Manchmal im Leben geht man einen Weg, den man schon hundertmal gegangen ist. Dieser Weg ist einem so vertraut. Man stößt sich an immer dem selben Stein den Fuß, man flucht jedes mal erneut über diesen Stein und man biegt an immer derselben Stelle des Weges ab.
Man läuft zum 101. Mal diesen Weg, bemerkt den Stein rechtzeitig und stolpert nicht über ihn. Während man siegessicher grinst und sich noch einmal umdreht, um sich zu vergewissern, dass man ihn dieses Mal tatsächlich rechtzeitig bemerkt hat, stolpert man über einen Stein, der die 100 Male zuvor nie auf diesem Weg lag.
Der vertraute Weg ist nicht mehr vertraut und die Abbiegung, die man sonst immer ging, erscheint plötzlich nicht mehr sicher. Der Weg, den man blind gehen konnte, der einem Sicherheit und trotz aller Hindernisse ein Gefühl von Geborgenheit gab, hat sich verändert.
Dort gleich hinter dem letzten Busch ist man immer rechts abgebogen. Aber nun weiß man gar nicht mehr, was einen hinter diesem Busch erwartet. Er ist so groß und dicht geworden, dass man nicht mehr an ihm vorbeisehen kann. Überhaupt stellt man überrascht fest, dass auch der Boden auf dem man läuft, sich so ganz anders anfühlt.
Was wird einen erwarten, wenn man rechts hinter diesem Busch abbiegt? Wird dort noch alles so sein, wie es gestern war? Hat sich auch dieser Weg verändert?
Einen Weg, den man nach Vorne gegangen ist, wird nicht mehr derselbe sein, wenn man ihn zurückgeht. Andere Leute werden einem begegnen. Das Licht wirft andere Schatten. Eine Blume ist verblüht und eine neue leuchtet in schönen Farben und wirbt um Aufmerksamkeit.
Nichts im Leben ist auf Dauer so, wie es eben noch war. Das einzig Beständige ist die Veränderung.
Manchmal versucht man als Kind einen Sonnenstrahl einzufangen. Oder man möchte als Erwachsener die Zeit anhalten, wenn ein Moment besonders schön ist. Aber dieser schöne Moment verfliegt ebenso wie der Sonnenstrahl.
Alles, was wir behalten können, ist die Liebe in unserem Herzen.
Wie oft habe ich mich und andere Menschen gefragt, was im Leben wichtig und was unwichtig ist. Soll ich dies aufbewahren, darf ich jenes wegwerfen. Werde ich es vermissen, wenn ich es weggeworfen habe. Werde ich bedeutungslos, wenn ich Beweise meiner "Wichtigkeit", Beweise der Liebe von anderen wegwerfe.
Ich habe viele Bücher gekauft und viele interessante Gedanken dazu gelesen.
Ich habe die Antwort gefunden: Wirklich wichtig sind nur die Menschen, die wir lieben! Alles andere, schöne Bilder und gute Bücher, unterhaltsame Filme ... sind angenehmes Beiwerk und schöner Zeitvertreib. Aber ohne die Menschen, die wir lieben, sind sie wertlos. Nein, ich werde keinen Zeitungsausschnitt vermissen, keine Auszeichnung und tolle Bewertung eines Arbeitgebers. Ich würde aber die Menschen vermissen, die ich liebe.
Ihnen sollte ich den meisten Raum in meinem Leben geben und in der stressigsten Situation die Minute, die nie mehr wiederkehrt.
Das habe ich nun begriffen !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.04.2010.
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