Hella Schümann

Die Martinsgans

Gut, dass es bei uns keine Martinsgans gibt. Die letzte Gans die ich gegessen habe war eine Weihnachtsgans und das ist schon 30 Jahre her. Sie war mir einfach zu fett.

Was ist denn eine Martinsgans? Eine lebendige, die später gebraten wird, natürlich nachdem sie geschlachtet wurde oder eine aus Schokolade oder Kuchen? Und was hat Martin mit einer Gans zu tun?

Also da war der edle Ritter Martin, der in der Eiseskälte durch das Land ritt und dabei an einem Bettler vorbeikam, der ganz entsetzlich fror. Weil der nur ein Leinenhemd trug hatte Martin Mitleid mit ihm und überlegte, wie er dem armen Menschen helfen könne. Da er vor ein paar Minuten an einem Bauernhof vorbeigekommen war, fiel ihm auch gleich etwas ein. Er sagte dem Bettler, er solle schon mal Feuer anzünden, er wäre gleich wieder zurück. In gestrecktem Galopp ritt er zum Bauernhof, kaufte von dem Bauern für einen Silberling eine Gans, ritt zurück und schenkte sie dem armen Bettler, der die erste Martinsgans auf seinem Feuer briet.

Oder war die Geschichte doch etwas anders? Spielte da nicht ein halber Mantel eine Rolle? Ach ja, der Bettler wollte die Gans nicht haben, sondern bat um Martins Mantel und der zerteilte den Mantel, gab dem Bettler die Hälfte und mit der anderen Hälfte umwickelte er die Gans, damit sie nicht wegflog.

Seit dieser Geschichte werden alle Gänse, die in halbe Mäntel gewickelt werden „Martinsgänse“ genannt.  

 

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Hella Schümann).
Der Beitrag wurde von Hella Schümann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.11.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Hella Schümann

  Hella Schümann als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Das Mädchen aus Oberschlesien von Brigitte Hanisch



Das kleine Mädchen Brigitte wächst wohlbehütet in einer Großfamilie im katholischen Oberschlesien auf. 1938 siedeln die Eltern mit Brigitte nach Kiel um. Dort wird Ihre Schwester Eva-Maria geboren. 1939 beginnt der Krieg und Kiel wird besonders gebeutelt. Entsetzliche Jahre für das kleine Mädchen. Tag und Nacht Bombenangriffe. Hungersnot und immer die Angst um den Vater. Das Mädchen ist seelisch in einem so schlechtem Zustand, dass die Eltern Brigitte nach Oberschlesien zur Schwester der Mutter schicken. Dort wird sie eingeschult und geht auch in Schomberg zur ersten heiligen Kommunion. In den nächsten Jahren pendelt sie hin und her. Kinderlandverschickung nach Bayern, Kriegserlebnisse in Kiel, danach wieder zurück nach Oberschlesien zur Erholung. Dort aber hat sie große Sehnsucht nach ihrer Schwester und den Eltern und fährt deshalb Weihnachten 1944 nach Kiel zurück. Das ist ihr Glück, denn im Januar 1945 marschieren die Russen in Beuthen ein.
Die Nachkriegsjahre und der Aufbau der jungen Bundesrepublik prägen Brigitte. Sie lernt einen Flüchtling aus Pommern kennen und lieben. Sie heiratet ihn nach vielen Hindernissen 1954. Ein Jahr später ziehen sie nach Stuttgart. Dort endet das Buch.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Skurriles" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Hella Schümann

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Ich krieg' die Kurve nicht von Hella Schümann (Leben mit Kindern)
Das Geständnis eines reuigen Verkehrssünders von Heideli . (Skurriles)
Abschied für immer von Angelika Vitanza-Lima (Abschied)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen