Klaus Lutz

Der Arztbesuch 42 (N. Fassung)

Das gute am Leben ist, es hat immer mehr mit dem
Wissen zu tun, es geht weiter. Was auch konmt:
"An Tiefschlägen! An Ärger! An Problemen! Wie auch
immer!" Es geht weiter. Es geht heute weiter. Es
geht Morgen weiter. Es geht weiter! Kann sein was
will. Was Leute über mich denken: "Es geht weiter!"
Wie sie mich auch sehen: "Es geht weiter!" Was sie
mir auch sagen: "Es geht weiter. Was sie mir auch
unterstellen: "Es geht weiter!" Wie sehr Sie mich
auch quälen: "Es geht weiter!" Ich überwinde die
höchsten Berge. Denn ich weiß: "Es geht weiter!"
Ich überlebe die größten Schwierigkeiten. Denn ich
weiß: "Es geht weiter!" Es geht weiter. Mit mir!
Mit dem Leben! Mit dem Wissen! Mit dem Denken! Mit
dem, was an Neuem kommt. Mit dem, was Interessant ist.
Und interessant bleibt: "Es geht weiter!" Ich sehe
Neues. Ich erlebe Neues. Ich finde Neues. Ich weiß
Neues! Denn es geht weiter! Das ist es! Dieses Wis-
sen: "Es geht weiter!" Das ist es, was klar und klar-
er wird, mit jedem Tag. Gebe nicht auf: "Denn es
geht weiter. Das Leben geht weiter!

Berlin hatte den einen Vorteil. Oder, das eine wirk-
lich Neue für mich. Es gab keine Exzesse mehr. Es
gab keine Alkoholorgien mehr. Tage und Tage, die nur
das eine waren: "Besäufnisse!" Morgens Alkohol!
Mittags Alkohol! Abends Alkohol! Endlos! Das war
hier vorbei. Ich besuchte Cafes. Aber ich trank Milch-
kaffee. Ich ging spazieren. Und ich war Nüchtern
dabei. Ich hatte Bekannte und es gab Mineralwasser.
Mainz war doch, hin und wieder, Extrem. So ausge-
dehnte Wochenenden. Die nur Party waren. Oder auch
mal eine Woche, wo es nur Kneipen gab. Aufwachen
und Trinken. Und große Diskussionen und Trinken.
Berlin war da endgültig ruhig. Ganz anders. Ich
lebte anders. Ich lernte alles anders kennen. Oder
anders zu sehen. Es hatte mit Frieden zu tun.
Frieden, für den Körper von mir. Frieden, für das
ganze Leben von mir. Und ich hatte dieses Ziel.
Geld sparen und Reisen. Ich hatte diese eine Welt-
reise hinter mir. Und ich hatte es gesehen, was
das Leben sein kann: "An anderen Menschen! An ande-
ren Gesprächen! An anderen Ländern! An all dem,
was zu etwas eigenem führt. An all dem, was zu
einem eigenen Blick für das Leben führt. An all
dem, was zu einem eingenen Denken über das Leben
führt. Das eigene Wissen. Die eigenen Ideen. Das,
was das Leben sein kann. Das hatte ich erfahren.
Und das war es: "Das wollte ich mehr und mehr!"
Ganz und Vollkommen. Mit den Menschen, die es
waren: "Die Freiheit! Das Leben! Die Welt!" So,
wie sie sein kann. Also hielt ich einfach daran
fest: "Dieses Ziel zu verwirklichen!" Mir nur das
Nötigste zu gönnen. Und mir nur das zu leisten,
was wirklich notwendig war.

