Klaus Lutz

Der Arztbesuch 38


Ich habe jede Klarheit verloren. Ich bin zerstört.
Und das endgültig. Ich hatte, in den letzten 10 Tag-
en mindestens ein dutzend schwere Nervenzusammen-
brüche. Ich habe nur noch auf dieser Pritsche gele-
gen und an Torte und Pralinen und Plätzchen gedacht.
Aus dem Fenster gesehen. Und es mir vorgestellt.
Eine Konditorei mit: "Süßem! Süßem! Süßem!" Dann ha-
be ich den Himmel gesehen: "Grau verregnet voller
Wolken!" Und mir gedacht: "Soll ich so weiter vege-
tieren?" Einfach nur da liegen. Mit Gedanken von
Torte. Und! Und! Und! Und dann habe ich wieder die-
es Fett gesehen. Diesen Berg aus Bauch. Und es mir
einfach gesagt: "Gib nicht auf!" Setze Dich an den
PC. Mache etwas. Sei einfach wieder da. Sei einfach
wieder Du. So sitze ich nun hier und versuche wie-
der ich zu sein! Und sage dem Leben: "Hallo!" Du!
Du! Du! Und bin nun wieder einigermassen ich. Und
versuche es ein letztes mal dieses "Du" zu verstehen.
Oh: "Du! Du! Du!" Oh: "La! La! La! La! La! La!" Du!
Du! Du! Oh: "Ta! Ta! Ta!" Du! Du! Du! Oh: "tititi!"
Du! Du! Du! Oh Leben! Oh Leben! Oh Leben! Oh Leben!

Ich weiß es nun endgültig, was es heißt ein Gefangen-
er zu sein. Nach nun beinahe vier Monaten hier sehe
ich es deutlich, wie es ist. Nur vier Wände. Nur
dreimal am Tag einen Wärter, der die Mahlzeiten bringt.
Anonsten nur Stille! Ansonsten nur Wände! Ansonsten
nur dieses Fenster! Und immer dieser Blick auf die-
sen Himmel. Mal Blau! Mal voller Wolken! Mal mit Sonne!
Mal mit Sternen! Mal mit Mond! Der Himmel bei Nacht
und bei Tag. Bei Sonne und Regen. Das, was geblieben
ist vom Leben. Von dem, was das Leben ist. Es ist die-
ser Kerker. Es sind Gedanken. Es sind Phantasien. Es
ist dieser Himmel. Aber in Wahrheit ist es nur noch
dieser Himmmel. Ich liege auf dieser Pritsche. Von
diesen vier Wänden umgeben. Gefangen. Und sehe aus
dem Fenster. Und nur der Himmel interessiert mich noch.
Das ist es.

Was ist wohl hinter diesem Himmel? Was ist dieser Him-
mel? Die Sterne! Der Mond! Diese Sonne! Die Wolken. Der
Tag! Die Nacht! Es interessiert mich nicht einmal mehr
die Unendlichkeit, die hinter diesem Himmel beginnt.
Es interessiert mich nur all das, was das sein kann. Das,
was ich da sehe. Das Blau! Der Mond! Die Sterne! Die
Nacht! Mich interssiert nur Eins: "Wieviel Phantasien
hält dieser Himmel aus? Wie viele Gedanken? Wie viele
Träume. Wann verschwindert er. Wann beginnt das Leben.
Wann reicht dieser Himmel nicht mehr. Mit all dem was
er sein kann: "An Hoffnung! An Deutungen. An Spekulati-
vem. An Rätseln! Was hält dieser Himmel aus? Was ist
die Wahrheit? Wenn ich diesen Himmel weiter ansehe?
Wenn ich weiter über diesen Himmel nachdenke? Was zeigt
sich dann? Irgendwann! Eines Tages: "Die endgültige Re-
signation!" Oder die absolute Schönheit: "Das Wissen!
Die Klarheit! Die Wahrheit!" Zeigt sich Gott, wenn ich
über diesen Himmel nachdenke?"

