Die Welt hat sich sehr verändert. Zweitausend Jahre habe ich geschlafen und nun stehe ich vor einer Welt mit künstlichem Licht und voller Wunder, die ich nicht verstehen kann. Durch die Straßen wandere ich. Die Menschen schauen nicht auf das, was um sie herum geschiet. In einer Gasse wird eine Frau ausgeraubt und mit einem Messer bedroht. Die Menschenmassen laufen dran vorbei, doch scheint es niemand zu sehen. Was ist aus dieser Welt nur geworden? Wissen sie denn nicht mehr was Ehre und Gerechtigkeit ist? Vielleicht hätte ich in meiner Gruft bleiben sollen und schlafen. Schlafen bis die Welt wieder erwacht. Doch ich habe Hunger. Den Durst nach Blut. Mich lockt der Duft eines jungen Mannes an. Er sitzt alleine in einer Gasse. Sein Haar struppig und ungepflegt. Die Kleidung alt, dreckig und zerrissen. Ich beuge mich zu ihm runter, umschlinge ihn und beiße in seinen Hals. Ich trinke sein Blut und nehme all seine Gedanken und Erinnerungen in mich auf. Ich sehe eine junge, glückliche Familie. Sie essen gemeinsam zu Abend. Die beiden Kinder erzählen fröhlich von ihren Erlebnissen. Doch dann wird die Wohnungstür eingetreten. Zwei dunkle Gestalten kommen herein. Sie haben Pistolen. Die Frau versucht ihre Kinder zu schützen und wird erschossen. Die Kinder weinen. Es nervt sie. Sie schießen auch die Kinder nieder. Ich lasse von ihm ab und frage ihn, ob er sterben will. Er flüstert ein nein. Ich gebe ihm mein Blut. Sein Körper stirbt qualvoll und er erwacht zu neuem Leben. Ich werde durch ihn die neue Welt verstehen lernen. Diese grausame Welt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.09.2009.
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