Ich glaube damals lernte ich, was Spazieren geh-
en ist. Nicht nur, das es kein Geld kostet. Son-
dern was es heißt, durch die Stadt zu bummeln.
Das Leben zu sehen. Es zu geniessen, was ich sehe.
Mich in Kaufhäusern umgucken. Oder einfach irgend-
wo sitzen. All das, was alles ist. Ohne das es
etwas kostet. Und was zu dem auch noch entspann-
end ist. Mit wunderbaren Gedanken. Mit dem neuen
Blick. Und der Einsicht wie Wunderbar das Leben
ist. So dieses Lebensgefühl. Ich habe alles.
Nichts fehlt. Ich bin Da. Ich leiste mir, hin und
wieder, einen Cafebesuch. Ein paar neue Hosen.
Ein stück Kuchen. Das Leben ist in Ordnung. Und
es war in Ordnung. Alles war in Ordnung. Und es
wurde Besser und Besser. Der Tag kam näher und
näher. Sicher, es gab auch mal hick hack auf der
Arbeit. Oder mal irgendwie Ärger. Aber ich hat-
te ein Ziel. Und dadurch, zu dem meisten was so
passierte, eine riesen Distanz. Es war einfach
Uninteressant. Es hatte sich so ein Rhytmus ein-
gependelt: "Arbeiten! Lesen! Büchereibesuche!
Stadtbummeleien!" Hin und wieder ein Cafebesuch.
Und dann, Ruhe und Frieden. Und die Vorbereit-
ung, für die Reise. Das war Es. Und das hat mir
gefallen. Manchmal hatte ich auch seelische Tiefs.
Richtige Depressionen. Also ich war weg. Und
nicht ansprechbar. Aber, das gehörte immer zu
meinem Leben. Ich lebte mit mir! Bei mir! In
mir! Von mir! Es war schon aussergewöhnlich,
wie ich gelebt habe. Da Beste dazu kam damals
von einem Arzt, bei dem ich lange in Behandlung
war. So schlicht und ergreifend der Tip: "Hol
Dir wenigsten, hin und wieder, einen runter!" Also,
irgendwie hatte das Ganze auch etwas amüsantes!
Ich habe gelebt. All das, was ich wollte. Ich hatte
einen Plan. Und ich habe nichts vermißt!

Berlin, war eben so die Befreiung. Die Befreiung
von allem Falschen denken. Berlin war so die Klar-
heit: "Das will ich!" Das ist Es. Das brauche
ich. Das gibt mir etwas. Das hilft mir. Das will
ich. Und das ist mein Weg. Ich war immer allein.
Aber das Leben war da: "Mit dem, was ich dachte!
Mit dem, was ich fühlte. Mit dem, was ich sah.
Mit dem, was ich geatmet habe und wollte. Das an-
dere Leben. Das eigene Leben. Mit unverfälsch-
tem Leben. Das eigene Denken. Die eigenen Gedan-
ken. Das eigene Wissen. All das, was das Leben
alles ist. All das, wenn das Leben ein Wunder ist:
"Wunderbar und Wunderschön!" Ich zog ein paar-
mal um. Die Soldiner Strasse war zu Chaotisch.
Zwei dreimal in der Woche, war die Polizei da.
Mit Mannschaftswagen. Es gab alles: "Alkohol!
Drogen! Messerstechereien! Schiessereien!" Es war
Wild. Es war so mit, der ärmste Teil von Berlin.
Also, da wo ich wohnte, die Soldiner Strasse.
Von der Koloniestrasse bis zur Panke. Ich zog
dann in die Liebenwalder Strasse 43. Die Wohn-
ung, hatte ich von einem Arbeitskollegen. Er wohn-
te in der Buttmannstrasse, bei seiner Freundin.
Ein hinterhältiger Typ, war mir im nachhinein
klar. Aber, dort was es ruhiger. Die Liebenwalder
Strasse war friedlich. Es war am Osram Werk.
Um die Ecke, war die Hochstädter Strasse. Und ein
total schönes Cafe. Der Leopoldplatz war Nahe.
Die Müller Strasse, war nur ein paar Meter ent-
fernt. In der Brüsseler Strasse gab es auch ein
nettes Cafe. Das "Escargot!" Und zum U Bahnhof
Nauener Platz, waren es ein paar Meter. Und die
Bücherei, in die ich immer ging, war nun auch ganz
nah. Die Jerusalem Bücherei! Die Wohnung lag im
vierten Stock. War also schön hell. Also, alles
hat irgendwie gestimmt.