Und wie ist es, unabhängig von all dem was ich denke?
Von dem was ich Glaube. Wo stehe ich wirklich, mit
dem was ich sehe? Mit dem was ich weiß! Ist da etwas?
Habe ich etwas Klarheit? Oder ist alles immer nur der
Anfang? Gibt es immer nur einen Anfang? Und ist Glaub-
en, ist Wissen ist alles immer nur der Anfang? Das,
was ein Mensch so sieht. Es ist nie etwas anderes. Es
ist immer nur der Anfang. So oder ungefähr so, könnte
es sein. Das, was der Mensch ist. Das was ich bin: "Ein
Gefangener!" Eingekerkert! Nur mit dem Blick auf den
Himmel. Einigen Gedanken. Und dann diese Hoffnung. Die-
se unglaublich Hoffnung. Es gibt diese Schönheit. Es
gibt Gott. Und das wird dieser Himmel zeigen. Eines
Tages zeigt er es. Wenn ich den Blick nicht verliere.
Wenn ich nicht aufgebe. So könnte es sein! Mit Gott!
Mit dem Himmel. Mit dem Glauben. Deswegen habe ich mich
wieder an diesen PC gesetzt. Trotz Kerker. Trotz Ge-
fangenschaft. Trotz unendlicher Mühen, die mir dieser
Fettbauch bereitet. Um es zu schaffen, mich von dies-
er Pritsche zu erheben. Und all den Schweiß zu igno-
rieren, den ich dabei verliere. All den Gestank an Gasen,
der sich freisetzt. An Flatulenz bei jeder Bewegung.
All diese Kraft die es kostet. Nur mit der Hoffnung.
Etwas ist noch da. Es gibt noch etwas mehr. Da drauss-
en am Himmel, gibt es noch etwas mehr. Und in all die-
sen Gedanken. In all diesem ganzen Universum: "In der
Birne gibt es noch etwas mehr!" Ich muß es nur neu fin-
den. Also gehe ich auf die Suche. Und versuche es zu
entdecken.

Ich habe Mainz verlassen. Nach einer Weltreise bin
ich zurück gekommen. Und irgendwie war es mir klar.
Es wird Zeit für eine andere Stadt. Ich finde mich
plötzlich, ohne einen Pfennig, in Berlin wieder. Stehe
am Bahnhof Zoo. Und weiß eigentlich gar nichts. Ich
habe keinen Verwandten. Ich habe keine Freunde. Ich
habe nichts. Ich stehe da! Drehe mich im Kreis. Und
gehe einfach los. Ich gehe den Tauentzien runter.
Und gehe weiter und weiter und weiter. Es ist Januar.
Es ist kalt. Ich kann also in keinem Park schlafen.
Ich weiß auch damals nichts von der Bahnhofsmission.
Ich weiß nichts von Obdachlosenasylen. Ich habe kei-
ne Ahnung, was ich machen soll. Ich kann auch nicht
zurück. Also gehe ich weiter. Ich weiß nicht mehr
wie es gelaufen ist. Aber mit irgend jemand bin ich
ins Gespräch gekommen. Auf den Reisen hatte ich das
gelernt. Einfach mit jemand ein Gespräch zu beginnen.
So das eine lange Unterhaltung daraus werden konnte.
Und so jemand hatte ich wohl getroffen. Das, war der
Beginn in Berlin. Von ihm, bekam ich die Adresse von
einer Jugendherberge. Dort bekam ich Tipps. Über
die Berlinförderung. Nach ein paar Tagen, war ich in
so einem Hotel vom Senat. Hatte Geld. Und nach zwei
Wochen hatte ich Arbeit. Und eine Wohnung. Wobei die
Wohnung so ein Fall war. Ich bekam sie ohne Kaution.
Ohne Mietvorschuß! Und als ich dieses Ding sah wußte
ich auch warum. Es war eine Bruchbude. Fünfzig Jahre
nicht mehr renoviert: "Im ersten Stock!" Die Wohnung
im Erdgeschoß war unbewohnt. Und ebenso schlimm. Das
ganze lag im zweiten Hinterhof. Aber was solls?

