Benjamin Pohl

Die drei Affen

Drei Affen in einer Kneipe, jeder mit einem Bier vor sich.

 

Affe 1: Was hast du gesagt?

Affe 2: Nichts hab ich gesagt.

Affe 1: Und er? Was hat er gesagt?

Affe 2: Er hat auch nichts gesagt.

Affe 1: Ich hab nämlich nichts gehört.

Affe 2: Wir haben ja auch nichts gesagt.

Affe 1: Das ist mir zu dumm. Guckt mal da vorne, die geile Braut!

 

Affe 3 guckt nach links, Affe 2 sieht sich suchend im Raum um.

 

Affe 2: Wo denn?

Affe 1: Na, da vorne

Affe 2: Seh´ ich nicht.

Affe 1: Da vorne! – jetzt ist sie weg.

Affe 2: Hab ich nicht gesehen.

Affe 1 (zu Affe 3): Hast du sie gesehen?

 

Affe 3 nickt.

 

Affe 1 (zu Affe 2): Siehste, er hat sie gesehen. Willst du noch was trinken?

Affe 2: Ich nichts.

Affe 1: Was hast du gesagt?

Affe 2: Ich nichts.

Affe 1: Du hast doch was gesagt!

Affe 2: Ja, ich nichts.

Affe 1: Das davor, was du davor gesagt hast.

Affe 2: Nichts.

Affe 1 (zu Affe3): Das ist mir zu dumm. Willst du noch was trinken?

 

Affe 3 nickt.

 

Affe 1: Warum redest du eigentlich nicht mehr mit uns?

Affe 3: Weil wir Affen sind. Wir sehen nur, wenn es um Fleisch geht, hören nur, wenn es ums Trinken geht und reden nur, wenn es um Affenscheiße geht. Wir sind bedrängte Kreaturen, aber wir seufzen nicht, wir sind Teil einer herzlosen Welt und besitzen kein Gemüt, wir sind der Arsch der geistlosen Zustände. Wir sind nicht mal Opium, wir sind einfach nur Affen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.09.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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