Du bist sturzbetrunken. Es war ein lustiger Abend mit deinen Freunden. Es ist jetzt 5:30 Uhr. Du hast Mühe die schmutzige Bahnhofsuhr zu entziffern. Im trüben Orange der Straßenlaterne stehst du da, währemd im Osten der Morgen dämmert. Das erste Licht des neuen, grauenden Tages malt den Kirchturm rot an. Er sieht aus wie ein blutiger Finger, der sich mahnend in den noch schwarzen Himmel reckt.
Es ist dir herzlich egal.
Alles woraus deine Welt momentan besteht sind sie dreckige Bordsteinkante an der du dich festhältst und die Ölpfütze auf deren schmierige Oberfläche du dein Abendessen verteilst. Durch den Nebel, der dein Bewusstsein umschließt hörst du Stimmen. Sie kommen näher. Plötzlich wirst du gepackt und hochgezerrt. Eine Hand greift in deine Jackentasche und du fühlst, wie etwas herausgezogen wird. Anschließend stößt dich dieselbe Hand vorwärts. Du taumelst, stolperst, fällst in dein Erbrochenes. Lamgsam kriecht die Angst in deinen Körper. Du wurdest bestohlen. Du bist hilflos. Klammheimlich schleicht sich die Furcht am Alkohol vorbei und übernimmt die Regie in deinem Gehirn. Mühsam rappelst du dich auf und läufst los. Du hast keinen Plan, du torkelst orientierungslos vorwärts. Verdammt, wo ist mein Auto? Die Erinnerung bleibt aus. Sehr zu deiner Beunruhigung. Du machst einen weiteren Schritt. Noch einen. Auf einmal bist du in grelles Licht getaucht.
PANIK. Du bist ein verschrecktes Reh. All deine Gedanken sind wieder nüchtern und kristallklar. Langsam drehst du deinen Kopf nach rechts. Eine dunkle große Silouetthe bewegt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit auf dich zu. LKW. Alarmglocken schrillen in deinem Kopf, aber du kannst dich nicht bewegen. Du kannst weder vor noch zurück.
Schmerz. Dunkelheit. Leere.
Das letzte woran du denkst ist der dumme Wahlspruch deines Kumpel. Was für eine Ironie. Du hast diese Binsenweisheiten immer gehasst.
"Zu schön zum Sterben, zu gefährlich zum Leben. That's life."
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.03.2010.
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