Ich hatte Arbeit. Und begann zu renovieren. Nebenbei
entdeckte ich so langsam Berlin. Die Wohnung war im
Wedding. In der Soldiner Strasse 69. Die nächste Ein-
kaufsstrasse war die Badstrasse. Die Soldiner Strasse
war damals Übel. Aber die Wohnng war nach ein paar
Wochen renoviert. Ich hatte einen Kachelofen! Eine
Matratze! Einen Stuhl! Ein Tisch! Und begann das
Leben in Berlin. Ich besorgte mir ein paar Bücher.
Und saß mit dem Rücken am Kachelofen und las. Im Ein-
schub des Kachelofens stand immer heiße Milch. Und
irgendwie war es gemütlich. Es gab nichts und nie-
mand, den ich vermisste. Ich war Glücklich! Ich hatte
eine Wohnung. Ich hatte Arbeit. Ich trank heiße
Milch. Und alles lief ganz gut. Das ganze hatte ich
für zwei drei Jahre geplant. Geld sparen und dann
wieder nach Asien. Nach Indien. Nach Pakistan. Nach
Ladakh. Nach Nepal. Dort war es eben so: "Das inte-
ressante Leben!" All die Menschen, die etwas zu sagen
hatten, waren dort: "Die Weltenbummler, Freaks und Aus-
steiger. Die Outlaws!" Das waren die Menschen. Mit
denen wollte ich wieder zusamemn sein. Und ich wußte
es: "Pläne verwirklichte ich immer!" Deswegen war es
mir auch klar, wie das Leben in den nächsten Jahren
aussehen würde: "Arbeit! Berlin entdecken! Daheim
liegen! Lesen und Nachdenken! Und so war es auch!"
Ich konnte zwar Stunden und Stunden durch die Stadt
spazieren. Mich irgendwo in ein Cafe setzen. Mir das
Leben ansehen. Und mir so meine Gedanken machen. Ich
konnte mich mal mit jemand unterhalten, wenn es sich
ergab. Die Leute fanden mich dann auch interessant.
Aber im Wesentlichen, verlor ich nie mein Ziel aus
den Augen: "Die Freiheit, die ich haben konnte!" Das
Reisen und das auch zu verwirklichen. Ich schloß mich
auch Leuten von einer christlichen Teestube an. Und
nahm da teil. Ich ging hin und wieder in den Gottes-
dienst. Ich fand das auch alles Interessant. Aber
ich verlor nie das Ziel von mir aus den Augen. Diese
unglaubliche Freiheit, die auf mich wartete. Diese
Menschen, die das auch kannten. Die begriffen hatten,
was das Leben sein kann. Was die Welt ist. Den Reich-
tum an Freiheit den es geben kann. Und wie armselig
im Vergleich dazu alles andere ist.

Deswegen hatte ich immer dieses Ziel: "Zwei Drei Jahre
arbeiten!" Und dann all den Reichtum der Freiheit den
es geben kann. Ich würde sagen: "Ich arbeitete und
las für Jahre!" Sonst nichts. Ich ernährte mich nur
vom Notwendigsten. Ich kaufte mir nur das Notwendig-
ste. Ich hatte nur das Notwendigste. Und das war Ok!
Ich war Zufrieden! Alles war schön! Und das Leben
so überhaupt, es war in Ordnung.
Zu dem Berlin damals, also 1980 einiges zu bieten hat-
te. Abends fuhr ich hin und wieder an den Kudamm. Im
Winter ging ich in ein Cafe. Im Sommer lief ich den
Kudamm hoch! Runter! Sah mir die Strassenmaler an. Die
Musiker! Die Jongleure! Die Feuerschlucker! Im Sommer
war der Kudamm ein riesen Theater. Einfach nur schön.
Ich fand ein paar Cafes, die mir gefielen. In die ich
hin und wieder ging. Das Cafe Barrikade in der Buttmann-
strasse. Das New York am Winterfeldplatz. Und öfter
hing ich auch einfach in einem Tchiboladen rum. Spa-
zierte so durch die Strassen. Immer so mit dem Wissen,
es kam näher und näher das Ziel von mir. Die große
Reise. Da wahre Glück! Das pure Leben! Das große Wunder.
Das wahre Wunder. Das einmalige Wunder. Das was es
sein kann dieses Leben. Es kam näher und näher. Und da-
mit begann es auch wieder das Leben. Es war wieder
da. Ich glaube, wer es einmal erlebt hat mit, den rich-
tigen Leuten zusammen zu sein. Mit den Menschen, die
wirklich zu einem passen, der versteht was ich meine.
Der versteht, was das Leben ist. Und warum ich dieses
Ziel nie aus den Augen verlor. Ich wollte mich nicht
mit etwas abfinden. Heiraten und dann doch die Lange-
weile erleben. Ein Häuschen bauen und dann doch die
Langeweile erleben. Die beste Wohnungseinrichtung und
dann doch die Langeweile erleben. Ich wollte nicht
alles besitzen was ein Mensch besitzen kann, nur um
dann die Langeweile zu erleben. Und alles was ich sah,
war hier nichts anderes. Es war das Leben aus zweiter
Hand. Das auch oder da das Leben war. Die regelmäs-
sige Lohnerhöhung, die das Leben war. Der geplante
Urlaub, der das Leben war. Das Leben, aber nirgendwo
die Freiheit. Das Leben und sich damit abfinden. Das
sich immmer nur um ein abfinden mit etwas handelte.
Oder das Leben, das am Ende nichts anderes war als 
sich abfinden mit etwas. Das kein Leben mehr war.
So oder so ungefähr ist es. Und das wollte ich nicht.
Ich wollte kein Leben, das ein sich abfinden mit et-
was ist. Ich wollte das Leben. Das Volle und Ganze.
Das, was es sein kann, dieses Leben: "Das Wunder!"
Mit Wahrheit ohne Rätsel. Und aller Freiheit die es
gibt.

