Paul Rudolf Uhl

Opium fürs Volk ?

 

Über diese Frage haben Berufenere schon vor langer Zeit nachgedacht und diskutiert, und ich kann nur einen kurzen Abriss meiner Meinung dazu geben, die aber keinen Anspruch auf absolute Erkenntnis und Wahrheit erheben kann...

 

Sehen wir erst mal nach, wo das Wort Religion her kommt. Das lateinische  relegere bedeutet:  nachdenklich sein...

 

Menschen waren zu allen Zeiten nachdenklich, hauptsächlich über sich und die Umwelt und besonders waren sie das wohl in der Urzeit, als sie sich hilfloser vorkamen als vielleicht heute. Aber auch der moderne Mensch sucht Halt, zweifelt, er will wissen, woher und wohin.... Die Sterblichkeit  nicht nur seiner Umwelt, sondern auch seine eigene, veranlaßte ihn schon immer, nachzudenken, nicht nur früher, sondern auch heute...

 

Das „Sich- Hingeben“ an eine Allmacht, das Vertrauen auf jenseitige Werte kann Hoffnung geben, dass nicht alles sinnlos ist, dass nach dem Sterben des Körpers nicht alles vorbei sein mag... Das Vertrauen in den Staat, der für das körperliche Wohl sorgt und dem z.B. die Bewohner der ehem. DDR ihre „Volksssouveränität“, vielleicht auch aus Bequemlichkeit - alle Macht abgaben, war falsch!

Jede Zeit hat ihre Denker und solche, die gerne denken lassen, weil sie unfähig oder zu faul sind, selbst zu denken.

 

Volksführer und – Verführer hatten es schon immer leicht, sich Gehorsam zu verschaffen, unter Hinweis darauf, dass die Hierarchie der Macht natürlich sei, und dass der Führer Anspruch auf Gehorsam habe. Das beginnt ja schon im Elternhaus, wo Respekt – jedenfalls meistens - selbstverständlich und normal ist (bzw. war…).

Diese reine „Amtsautorität“ kann geeignet und Ursache sein, Millionen zu unterdrücken.

Die Themenfrage könnte man daher  so beantworten:

 

Ja, Religion ist Opium fürs Volk (also Beruhigungs- und Stillhaltedroge), wenn man seine Macht darauf stützt, wenn die Regierenden Vorteil davon haben, dass Autorität – vorzugsweise die Autorität aufgrund einer Stellung – naturgegeben ist und wenn Religion staatlichen Machtmißbrauch stützt.

 

Andererseits: ein Vorgesetzter, der Verantwortung zu tragen hat, muß schon deswegen befugt sein, Anordnungen zu treffen, weil es Verantwortung nicht ohne Befehlsbefugnis geben kann – wie sollte er denn sonst etwas ändern, wenn er nicht anschaffen dürfte?

 

Daneben gibt es ja noch die persönliche Autorität, nach der einem Vorgesetzten wegen seines Charismas, seiner Ausstrahlung, seinem anzuerkennenden Wesen oder wegen seiner Kenntnisse Gehorsam geleistet und Respekt entgegengebracht wird.

 

Wer also der „Masse des Volkes“ angehört – wie auch immer das zu definieren ist – der muß darauf hoffen, dass die Mächtigen ihre Autorität nicht nur wegen des Amtes haben, das sie ausüben, sondern dass sie auch Menschen mit Kenntnissen und Verantwortungsbewußtsein sind. Der Idealfall ist es ja, wenn Amts- und Personenaurorität zusammen fallen.

 

Aber eines rate ich jedem: keinesfalls etwas tun, was „üblich ist“, was andere vor uns erfunden haben, was zu tun ist, weil es eben schon immer so gemacht wurde. Solches Verhalten bringt Exzesse hervor, Hexenverbrennung und Inquisition!

 

Das Nach- und Mitdenken des Einzelnen ist immer erforderlich, sei es in einer Religions- oder einer staatlichen Gemeinschaft!

Oft glauben „Menschen an der Macht“ nämlich an gar nichts, sind völlig skrupellos und haben nur ihren Vorteil im Sinn!

Und das galt früher (heute auch noch?) auch für den Klerus...

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