Elke Lüder

Die verschwundenen Schuhe


Freunde, Bekannte und Familie werden bei meiner Schwester immer durch die Garage eingelassen.
Dadurch werden dort auch die Schuhe ausgezogen und die Garage dient als Treffpunkt für vieles. Dort wird sich mit Freunden getroffen, pausiert vom Alltag,  geraucht, gequatscht und oft auch rumgeblödelt.
Als ich meine Nannydienste antrat wurde auch ich über die Garage reingelassen, also Stiefeletten aus und eingereiht in den Familienschuhtreffpunkt.
Montagnachmittag. Wir  wollten Gartenarbeiten verrichten, aber strömender Regen hielt uns ab. So blieben wir noch eine Weile in der Garage stehen da sich inzwischen noch ein Freund der Familie und  mein Vati eingefunden hatten.
Meine Nichte spielte mit ihrem Puppenwagen und lies sich von ihrem Papa einen Liegestuhl aufstellen.
Ab und an ging sie mit ihrem bunten Regenschirm in den Garten.
Ich wollte Abendessen vorbereiten und zog meine Schuhe aus, stellte sie wieder zu den anderen und sagte so nebenbei zu meinem Schwager dass ich meine Stiefeletten nicht wieder vergessen darf.
Meine Nichte wurde hellhörig. Schaute mich an und sagte: " Das sind nicht deine Schuhe, das sind meine Mamas Schuhe"
Ich erklärte ihr das es meine Schuhe sind.
Kopfschütteln. "Nein, Tante Elke, das sind Mamas Schuhe"
"Sina, das sind meine Lieblingsstiefel!"
Kopfschütteln.
Weiterspielen.
Von weitem ein rufen der Lütten; "Tante Elke, die Schuhe müssen hier bleiben, das sind Mamas."
Nun ein Kopfschütteln meinerseits; ein Schmunzeln "Sina, die Schuhe sind meine, Mama hat solche nicht."
Diesmal ein Kopfnicken, bestimmend und voller Überzeugung! "Doch, Mama hat solche Schuhe:"

Ich verließ erst einmal die Garage, bereitet das Essen zu und  ging eine Weile später raus um meine Nichte und meinen Schwager zum Essen zu holen.
Inzwischen hatte es aufgehört zu Regnen und die beiden waren im Garten. Ich wollte meine Schuhe anziehen und staunte nicht schlecht dass diese weg waren.
Hmmm, mein Schwager ist ein Aufräumfanatiker, standen sie ihm vielleicht im Weg?
Ich schaute mich um, auf den ersten Blick keine Stiefeletten zu sehen. Außerdem sah es nicht so aus als hätte Jörg sich an den Schuhen mit seinem Aufräumtick ausgetobt.
Also Elke. Augen auf, schau richtig.

Und siehe da, die Schuhe fanden sich an. Unter einem abgestellten Stuhl, verdeckt von  Arbeitsschuhen.
Ich grübelte, dann kam mir in den Sinn das Sina die Schuhe dort versteckt haben könnte.
An diesem Abend lies ich das Thema Schuhe erst einmal ruhen.
Aber! Nur ich lies es ruhen! Sina hatte das Thema noch lange nicht abgeschlossen und erklärte mir mit voller Überzeugung beim Abendessen das die Schuhe ihrer Mama gehören und ich die nicht mitnehmen darf.
Ich erwiderte nichts mehr, lies die Kleine in dem Glauben und wähnte immer noch das Thema Schuhe als beendet.... das sollte sich am nächsten Tag als falsche Annahme  herausstellen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.10.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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