Heute, wo ich mich in diesem Kerker befinde, weiß ich
es: "Ich hatte Recht!" Das Leben von mir war immer
Interessant. Ich hatte immer die richtige Hoffnung.
Und ich habe mir immer diese Hoffnung erfüllt. Ich
habe immer geglaubt, an das Leben. Und so wie ich ge-
lebt habe, hat sich dieser Glauben bestätigt. Ich war
immer nahe am Leben. An all dem was eine Idee sein
kann. Dann, wenn sie das Leben sein kann. Dann, war
sie das Leben. Und dann war es meine Idee. Da Leben!
Ich lebe. Selbst heute in diesem Kerker habe ich noch
das Leben. Ich sehe die Wärter, wenn sie die Mahlzei-
ten bringen. Ich sehe in diese resignierten, leblo-
sen zerstörten Augen. Ich sehe in diese Gesichter
ohne Freude. Ohne ein Lächeln. Ohne jedes Leben. Ich
sehe, wie sie sich bewegen. Ohne jede Energie. Ohne
jeden Willen. Ohne jede Hoffnung. Selbst heute in
diesem Kerker, bin ich noch lebendiger als all dieses
Personal! Das nur seine acht stunden Tag lebt. Das
nur so dahin lebt, ein ganzes leben lang. Sonst nichts!
Auf der Arbeit, sagt es ihnen der Vorgesetzte, was sie
zu tun haben. Und sonst diktiert ihnen das Fernseh-
programm was so geschieht. Und bei niemend von die-
sen Leuten geschieht etwas. Selbst heute bin ich es,
der Einzige der wirklich frei ist. Und wenn die Men-
schen nicht so verlogen wären. Das, was es da so
gibt: "An Nachbarn! Sogenannten Freunden!" Dann, wäre
ich noch in Freiheit. Dann wäre ich es: "Die Freiheit!"
Der Gott der Freiheit. Ich wäre der Himmel der Frei-
heit. Das Universum der Freiheit. Ich wäre es, der
Mensch, das Wissen, das Leben. Ich wäre die Freiheit.
So wie ich jetzt in diesem Kerker immer noch die Wahr-
heitr bin. So wie ich jetzt in diesem Gefängnis der
einzige Mensch bin. So wie ich es bin, das einzige
Lebewesen auf dieser Welt, das noch Freiheit atmet.
Das noch Freiheit denkt. Das noch Freiheit besitzt.
So ist es!

