Jessica Jöns

Das Haus des Grauens

 Mir war kalt und ich lag unbequem. Nachdem ich mich erneut drehte, wurde es mir klar: Ich war nicht mehr in meinem Bett. Noch verschlafen schlug ich die Augen auf und suchte mit der Hand nach dem Bettrand, aber da war nichts. Kein Nachttisch, kein Bett, keine Decken und auch kein Kissen, überhaupt nichts. Meine Augen weiteten sich. Die Müdigkeit, die ich gerade noch schleppend fühlte, war davon geflogen. Ich war nicht in meinem Schlafzimmer, nicht mal in meiner Wohnung. Ich setzte mich auf und blickte umher. Es war eine Halle, vermutlich eine Eingangshalle. Der Boden war glatt und blank geputzt, kein einziges Möbelstück stand hier. Erstaunlicher Weise wurde diese Halle in einer Kreisform gebaut. Der Boden war in schwarz-weiß gehalten. Wie bei einer Zielscheibe wechselte sich das schwarz und das weiß, bis hin zur Mitte ab. Dort saß ich. Völlig orientierungslos und vor allem ratlos, wie ich hier her gekommen war. War das ein Traum? Dann soll dieser auf der Stelle enden. Doch es passierte nichts. Ich beschloss nun aufzustehen und zur vermutlichen Eingangstür zu gehen. Mit aller Kraft versuchte ich sie zu öffnen, jedoch rührte sie sich nicht. Sie war verschlossen. Auch erneutes Rütteln vermochte daran nichts zu ändern. Da war ich nun, in einem Haus, das ich nicht kannte und mir nicht einmal der Standort bekannt war. Sollte ich vielleicht rufen? Wohnte hier jemand? Und wenn hier wer wohnte, wie würde er auf mich reagieren? Ich traute mich nicht zu rufen. Zu groß war die Angst des Unbekannten. Was sollte ich nur tun? Die Tür war verschlossen. Hier komme ich also nicht hinaus. Die Halle hatte einen weiteren Durchgang ohne Tür. Es war eine Art Torbogen. Ich ging auf ihn zu, um zu sehen, wohin er führte. Dort war ein weiterer Raum mit einer gebogenen Treppe hinauf. Auch dieser Raum war mit einem glatten, glänzenden Boden ausgestattet, dieses Mal ganz in weiß. Die Treppe ebenso. Bis auf meine eigenen Schritte konnte ich im Haus nichts hören. Es war auch mitten in der Nacht. Wenn hier jemand wohnte, würde diese Person sicherlich schlafen. Die Stille war mir trotz allem unheimlich. Außerdem fühlte ich mich aus irgendeinem Grund beobachtet. Sicherlich bildete ich mir das alles nur ein. Die Tatsache, dass ich hier war, ohne zu wissen, wie ich hier her gekommen bin, war schon gespenstig genug. Ich sollte aufhören, mir noch zusätzliche Dinge einzubilden. Das war ein ganz normales Haus und sicherlich wohnten hier auch ganz normale Leute, die mich sicherlich für einen Einbrechen halten würden. Es brachte nichts, mir weiterhin den Kopf zu zerbrechen. Schritt für Schritt ging ich die Treppe hinauf. Meine Schritte halten klar im Raum wieder. Wenn das niemand hören würde, wäre es ein Wunder. Oben angekommen schaute ich nach rechts und links. In beiden Richtungen befanden sich mehrere Türen, die sicherlich in einige Zimmer führen würden. Zu meinem erstaunen, war der Boden hier oben aus Holz und wie es schien bereits morsch. Bei jedem Schritt knarrte es unter meinen Füßen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Nicht wegen des Geräusches, eher wegen der Tatsache, dass der Boden morsch war und ich jedem Moment hinabstürzen könnte. Vorsichtig tat ich einen Schritt nach dem anderen und kam so schließlich an die erste Tür. Nicht sicher, ob ich klopfen sollte, tat ich es nur sehr leise und wartete einen Moment auf eine Antwort. Langsam öffnete ich die Tür. Statt eines Zimmers fang ich dort einen schmalen