Annäherung an Porridge, dem irischen Haferbrei
Wenn ich Freunden in Deutschland von meinem Leben in Irland erzähle, fangen ihre Gesichter oft an zu strahlen. Im Geiste wandern sie mit mir über saftig grüne Wiesen, wandeln zwischen alten Gräbern oder vernehmen das Klirren der Gläser im Pub. Doch dann plötzlich verfinstert sich ihr Ausdruck, so als ob sich eine schreckliche, fast vergessene Erinnerung wieder in den Vordergrund drängt. Eine Frage schwebt plötzlich im Raum: "Isst Du etwa auch Porridge?"
Die Erwähnung von Porridge beschwört Erinnerungen aus der Kindheit herauf, als Muttern ein bis dahin unbekanntes Etwas vor uns auf den Tisch brachte und man sich fragte, ob dies vielleicht nur als Scherz gedacht war. Ein spontanes und kategorisches "Ess ich nicht!" entfuhr es uns da. "Versuch's doch mal." ermutigte uns die Mutter. Wir blieben standhaft. "Ess ich nicht!" "Probier doch erst mal." "Ess ich nicht!" "Wenigstens ein bisschen." "Hmm... na gut..."
Porridge ist mit Milch angerührter und im Topf oder der Mikrowelle erwärmter Haferbrei. Die stark verdünnte Variante kennt man als Haferschleim. Im Gegensatz zu den in Deutschland bekannten Haferflocken ist beim Porridge der Hafer etwas feinkörniger. Porridge wird neben Irish Stew gerne mit Irland assoziiert. Ursprünglich jedoch stammt Porridge aus Schottland. In alten Zeiten war der Haferbrei das bevorzugte Frühstück für die Farmer. Er stärkte sie für die harte Arbeit auf dem Feld. Auch heute noch schwören viele auf Porridge als optimale Grundlage für den Tag. Viele Bed & Breakfast und Hotels bieten Porridge als Alternative zum deftigen Full Irish Breakfast an. Auch viele Kantinen führen Porridge im Frühstücksmenü.
Aber schmeckt der Brei überhaupt? Oder ist es wieder nur so eine Geschmacksverirrung wie in so vielen kulinarischen Köstlichkeiten der irischen Küche? Bislang hatte ich immer einen großen Bogen um Porridge gemacht. Aber als jemand, der auch schon mal in Demonstrationen mitmarschiert (mitten drin, statt nur dabei) oder in Hügelgräber krabbelt, konnte ich mich nicht länger herausreden. Man muss ja offen für alles Neue sein.
Traditionell wurde dem Porridge nur etwas Salz oder Butter zugegeben, evtl. auch etwas Sahne. Für besseren Geschmack kann man aber auch Früchte beigeben, süßen Sirup, Honig, Schokoladensoße, Rosinen, Nüsse oder was man sonst gerade zur Verfügung hat. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Die einen mögen Porridge etwas süßer, die anderen etwas salziger. In meinem Selbstexperiment gab es kleingeschnittene Banane und etwas Ahornsirup.
Da haben wir also den Brei, dachte ich mir, als die Schale mit dem dampfenden Porridge vor mir auf dem Frühstückstisch stand. Für das Optische dürfte es kaum Bestnoten geben. Aber hier geht es um Essen und Sattwerden, nichts weiter. Also her mit dem Löffel. Augen zu und Mund auf. Und siehe da: Mein Porridge schmeckte nach... Banane und Ahornsirup mit einer warmen Masse dazwischen. Durchaus genießbar. Alles nur halb so wild.
Porridge ist wesentlich gesünder als die üblichen, oft mit Zucker überfrachteten Frühstück-Zerealien. Auch stellte ich fest, dass Porridge recht lange sättigt. Man kommt nicht so schnell in Versuchung, dem Frühstück noch einen Schokoriegel folgen zu lassen. Mein Fazit daher: Porridge am Morgen ist durchaus ein guter Start in den Tag. Mit den richtigen Zutaten schmeckt Porridge längst nicht so schlimm, wie viele erwarten würden. Mal sehen, ob ich meine Frühstücksgewohnheiten künftig etwas ändere und häufiger den warmen Haferbrei wähle.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.01.2010.
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