Sabrina Knoch

In mir vergraben

Es zerreißt mich, innerlich, tief, schmerzhaft. Wut aus zerstörter Hoffnung entstanden. Gestaut, gesammelt, eingeschlossen. Ich möchte schreien. Doch ich tue es nicht. Ich möchte toben. Doch ich tue es nicht. Still und gelassen lasse ich die Welt an mir vorüber ziehen. Ich ertrage den Schmerz, ich ertrage die Wut. Keiner sieht es, weil ich es nicht zeigen kann, aus Angst. Angst, dass es keiner versteht, Angst aus Ablehnung. Irrational, ich weiß. Ein einziger Schrei würde mich befreien. Doch er ist tief in mir begraben. Eines Tages werde ich ihn freilassen. Und dann wird nichts mehr sein wie zuvor. Würde man begreifen können? Würde man mich verstehen? Ich bezweifele es.

Eine Seele in Ketten gelegt. Selbst gewähltes Gefängnis geschaffen. Ich haben den Schlüssel in der Hand, doch wage es nicht ihn zu benutzen. Kein Grund. Nur Hoffnung, Glaube und Liebe. Ich hoffe auf mich, ich glaube an mich und die Liebe, die ich bereit bin zu geben. Aber für den Schrei würde ich mich hassen. Es würde bedeuten die Kontrolle zu verliehren. Vom Plan abzuweichen.

Traurig aber wahr. Es ist der Mut, der mir fehlt. Mut, den ich mir selbst nicht geben kann. So bleibt der Schmerz tief in mir. Gefesselt, gebändigt und niemals frei.



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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.02.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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