Paul Rudolf Uhl

Auf Proxima



Die Geschichte zum Buchthema:

 

Proxima

 

Ich schwöre, es kann kein Traum gewesen sein, weil es sich um eine Vollmondnacht handelte, in der ich immer wachliege! Ein Wachtraum? -Möglich. Ich halte es aber noch immer für eine echte, jedoch geistige Reise zu einen fernen Planeten, besonders, weil sich solche „Erlebnisse“ in Vollmondnächten gelegentlich wiederholen.

 

Ich hatte das Glück, in einer Vollmondnacht im Dezember 03 eine solche Reise ins System Alpha Centauri machen  zu können. Dieses System ist ja das erdennächste und hat mehrere Planeten, die Leben tragen können. Ich habe unseren Planeten  „Proxima“ genannt.

 

Proxima ist eine raue Welt: alles ist kantig und wild, runde Formen kommen kaum vor. Es gibt keinen blauen Himmel sondern einen in der Komplementärfarbezu unserem blauen Himmel, also gelb, was sehr gewöhnungsbedürftig ist....

 

Da es sich um eine Reise auf geistiger Ebene handelt, bedurfte es natürlich auch rein geistiger Kräfte, um sich fortzubewegen. Schon die Hinreise funktionierte nur, weil wir in einer Gruppe von 150 Personen zusammen waren und diesen Teleportersprung nur in gemeinsamer Anstrengung durchführen konnten. Kleinere Sprünge über etwa einen Kilometer hinweg schafft man auch zu zweit, alleine meist nur einen 50-m Satz... Ohne Konzentrationsvermögen auf das den Willen, den Ort zu wechseln, ohne den Glauben daran „geht“ ja keine Reise zu fernen Planeten, zu diesen verborgenen Welten...

 

Gelandet sind wir auf einer vulkanisch aktiven Platte, denn nur ein Teil des Planeten ist ohne Vulkanismus. Ständig sind Erdschichten in Bewegung, unter den meisten Kontinentalplatten von Proxima brodelt es ständig.

 

Es war angebracht, immer auf der Hut zu sein, einen Schutzanzug im Rucksack zu haben und in der Lage zu sein, schnell die Örtlichkeit zu wechseln.

 

Ich habe auf dieser Exkursion feststellen dürfen, dass mit guten, positiven Gedanken fast alles erreicht – ja sogar größere Massen Materie leicht bewegt werden können.

 

Es war meine erste Reise mit Gerlinde und sie fürchtete sich zuerst ganz schön. Eine Erlebnis war, dass wir uns in einer Schlucht befanden, in der es schrecklich große Tiere gab.  Sie kamen furchterregend auf uns zu. Ich sagte  Gerlinde, sie müsse unbedingt an das Gute glauben und dass diese Tiere nur schrecklich aussehen, aber – da wir uns in einer Gegenwelt befinden – eigentlich brav und harmlos sein müssten... Wir reichten uns die Hände, vereinten unsere Gedankenkraft und stellten uns das Tier, das auf uns zukam als brav und zahm und harmlos vor – und das war es dann auch.

 

Später brach eine Erdscholle auf! Lava trat hervor und kam auf uns zu. Wieder machten wir uns einfach ganz fest positive Gedanken, wussten einfach, dass uns nichts geschehen würde und der Lavastrom bog ein paar-zig Meter vor uns ab...

 

Mit etwa sechs Leuten hatten wir uns unwillkürlich vom Rest der Gruppe ziemlich weit entfernt. Ein paar wollten auf den Berg, der in 3 km Entfernung lag und ca. 2000 m hoch zu sein schien. Aber dorthin war die Landschaft zu urtümlich, als dass man hätte Laufen oder gehen können: lauter kantige, scharfe Granitblöcke hinderten uns.

 

 

Wir versuchten zunächst, zu viert einen Teleportersprung dorthin zu schaffen. Aber offensichtlich gab es hier Magnetfelder oder andere Kräfte, die eine ausreichende Konzentration verhinderten. Als wir noch ein paar Leute fragten, ob sie denn nicht mit auf den Berg wollten, entschlossen sich noch ein paar - und zu acht schafften wir es: wie durch Zauberei waren wir plötzlich auf dem Berg! Die Aussicht aber war nicht so doll: in dieser Gegend waren fast nur Lavafelder zu sehen..

 

Später erlebten wir, wie es ist, in einem See auf Proxima zu schwimmen: er war angenehm warm, und trug durch eine höhere Dichte gut. Plötzlich kam ein großer Fisch angeschwommen, umkreiste Gerlinde und mich, als wollte er uns zum Abendbrot verspeisen. Diesmal war ich es, der fast in Panik fiel... Gerlinde erinnerte mich an die Zauberformel: „Alles hier ist gut, alles wird gut, nichts kann uns etwas anhaben!“ Der Fisch – er war gut sechs Meter lang – drehte ab.

 

Dann kam aus dem gelben Himmel eine Erscheinung auf mich zu, irgendwie grau und dahinter war eine schlimme Helligkeit, die mich blendete.

Diese kam so nahe, dass ich nur noch hätte die Hand ausstrecken müssen, um die Gestalt – eine solche konnte ich jetzt erkennen – zu berühren.

Statt dessen berührte mich die Gestalt und eine vertraute Stimme sagte mir:

 

„Schatz, der Wecker hat schon zweimal geläutet! Du musst jetzt aufstehen!“

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.01.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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