Christina Wolf

" Träume sind nicht nur Schäume !"

An einem regenreichen Sonntagmorgen hatte sich unsere Familie vollzählig zum Frühstück in unserem gemütlichen Wintergarten pünktlich eingestellt. Die Stimmung war ausgesprochen gut, und unser Piepmatz freute sich auch, als sein Türchen am Käfig geöffnet wurde und er freie Flugbahn hatte. Es dauerte nicht lange, und er naschte auch von dem feinen Sonntagskuchen, der immer in reicher Auswahl bereit stand.

Nach dem ersten Schluck Kaffee und der Begutachtung ihrer Leckerbissen erzählte meine Mutter von ihrem Traum in der vergangenen Nacht, wo sie bei ihrer Schneiderin zur Anprobe war für ein Nachmittagskleid und viele zutrauliche Mäuse an ihr hochkletterten, was sie gar nicht störte, ganz im Gegenteil, denn sie seien so posierlich gewesen. Dabei wußte jeder, dass sie in Panik geriet, wenn man nur etwas von einer Maus erwähnte.

Daraufhin , man sollte es wirklich nicht für möglich halten, begann mein Vater mit einer ähnlichen Mäusestory. In seinem Traum hatte sich eine kleine Maus in seiner linken Hand zum Schlafen niedergelassen, vielleicht auch zum Träumen, wer weiß das schon? Mir wurde es allmählich  unheimlich, und ich wollte erst gar nicht mit meinem seltsamen Traum herausrücken, denn ich fand viele Mäusefamilien in meinem Kleiderschrank, als ich ihn öffnete, aber sie liefen nicht davon.

Keiner konnte dem anderen diese Geschichten abnehmen, besonders mein Bruder schüttelte über dieses absurde Thema nur den Kopf und machte sich aus dem Staub. Er wollte sich sowieso schon früh mit seinen Clubkameraden im Ruderverein treffen, wie jeden Sonntag zur Besprechung der nächsten Trainingsvorbe-reitungen und zu einem Umtrunk.

Für mich war es sonnenklar, dass ich trotz der sehr schlechten Wetterlage mit meinem Vater die Mairennen wieder besuchte, denn den "Großen Preis von Mannheim" ließ man sich doch nicht entgehen, zumal er mit einer Einlaufwette dotiert war. Meine Mutter blieb lieber zu Hause und bügelte ihre Gardinen. Diese Arbeit lag ihr schon lange schwer im Magen.

Die beiden ersten Rennen hatten uns kein Glück gebracht. Es gab auch einige harmlose Stürze und Verweigerungen der favorisierten  Pferde. Jeder konzentrierte sich jetzt maßgeblich auf das 3. und 4. Rennen, bei dem man jeweils den Sieger und Zweitplatzierten voraussagen musste, belegt durch die Einzahlung der Wetthöhe und der Nummern der Pferde. Erst wenn beide Rennen beendet waren, wurden die Sieger ausge-rufen und auf den großen Siegertafeln benannt.

Die Nerven lagen blank bei fast allen Besuchern. Wir schauten schon gar nicht mehr bis an die Zielgerade, ehe eine aufgebrachte Schar von Menschen vor Enttäuschung über ihre Niederlage und das verlorene Geld früh-zeitig ihren Heimweg antrat. Die Lust verwandelte sich in Frust.

Mein Vater dagegen zeigte mir ohne Worte seine 4 Siegerkarten mit einem verschmitzten Lächeln. Und als aus einem Lautsprecher eine Ansage ertönte: " Der einzige Gewinner der Doppelwette möge sich unverzüglich seinen Gewinn abholen", da ist bei mir erst der Groschen gefallen.

Siegesbewußt, stolz in der Brust legten wir zu Hause den Geldsegen auf die gebügelten Vorhänge meiner Mutter, die sich erst darüber mit Recht ärgerte, aber als sie sich der Lage bewußt wurde, fiel sie uns vor Freude um den Hals. Es hatte sich mal wieder ein Sprichwort bewahrheitet, das musste selbst mein sonst so überlegener Bruder akzeptieren, und er hielt auch gern die Hand auf, als es ans Verteilen ging. Für die nächsten Wochen hatte er in diesem Punkt keinerlei Probleme mehr wegen seines sonst so karg bemessenen Taschengeldes, das er sich vor diesem Ereignis immer durch sein brilliantes Klavierspielen von unserer Mutter aufzubessern wußte.

 

 

(c) Christina Wolf

 

 

Liebe Leser, wenn man von Mäusen träumt, bedeutet das immer ein Geldgewinn, dies zur näheren Erklärung, da es nicht alle wissen! LG ChristinaChristina Wolf, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.11.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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