Gang, der nach kurzer Zeit bereits um die Ecke bog. Die Wände sowie der Boden waren ebenfalls aus Holz. Als ich sie berührte, spürte ich die Feuchtigkeit des Holzes. Ein schwarzer Käfer krabbelte über den Boden und verschwand dann im nächsten Schlupfloch. Nun bekam ich es doch mit der Angst zu tun. Irgendetwas stimmte hier nicht. Das war kein normales Haus. Sollte ich weiter gehen oder erst hinter die anderen Türen schauen? Was würde mich erwarten? Ich fühlte mich, wie einem dieser klassischen Horrorfilme, wo eine ledige Frau ein Haus kauft oder erbt und dann dort einzieht. Nur das in diesen Haus nicht wohnen wollte und eigentlich auch gar nicht hier bleiben möchte. Eigentlich mussten jetzt nur noch irgendwo die Fensterläden klappern, eine Tür sich von alleine öffnen oder ein Vorhang im Wind wehen und ich würde schreien. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich schreien würde. Im Moment war mir jedoch mehr nach heulen zu mute. Verdammt, wo war ich hier? Ich hockte mich hin und hielt mir die Hände vors Gesicht. Ruhig bleiben, war angesagt. Doch das war leichter gesagt als getan. Die Panik in mir ließ mein Herz rasen, meine Atmung ging schneller und ich war den Tränen nahe. „Reiß dich zusammen“, sagte ich mir. Eine Tür öffnete sich. Sie knarrte laut. Ein Schatten ragte bereits heraus. Ich dachte, ich würde aufhören zu atmen. Wie erstarrt, blieb ich hocken und starrte auf die Tür und den Schatten. Der Boden knarrte. Eine Hand umschlang den Rand der Tür. Sie war knochig, schrumpelig und grau. Ein Lachen ertönte. Ein Lachen, wie das einer Hexe. Das Gesicht, dass hinter der Tür zum Vorschein kam, ließ mich wieder aufatmen. Es war eine ältere Dame. Freundlich lächelte sie mir zu. Ich stand auf und lächelte ebenfalls freundlich zurück: "Entschuldigen sie. Ich weiß gar nicht, wie ich hier her gekommen bin. Auch wenn sich das jetzt sehr eigenartig anhört." Sie nickte stumm, um mir zu zeigen, dass sie zuhörte. Ich hörte kleine Glöckchen klingen und drehte mich um. Dort saß tatsächlich eine kleine, schwarze Katze mit einem Halsband an dem ein Glöckchen befestigt war. "Oh wie süß. Ist das ihre Katze?", fragend drehte ich mich wieder zu der älteren Dame um. Doch sie war verschwunden. "Hallo?", sagte ich etwas lauter, so dass meine Stimme von den Wänden wiederhalte. Es kam keine Antwort. Ein kalter Schauer jagte mir über den Rücken. Schnellen Schrittes ging ich auf die noch offen stehende Tür zu. Sicherlich war sie nur wieder ins Zimmer gegangen. Das Zimmer war stockduster, man konnte überhaupt nichts erkennen. Ich tastete nach einem Lichtschalter an der Wand und fand ihn tatsächlich. Vor Schreck fiel ich nach hinten und landete auf meinem Hintern. Das ganze Zimmer war voller Blutflecken und die ältere Dame, die ich gerade noch gesehen hatte, saß in dem Sessel. Sie war tot. Man hatte ihr die Kehle durchgeschnitten. Das Blut floß noch über ihre Kleider. Am liebsten hätte ich geschrien, aber kein Ton kam über meine Lippen. Die kleine Katze miaute hinter mir. Ich blickte mich zu ihr um. Sie war ganz unbekümmert, dabei spüren doch Katzen Gefahr und reagieren entsprechend. Bedeutete dies, dass die Gefahr bereits vorbei war? Ganz unbekümmert putze sie ihr Fell, strich dabei mit ihrer kleinen Pfote über die putziges Ohr. Ich wünschte diese Ruhe wäre mein. Das Zimmer wollte ich auf gar keinen Fall betreten. Langsam stand ich wieder auf. Nach dem ich ein paar mal tief durchgeatmet hatte, beschloss ich auch in die anderen Zimmer zu schauen. Schlimmer als das konnte es eh nicht mehr werden. Mit der Tür gleich gegenüber wollte ich beginnen. Allerdings blieb ich vor der Tür einige Zeit stehen. Allen meinen Mut musste ich zusammen nehmen, um überhaupt die Türklinke zu berühren. "Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun", zählte ich laut, "und zehn." In einem Zug öffnete ich die Tür. Meine Augen weiteten sich weit. Dort saßen drei Männer an einem runden Tisch und spielten Karten. Der Mann mir gegenüber hatte nur noch ein Auge, sein Kiefer war ausgerenkt und in seiner Brust befand sich ein riesiges Loch, an dessen Stelle sich wahrscheinlich das Herz befinden müsste. Stattdessen war dort nur eine große Leere. Rechts von ihm saß ein Mann, der am ganzen Körper stark behaart war, als hätte er Fell. Seine Augen waren leuchtend gelb. Der dritte Mann saß rechts. Er war sehr elegant gekleidet. Sein schwarzer Anzug wirkte sehr gepflegt, jedoch war seine Haut so weiß wie Schnee und seine Augen stechend rot. "Entschudldigung", brachte ich leise hervor und schloss mit einem Ruck die Tür. Einen kurzen Moment starrte ich die Katze, die nun neben mir saß an. Dann wieder zur Tür. Den Schock überwunden, schrie ich laut los und rannte die Treppe wieder hinab. Unten angekommen, blieb ich einen Moment stehen und versuchte mich zu beruhigen. Noch immer schwirrte in meinem Kopf der Gedanke an die drei Männer. Wenn ich jetzt wieder an die klassischen Horrorfilme dachte, vielen mir auch die passenden Begriffe ein: Zombie, Werewolf, Vampir. Mir schauderte es. Wo war ich hier nur gelandet und vorallem wie? Das konnte doch nur ein Albtraum sein, aber warum wachte ich nicht endlcih auf. Das war doch nun genug Horror für eine Nacht. Wenn ich mir vorstellte, das eines dieser Kreaturen mich beißen könnte und dann ich vielleicht sogar mich verwandeln würde... Ich wollte hier nur noch raus. Schnellen Schrittes lief ich in die Eingangshalle zurück und rüttelte erneut an der Tür. Natürlich öffnete sie sich nicht. Verzweifelt fiel ich auf die Knie und weinte. Meine Kopf drückte ich gegen die Tür, die Hände hielt ich mir vors Gesicht und die Tränen liefen ununterbrochen über meinen Wangen. Ich wollte mich nicht mehr von der Stelle rühren und hoffte ein Wunder. Immer wieder zog ich an der Türklinke, doch es änderte nichts. Hinter mir hörte ich ein miauen. Als ich mich umblickte, sah ich wieder die kleine, schwarze Katze. Sie war mir anscheinend gefolgt. Ich wusch mit die Tränen mit der Hand aus dem Gesicht und streichelte dann die Katze über den Kopf. Sie begann zu leuchten. Erst blickte ich sie nur erstaunt an, dann kroch ich weg vor ihr. Das Licht wurde immer größe und ersteckte sich in die Höhe. Es bildete sich eine neue Form, die Form einer Frau. Vor mir stand nun eine junge Frau mit schwarzen Haaren. Sie lächelte, jedoch nicht freundlich. Es war ein gemeines und hinterhältiges Lächeln. Ich stand ängstlich auf und ahnte breites das Schlimmste. Die Frau streckte ihre Hände, lachte laut und schon zuckten Blitze durch den Raum. Sie erzeugten neue Lichtfelder, aus denen weitere Wesen auferstanden. Es waren wirklich nur Wesen, den Menschen waren das sicher nicht. Es kam mir eher vor, wie eine riesige Zombieschar. Der Schrei blieb mir im Halse stecken und wieder rannte ich los. Da mir der Ausgang versperrt war, musste ich mitten durch die Zombies hindurch. Sie versuchten mich einzufangen, mich festzuhalten. Einer packte mich sogar an meinem Nachthemd. Ich fiel zu Boden, versuchte aber sofort wieder