Birgit Althöfer

Weihnachten in Gefahr

Im Minizwergenland herrschte helle Aufregung. Die drei goldenen Weihnachtssteine waren weg, einfach weg, nicht mehr da, es war unbegreiflich!
„Es ist alles so furchtbar, es wird kein Weihnachten geben, alle Welt wir traurig sein und überhaupt, das ganze Universum wird zusammenbrechen, und die Sonne wird auf die Erde fallen und alles verglühen, und es wird nur noch große Finsternis sein!“ In heller Aufregung , und diese Worte laut schreiend, rannte der Oberminizwerg durch die ganze Mooslandschaft, den Winterwechselwald, das Ostriesengebirge, und durch die Turmstadt der Elfen und Feen. Immer wieder schrie er aufgeregt seine Sätze, bis ihn schließlich der Silberwolf stoppte.
„He, was soll dieser Lärm“ fragte er ein wenig verärgert. Wild gestikulierend erzählte er dem Silberwolf was geschehen ist, und die Miene des Zuhörers verfinsterte sich.
„ Du hast recht, das ist wirklich furchtbar, und wir müssen etwas unternehmen.“ Der Silberwolf eilte mit dem Oberminizwerg auf dem Rücken zum Rat der oberen Weisen. Dort erzählten sie die Geschichte und alle rätselten, wie das überhaupt geschehen konnte. Die drei Weihnachtssteine hatten ihren festen Platz im Thron der Mooskönigin seit Jahrtausenden. Nie gab es eine Unregelmäßigkeit, nie fehlte auch nur Einer, denn alle hatten gerade in der Vorweihnachtszeit ein Auge auf diese Steine, und besonders natürlich die Mooskönigin auf ihrem Thron. Nur in diesem Jahr kamen zwei unglückselige Umstände zusammen. Die bösartige Rotfederhexe, die Weihnachten hasste, weil alle da so glücklich und zufrieden waren, hatte einen so starken Zauberstrahl auf die Mooskönigin gerichtet, daß diese ganz krank wurde, und sich in ihr Moosbettchen legen mußte.
Rote Pusteln zierten ihr sonst hübsches, grünes Gesicht und vor lauter Fieber glühte ihr Kopf. Ihr war furchtbar schwindelig, und vor lauter Übelkeit würgte sie dunkle Schmutzbälle heraus. Sie war wirklich sehr krank, und alle bemühten sich aufgeregt darum, ihr zu helfen, damit es ihr wieder besser ging. Darüber vergaßen aber alle, die sich um die Mooskönigin kümmerten, ausreichend und dauerhaft auf die Weihnachtssteine aufzupassen.
Dieses geschickte Ablenkungsmanöver nutzte die Rotfederhexe natürlich aus, um an die Steine zu kommen, denn sie hasste Weihnachten wirklich sehr. Die glücklichen Kinderaugen, die zufriedenen Gesichter der Eltern, die großherzigen Blicke der Omas und Opas, all das war so furchtbar für sie. Sie mochte Hass und Streit, Wut und Gemeinheit, und je mehr sich davon auf der Welt befand und sich austobte, um so mehr Lebensenergie und Kraft bekam sie.
Tja, was sollte jetzt getan werden, alle waren ein wenig ratlos und verzweifelt, bis Jakob, der älteste der Rates der oberen Weisen, sich zu Wort meldete:“ Wir müssen die Steine sofort suchen und finden, wir haben nicht mehr viel Zeit. Schickt die Adler aus, sie sollen in jedem Nest und Baumwipfel nachsehen. Und schickt die Wölfe aus, sie sollen die Wälder und Felder durchsuchen. Und schickt die Erdhörnchen aus, um alle Höhlen und Erdhügel zu durchkämmen. Wir müssen alles tun um Weihnachten zu retten!“ Nach langen Tagen der Suche entdeckten die Erdhörnchen die goldenen Steine in der Zauberhöhle der Rotfederhexe. Sie war unvorsichtig und freute sich so sehr, die Steine gestohlen zu haben, daß sie sie offen in ihrer Höhle auf dem goldenen Spiegel platzierte, um sie sich immer wieder anzusehen und über ihren Erfolg zu triumphieren.
Da die Erdhörnchen klein und geschickt waren, bemerkte die Rotfederhexe in ihrer Euphorie nicht, wie die kleinen Hörnchen in ihre Höhle huschten und die Steine an sich nahmen.
Überglücklich vernahmen alle im Minizwergenland die frohe Kunde von der Befreiung der Steine, und die Hörnchen wurden wie wahre Helden gefeiert, da ihre Mission sehr gefährlich war, und die Rotfederhexe schon manch einen zu Stein gezaubert hatte.
Als sich alle noch freuten und jubelten, hörten sie aus der Ferne wildes Donnern und Krachen, und Blitze durchzuckten den nächtlichen Himmel. Der Silberwolf, der die Hexe beobachten sollte, kam mit der Nachricht, daß sie in Wut und Rage über den Verlust der goldenen Stein ihr zerstörerisches Zauberpulver wild durch ihre Höhle geworfen hatte, sich dabei selbst zu Stein verwandelte, und die ganze Höhle in die Luft flog.
Durch diese Nachricht freuten sich alle doppelt, denn die Gefahr durch die Hexe war gebannt. Die inzwischen wieder gesundete Mooskönigin richtete eine Rede an ihr Volk:“ Durch eure Tapferkeit und euren Mut und das Zusammenhalten aller, haben wir es geschafft, die Steine zurück zu bekommen und Weihnachten für alle Völker zu retten. Und nicht nur das. Wir haben der Hexe gezeigt, daß wir trotz ihrer starken Zauberkräfte noch stärker sind als sie, allein durch Mut, Geschicklichkeit und unsere Gemeinschaft. Und wir haben jetzt auf Dauer für immer Frieden und Zuversicht für unser Weihnachtsfest. Also laßt uns das Weihnachtsfest vorbereiten, und ich wünsche euch allen und den Menschen ein friedliches und freudiges Weihnachtsfest mit vielen glücklichen Gesichtern und natürlich auch mit schönen Geschenken!“ „Frohe Weihnachten euch allen!“

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