Paul Rudolf Uhl

Chonquing



Chongquing…

 

So heißt die größte Stadt der Welt. Sie hat 31 Millionen Einwohner und jährlich kommt eine halbe Million dazu! Sie liegt – natürlich – in China, am Zusammenfluss von Jangtse und Jialing.

Die Stadt ist das Ergebnis der „Go West!“ - Politik der Regierung und die „leuchtendste und fortschrittlichste Stadt“ im Reich der Mitte. Allerdings ist die wirtschaftliche Bedeutung noch weit hinter Shang-hai und Hongkong, man will aber Shanghai bis 2010 und Hongkong bis 2017 erreichen oder überbieten…

Die Firma ABB baut hier die größten Trafos der Welt: 400-Tonnen-Kolosse für den Drei-Schluchten-Damm und seinem dahinter liegenden Stausee, für dessen Verwirklichung Millionen Menschen und tausende Ortschaften umgesiedelt wurden. Der Damm wird die benötigte Energie für Millionen zugezogene Stromverbraucher und für den weiteren Ausbau und die hier noch anzusiedelnde Industrie liefern…

Das Klima ist in dieser riesigen Landmasse mörderisch: Im Sommer wird es 45 Grad heiß und die Stadt liegt – wegen der Verschmutzung unter einem ganzjährigen, feuchtwarmen Grauschleier.

Auch das Ausland investiert hier – aber noch zu wenig. Der Chinesen Hoffnung: das unerschöpfliche Reservoir an Arbeitskräften… Ausbeutung ist vorprogrammiert…

Mein Rat:   Proletarier aller Länder – vereinigt euch!

 

 

 

Was wissen wir Mitteleuropäer von dieser Stadt? –

So gut wie nichts!.

Die einfachen Chinesen nennen sie die Geschlagene, die Unerschütterliche. Sie wurde nämlich von den Japanern in Schutt und Asche bombardiert, von Tschiang Kai-schek zur Hauptstadt seines Reiches erklärt, war dann wieder versunken im westchinesischen Hinterland und soll nun wieder auferstehen…

 

Es ist eine alte Stadt, ganze Stadtteile wirken wie Bitterfeld (ehem. DDR) vor der Wende: ganze Straßenzüge sind entvölkert, leere Festerhöhlen gähnen, Fabrikruinen warten auf die Abriss-Birne.

 

Ich möchte dort nicht leben müssen!

 

 

Fundstelle: FAZ vom 16.04.04 - Wirtschaft

 

 

 

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