aufzustehen. Weitere Zombies krallten erfassten mich. Irgendwie schaffte ich es, mich aus ihren Klauen zu befreien und rannte wieder die Treppe hinauf. Als ich an mir herunter sah, bemerkte ich, dass mein Nachthemd total zerrissen war. Doch das war im Moment meine geringste Sorge. Nicht wissend, was mich in den anderen Zimmern erwarten würde, eine Schar Zombies hinter mir und eine seltsame Frau, die zugleich eine Katze war, rannte ich schließlich in den morschen Gang, den ich zuvor entdeckt hatte. Ich spürte die Feuchtigkeit des Holzes an den Füßen und Händen. Es war, trotz des alten Holzes, sehr glatt und ich musste aufpassen nicht zu fallen. Zwischendurch krabbelten einige Käfer den Gang entlang. Ich versuchte nicht daran zu denken. Von hinten hörte ich die Zombies. Sie stönten und ächzten. Als ich dem Gang schon eine ganze Weile gefolgt war und weder eine Tür finden konnte, noch ein Ende dieses verschlungenen Ganges in Sicht war, bleib ich erschöpft stehen. Was sollte ich nur tun? Die Zombies waren noch immer hinter mir, aber wie es schien hatte ich einen guten Vorsprung. Sie waren glücklicher Weise nicht sonderlich schnell. Ich lehnte mich an die feuchte Wand und holte tief Luft. Mit einem Mal fiel ich nach hinten und landete in einem sehr schick eingerichteten Zimmer. Es schien sich um ein Schlafzimmer zu handeln. Die Wand, durch die ich gerade gefallen war, schien von dieser Seite aus Stein zu sein. Als ich mich gegen sie drückte, rührte sie sich nicht. Also war ich nun in diesem Zimmer gefangen. Sicherlich besser so, denn die Zombies würden weiter dem Gang folgen, um mich zu finden. Meine Füße und Hände waren immernoch ganz feucht von dem Gang und wie es schien auch ganz schön dreckig. Auf dem schönen weißen Teppich hinterließ grünlich-graue Fußabdrücke. Der Teppich war sehr weich und unheimlich angenehm. Ein wahrer Segen für meine schmerzen Füße. Nicht einen Schritt wollte ich mehr gehen. Ich setzte mich auf dem Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Beides war aus feinstem Edelholz. Das Bett jedoch übertraff alles. Es war ganz in weiß bezogen, hatte einen weißen, leicht durchsichtigen Himmel mit goldenen Ränder und schimmerte im seichten Licht des Kronleuchters an dem die Kerzen fast herunter gebrannt waren. Auch für das Bett schien feinstes Edelholz verwendet worden zu sein. Ich wagte es nicht ein mal hinüber zu gehen und die Decke zu berühren. Es wäre auch eine Schande mit diesen schmutzigen Händen. Den Teppich hatte ich schon ruiniert. Doch was interessierte mich dies überhaupt. Das war ein grauenvolles Haus, wenn es nicht sogar ein Schloss war. Hier gab es nicht als Ungeheuer und doch fragte mich, wer diese alte Frau war und warum dieses Zimmer so edel eingerichtet war. Auch der Eingang unten war recht edel, wenn man dagegen den Rest des Obergeschossen bedachte. Alles sehr merkwürdig. Am liebsten würde ich jetzt schlafen, aber die Angst war zu groß. Ich blieb auf dem Stuhl sitzen und ruhte mich erst ein mal ein wenig aus. Schließlich wusste ich nicht, wann ich wieder davon rennen musste. Aber der Gedanke ließ mich nicht los. Ich schaute mich genauer um und nun fiel mir auch auf, dass dieses Zimmer überhaupt keine Tür, nein nicht ein mal ein Fenster hatte. Wie kam hier überhaupt Luft rein? Vllt ein Lüftungsschacht? Ich konnte keine entdecken. Auf dem Schreibtisch lag ein Block, daneben stand ein Tintenfass mit einer Schreibfeder darin. Der Block war zugeschlagen. Vorsichtig öffnete ich ihn. In dem Block