebte. Aber das zweite Kind hätte sie nie empfangen dürfen.“ Seine Stimme stockte, bevor er zögernd weiter sprach: „Aber sie war so stur, sie wollte es, sie bestand darauf, koste es was es wolle. Auch wenn es ihr Leben war. Ich habe sie angefleht, die Schwangerschaft unterbrechen zu lassen, aber sie wollte es nicht, ich habe sie angefleht, ihre Medikamente zu nehmen, aber sie wollte es nicht...“

„Sie wollte ihr Kind schützen“, sagte Irma tonlos.

„Ja, das wollte sie, verdammt noch mal! Sie hat es abgelehnt, die Blutgerinnungshemmer zu nehmen, obwohl ich sie auf den Knien darum angefleht habe.“ Der Proff biss sich auf die Lippen, und in diesem Augenblick sah er Chris noch ähnlicher als sonst. „Und dann ist es passiert, Komplikationen bei der Geburt, verblutet bei der Geburt... Sie hat Chris gar nicht gesehen, aber sie war glücklich in ihren letzten Augenblicken, sie wusste, dass sie es geschafft hatte.“

„Das ist...“ Irma konnte nichts weiter sagen. Der arme Chris. Seine arme Mutter, sein armer Vater. Wieder kam ihr der Satz in den Sinn. „Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde sie noch leben...“, sie murmelte ihn vor sich hin.

Der Proff schien nachzugrübeln. Anscheinend weckte dieser Satz in ihm Erinnerungen auf. Sein Gesicht sah verwirrt aus, und nach einer endlos scheinenden Weile schaute er sie fassungslos an.

„Was ist denn?“ fragte Irma.

„Ich weiß nicht genau, aber ich kenne diesen Satz. Kann sein, dass ich ihn selber einmal gesagt habe...“ Der Proff stand auf und lief nervös im Zimmer herum.

Er erinnerte Irma so sehr an Chris, dass sie den Blick von ihm abwandte. „Und in was für einem Zusammenhang?“

„Ich hatte früher oft Besuch von einem guten Freund, und wir sprachen manchmal nachts über... diese Dinge.“

 

Irma stand auf einmal ein Bild vor Augen. Sie sah Chris, damals war er noch ein kleiner Junge, der zufällig seinen Vater belauschte, als der sich nachts mit einem Freund unterhielt. Und ein paar Tage später fingen seine Träume an, und er hatte Angst. Ja, vielleicht war es so gewesen. Ein kleiner Junge, der sich schuldig fühlt und der unbewusst spürt, dass sein Vater ihn nicht liebt.

 

„Verdammt noch mal, ich verlange von dir, dass du das in Ordnung bringst! Er bildet sich bestimmt ein, er wäre am Tod seiner Muter schuld, und genau den Eindruck hast du ihm ja vermittelt.“

„Das wollte ich nicht...“

„Doch, genau das wolltest du!“ Irma funkelte ihn wütend an. „Du hast ihm die Schuld daran gegeben, dass seine Mutter starb. Und er hat sich den Schuh angezogen. Zum einen, weil du ihm bestimmt immer das Gefühl gegeben hast, dass du ihn nicht magst, denn er hat ja schließlich seine Mutter und deine Frau umgebracht. Und wer weiß, was er sich alles darunter vorgestellt hat...“ Sie verstummte, während der Proff wie gelähmt dastand und sie mit offenem Mund anschaute.

„Oh mein Gott!“ sagte sie nach einer Weile leise. „Was hast du nur getan?“

Der Proff war anscheinend nicht in der Lage, zu sprechen.

„Ich will, dass du mit ihm redest! Du musst ihm sagen, dass er nicht schuld am Tod seiner Mutter war.“ Irmas Stimme klang aufgebracht. „Aber vor allem musst du ihm sagen, dass DU ihn lieb hast!“

Der Proff starrte sie an und sagte schließlich: „Du musst ihn sehr lieben, so wie du dich um ihn sorgst.“

„Das ist jetzt egal,“ brachte Irma mühsam hervor, denn die Tränen schossen ihr wieder in die Augen. „Jetzt geht es um dich. Wenn du deine Frau wirklich so geliebt hast, wie du sagst, dann musst du auch ihren Sohn lieben!“

„Ach Irma…“ Der Proff trat auf sie zu und nahm sie in die Arme. „Es wird alles in Ordnung kommen, ich werde dafür sorgen. Es geht ja schließlich auch um meinen Enkel.“ Dieser Gedanke war ihm wohl gerade erst gekommen, und er setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Ich werde Großvater! Unglaublich! Und du wirst meine Tochter...“

„Ja sicher“, schniefte Irma. „Träum’ nur weiter.“

„Es wird alles in Ordnung kommen!“

„Aber sag’ ihm nicht, dass ich hier war. Er soll sich nicht verpflichtet fühlen.“ Sie legte ihren Kopf an seine Schulter, er war fast genauso groß wie Chris, und für eine kurze Weile hielten sie sich fest, bis Irma sich von ihm löste und anfing zu lächeln. Meine Güte, wie oft war das Wort ‚Liebe’ in den letzten Minuten vorgekommen? War ja fast wie in einem Kitschroman...

 

Fortsetzung folgt

 

Alle IRMA-CHRIS-Geschichten befinden sich auf meiner Homepage unter: SHORTSTORIES>>>   bis auf diese natürlich ;))

Alle Irma-Chris Geschichten sind auf meiner Homepage, und zwar dort:
http://ingridgrote.de/html/bucher.html
Ingrid Grote, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.09.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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