Heute, frage ich mich natürlich auch: "Was, hat mich
damals wirklich interessiert?" Was wollte ich wirk-
lich? Was war das Leben, in Wahrheit, für mich? Was
war das Reisen, in Wahrheit, für mich? All das, was
ich dachte und wollte. Was war das in Wahrheit? Wie
konnte ich damals so Leben? In Wahrheit, keine Kon-
takte zu Nichts und Niemanden. Für Jahre und Jahre.
Was war das? Ich meine, das ganze Leben von mir. Ohne
Kontakte. Ohne echte Freunde. Und was wollte ich?
Wenn ich ehrlch bin, war es wirklich so: "Ich hatte
auf meiner ersten Weltreise Asien kennen gelernt.
Und ich war begeistert davon. Von der Mentalität!
Von den Städten! Von den Landschaften! Von den Men-
schen, denen ich begegnnet bin. Von dem, was das
Leben war: "Die Basare am Abend. Die Altstädte von
Bombay! Neu Delhi! Teheran! Istanbul!" All das zu-
sammem war es. Es war unbeschreiblich schön. Die
Atmosphäre unter den Weltenbummlern. Es war unkom-
pliziert. Also mit dem Wissen, das Leben kann ein-
fach sein. Die Philosophie war einfach so. Die Men-
schenkenntnis, unter den Leuten. Die Weltkenntnis,
von den Leuten! Die Lebenskenntnis, von den Leuten.
Und damals hatte ich auch noch Konzentration. Und
auch die Liebe, mich etwas wirklich widmen zu können.
Einem interessanten Buch. Oder einem Mensch, der
Interessant war. Oder einem wunderbaren interses-
santen Augenblick, einfach zu geniessen. Ich hatte,
dieses Denken und dieses Wissen, wie schön das Leben
sein kann! Ganz gleich, wie es auch zu sein scheint.
Wie Ausweglos auch immer. Und es war auch eine neue
Erfahrung: "Die Menschen mochten mich!" Kann sein
gerade deshalb, da sie etwas vom Menschen oder vom
Leben wußten. Die Abenteurer und Wissenden mögen
mich. Das war es auch. Das Leben mag mich. Das war
es! Ich bin auch nicht nur gereist. Ich habe all
das mit mir genommen. All das, was so unvergleich-
lich und herrlich war. Und das war es! Ich war den
Menschen sympathisch. Und das zu recht. Denn, ich
bin ein wunderbarer Mensch. Denn, ich bin ein wun-
derschöner Mensch. Denn, ich bin ein ganz be-
zaubernder und einzigartiger Mensch. Denn, ich bin
das Glück, die Liebe und das Wissen. Und irgendwann
bin ich auch die Wahrheit. Denn ich finde sie:
"Die Wahrheit des Lebens! Die Wahrheit des Men-
schen! Die Wahrheit der Welt. Ich finde Gott!"

Deswegen weiß ich es heute. Es war so richtig, was
ich gelebt habe. Es war so richtig das zu leben, was
ich wollte. Denn das ist es am Ende, was ich heute
bin. Ich bin stärker, als diese Querschnittlähmung.
Ich bin Stärker, als alle Lügen und Dummheit die ich
ertragen muß! Ich bin Stärker, als das was mir die
Welt sagen will: "Du bist ein einfacher Mensch. Und das
ist das Leben für Dich! Arbeiten! Konsumieren und
Sterben!" Ich bin stärker, als all das. Ich bin ich.
Ich habe etwas Eigenes. Ich bin wunderbar und herr-
lich. Ich liebe, lebe und geniesse. Selbst noch
heute, wo ich ein Ausgestossener, Eingekerkerter,
ein von Verleumdungen zerstörter Mensch bin! Einer
durch die Falschheit von Menschen gebeugter Mensch
bin. Selbst heute, bin ich noch stärker, als all
das was mich umgibt. Sicher ich habe nicht mehr
die Konzentration, um ein Schachspiel geniessen zu
können. Um ein Buch zu lesen. Oder den Augenblick
zu erfahren, wo ich den Himmel sehe, mit al sein-
en Farben. Aber ich lebe noch. Ich arbeite an mir.
Ich gebe nicht auf. Auch in diesem Kerker, hier und
heute, geht das Leben für mich weiter. Und alles was
geschieht, läßt mich stärker werden. Alle dummheit,
die ich erfahre. All das, was ich mir gönne: "An
Phantasie und Liebe!" Wenn ich einen Tee trinke.
Und die Wärme der Teetasse fühle. Und mich all das
Leben läßt. Und mir all das sagt: "Gib nicht auf!"
Seh dir das Leben genau an. Seh dir den Himmel
genau an. Geniesse und las dich von nichts täu-
schen. Da Leben ist da. Auch Heute. Auch in die-
ser Zelle. Auch jetzt! Dann vergebe ich der Welt.
Ich vergebe ihr, das sie einen ihrer Besten ein-
gesperrt hat. Ich vergebe ihr, das sie so vielen
Lügnern geglaubt hat. Ich vergebe ihr, das sie
meine Wahrheit nicht wissen will. Diese Wahrheit,
von diesem wunderbaren Menschen. Diese Wahrheit
von Mir: "Ich bin der Beste!"

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.10.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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