lagen jede Menge zerrissene Fotos. Ich begann sie wieder zusammen zu puzzeln. Es waren alles Bilder von Frauen, ungefähr in meinem Alter. Das machte mir Angst. Ich bemerkte ebenfalls, dass sie alle eine ähnliche Figur und auch Haarefarbe hatten. Dies alles stimmte auch bei mir überein. Ein kalter Schauer jagte mir wieder über den Rücken. Hier stimmte doch irgendetwas nicht. Würde ich hier mein Ende finden? Nein! Das durfte einfach nicht passieren. Ich stand wieder auf tastete an den Wänden entlang, aber es führte scheinbar kein Weg wieder hinaus. Eingesperrt, wie ein Hamster in seinem Käfig. Was sollte ich jetzt nur tun? Den Teppich hatte ich völlig ruiniert, aber das war mir inzwischen schon egal. Ich wollte nur eins: Hier weg! Es musste einfach einen Weg wieder hinaus geben. Ich begann den Schrank, das Bücherregal und den Schreibtisch zu durchsuchen. Leider ohne Erfolg. Ich fand im Schreibtisch jedoch einen Dolch, den ich fürs erste behielt. Vllt könnte ich mich damit verteidigen. Eine Weile starrte ich auf den Dolch. Ich hoffte, dass ich ihn nicht benutzen müsste. Ich wollte niemanden töten oder verletzten, aber was blieb mir schon übrig? Von hinten packten zwei eiskalte Hände meine Schultern und zogen mich zurück. Ich drehte mich erschrocken um und stach mit dem Dolch zu, dabei hatte ich die Augen geschlossen. Als ich sie öffnete, sah ich den blassen Mann von vorhin vor mir. Der Dolch hatte sich in seine Brust gebohrt. Er schaute darauf hinab und löste meine Hand von dem Griff. "Nicht doch, nicht doch. So eine junge Dame sollte keine Waffen benutzen", sprach er mit sehr beruhigender Stimme. Ich schaute ihm ins Gesicht und war wie verzaubert. Er war so wunderschön. Seine roten Augen glänzten verführerisch, seine Lippen ließen mich träumen und sein leichtes Lächeln schenkte mir die Geborgenheit. Er zog den Dolch wieder aus seiner Brust. Ich schaute ihm weiter an, tief in seine Augen, nicht in der Lage den Blick abzuwenden. Mit der Hand strich ich über die Wunde, die jedoch bereits wieder verschwunden war. Er nahm mich sanft in den Arm und flüsterte mir ins Ohr: "Hab keine Angst. Ich bin all das, wonach du dich sehnst." Seine Lippen nährten sich meinen. Ich schloss die Augen und genoss den heißen Kuss. Obwohl sein Körper so kalt war, spürte ich nun die innere Wärme. Es folgten weitere Küsse auf Wange, Stirn, Ohr und Hals. Nachdem er meinen Hals geküsst hatte, leckte er mit der Lunge drüber. Danach spürte ich einen stechenden Schmerz, jedoch störte mich das nicht. Ich klammerte mich an ihn und wünschte mir nichts mehr, als für immer bei ihm sein zu können. Meine Kräfte verließen mich langsam und kurzzeitig vernahm ich ein Schlucken, dann wurde alles schwarz und ich sank zu Boden. Als meine Sinne sich wieder schärften, spürte ich ein brennen in meinem Hals und wie Blut durch meine Adern raste. Erst danach merkte ich, wie er seinen Arm von meinem Mund nahm. Bevor ich eine Frage äußern konnte, begann mein ganzer Körper zu schmerzen. Ich krümmte mich und rollte mich auf dem Boden. Diese Schmerzen konnte ich nicht aushalten, ich schrie bis ich schließlich das Bewusstsein verlor.

Bis heute habe ich dieses Erlebnis nicht vergessen. Es sucht mich in meinen Träumen immer wieder heim.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.10.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Der Liebe kann man immer und überall begegnen, auch donnerstags; sie kündigt sich nicht an.

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