Fritz Lenders

... grinsende Hasen ...

... mir war nach Bewegung zumute. Und zwar... jetzt! Rein in die Klamotten. Meine Lieblingsjogginghose und mein sündteurer Anorak sind perfekt. Beides Geschenke meiner Frau, die auch immer ein Auge drauf hat, daß ich sorgfältig damit umgehe. Aber heute ist Sie ja nicht da. Krisztina hat Dienst und somit ist dem Klamottenmißbrauch Tür und Tor geöffnet. Passend zu meiner Bekleidung entscheide ich mich für meine heißgeliebten Trailschuhe.. 19,90 Euro von Aldi!!  Mein Sohn, Laufpartner und Trainingsberater, konnte mich überzeugen, daß für Geländeläufe, billige Schuhe, genau so gut sind , wie Teuere, vorausgesetzt, man hat nicht zu viel Übergewicht. Mein Gewicht liegt bei 74kg, bei 170cm Körpergröße. Somit ist also  ALDI ( Hofer ) ganz gut im Rennen...   Also. Eingemummt, wie zu einer Polarexpedition, renne ich los. Quer übers Feld, Richtung Schießanlage. Mir ist eine kleine Schrebergartenanlage im Weg.  O.K.  Zack, über den Zaun und auf der anderen Seite übers Tor wieder hinaus. Mission Impossible.. kein Problem! Dahinter ist ein Bahndamm. Rauf, wie Reinhold Messner, bei der Besteigung des Mount Everest  und auf der anderen Seite runter. Tja.. Wer hätte es gedacht ? Dahinter ist noch ein Bahndamm. Ich stand dazwischen und zwar, idealerweise, bis zu den Knöcheln im Dreck. Meine Bekleidung sah schon nicht mehr so frisch aus. Also dann.. hopp, hopp und rüber, über Damm Nummer zwei. Dahinter offenbarte sich mir die Schußanlage mit ihren netten Warnschildern. ..." Betreten strengstens verboten"...   und nicht nur ein Schild, nein es durften Einen gleich mehrere Schilder, zu Tode erschrecken.  Leider mußte ich aber über das Areal, um zu meinem Weg  zu kommen. Mit einem schrecklichem Tod im Nacken, furchtbare Explosionen erwartend oder zumindest dem Einschlag eines Projektils im Rücken ( Vietnam läßt grüßen ), rannte ich um mein Leben. In der Schußanlage versammelten sich, in meiner Fantasie, schon aus Prinzip, eine größere Menge an potentiellen  Killern, angesetzt auf übermütige Jogger. Überraschenderweise schaffte ich die hundert Meter zum Marchfeldkanal in Rekordzeit. Rauf auf den Kanaldamm.. dachte ich!! Eine Eisplatte zog mir, kurz bevor ich Oben war, die Füße weg. Mich überschlagend kugelte ich den Damm wieder runter. Auf dem Rücken, wie ein Käfer, alle Viere zappelnd von mir gestreckt, schlitterte ich durch den Dreck. In der Nähe lief ein Hase. Kennen wir uns nicht von letztem Jahr ? Mir kam vor, als hätte er ein schadenfrohes Grinsen in seiner Teufelsvisage. Wenn wir uns das nächste mal sehen, sollte einer von uns Beiden, am Spieß über einem romantischen Lagerfeuer brutzeln. Noch 400m  bis nach Hause. Ich schau aus wie ein Schwein. Und mein Anorak.. Oje, ich bin so gut wie tot...!Aber die frische Luft hat mir echt gut getan...            PapaWien.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.02.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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