Aber es war Berlin. Es war Neu. Ich ging mal Stunden-
lang im Grunewald spazieren. Oder einfach mal an der
Mauer entlang. Ich ging durch die kleinen Strässchen.
Die Seitenstrassen. Ich sah mir Häuser an, mit zehn
Hinterhöfen. Ich fuhr mit der U - Bahn durch die Stadt.
Oder setzte mich in einen doppeldecker Bus. Und sah
mir die Stadt an. Ich verbrachte Stunden im KadeWe.
Oder lag für Tage und Tage, in meiner Freizeit, nur auf
der Matratze. Ich glaube mein Kopf war das, was Holly-
wood für die Welt war. Voller Filme. Voller Abenteuer.
Voller Phantasie. Und voller Erlebnisse. Mit all dem
was ich gesehen und erfahren hatte. Und auch mit all
dem, was ich noch sehen und erfahren würde. Und vor al-
lem das war es. Das, was mir klar war. Ich würde noch
eine Menge sehen. Das war es. Davon habe ich gelebt.
Davon habe ich geträumt. Darüber habe ich nachgedacht.
An das Leben. An Gespräche, die das Leben sein können.
An Gedanken, die das Leben sein können. Und so über-
haupt: "An Tage, die das Leben sein können!" Das Leben
mehr als der Trott wie ich ihn hier bei dem Personal
sehe. Wie ich es überhaupt, so normal überall sehe.
Oder gesehen habe. Das Leben, wenn es nur noch ein
Trott ist. Wenn alles in der Birne nur noch tot ist.
Wenn alles, was die Leute reden nur noch Scheisse ist.
Wenn das ganze Leben nur noch Mist ist. Bis auch von
der Welt nur noch Mist bleibt. Bis das eben eintritt
was im Augenblick der Fall ist. Das es einfach auf
das Ende zugeht. Schluß! Aus! Das war es! Und so ist
es gekommen. So konnte es nur kommen. Die besten Leute,
so wie ich werden eingesperrt. Von Lügen und Falsch-
heit verurteilt. Und der Rest ist einfach nur noch
das Personal. Es erledigt seinen Job. Legt sich vor
das Fernsehen. Und der Rest ist ihm Scheißegal. Und so
Scheißegal wie ihm das Leben ist. So Tod sind diese
Menschen auch. Ein Leben, das nichts mehr ist. Alles
nur noch Langeweile. Die Gespräche sind nur noch
blablabla. Die Arbeit ist nur noch Trott. Und das
Ficken ist wie den Müll rausbringen. Es muß eben,
hin und wieder, erledigt werden. Und genau so ist es
auch. Was ich auf den Gesichtern der Wärter ablese.
Alles wird nur noch erledigt. Aber nur dann, wenn es
unbedingt sein muß.

Und das war es damals. Das, was mir klar war. Verfalle
nie in diesen Trott. Und ich hatte auch diese Leben-
digkeit, mit der das nie geschehen ist. Ich habe gele-
sen. Ich habe nachgedacht. Ich bin gereist. Sicher,
ich hatte auch hin und wieder ganz schöne zusammen-
brüche. Richtige Ausfälle. Aber ich würde sagen: "Ohne
den Ärger und die Lügen, die an mich herangetragen
worden sind!" Hätte es das nicht gegeben. Ich glaube
es wirklich: "Wäre alles gut gelaufen!" Dann wäre ich
heute irgendwo im Himalaya. Ich wäre ein Erleuchteter.
Würde in einer Höhle leben. Hätte einen Schüler der
mir einmal am Tag einen Tee zubereitet. Und ansonsten
wären meine Gedanken: "Frieden, Liebe und Glück!" Und
das würde ich der Welt schenken: "Jede Sekunde, Frieden
Liebe und Glück, mit all meinen Gedanken!" So ist es.
Aber dann denke ich mir. Es ist in Ordnung. Du liegst
in dieser Zelle. Du bist belogen und betrogen worden.
Aber du lebst. Du siehst den Himmel. Und er stellt dir
jeden Tag eine million Fragen. Und wenn ich auch nur
eine von diesen fragen Täglich beantworte, dann ist es
ok. Dann hat das Leben von Dir einen Sinn. Und bisher
gelingt das mir ganz gut. Heute stellt mir der Himmel
die Frage: "Wie komme ich an Kartofelpuffer!" An richtig
gute Kartoffelpuffer. Und ich werde diese Frage
beantworten.

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.10.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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