Giuseppe Rinaldi

4.Tag - Donnerstagmorgen

Eine Frau trat vor ihre Tür, sah kurz zum grauen Himmel hinauf, seufzte leise und ging dann zu ihrem Auto, öffnete die Fahrertür, stieg ein, zog die Tür zu und startete den Wagen.

Sie drehte sich um, sah zur Heckscheibe hinaus und fuhr rückwärts langsam aus ihrer Einfahrt.

Kurz bevor das Auto mit den Vorderrädern auf der Strasse war, drehte sie sich nach vorn, um die Scheinwerfer anzuschalten.

Plötzlich ruckte es, das Auto bebte und rutschte ein Stück nach links, die Heckscheibe zersplitterte und der rechte Seitenairbag entfaltete sich mit einem lauten Knall.

Als sich der Qualm vom Airbag verzogen hatte, drehte sich die Frau um und guckte nach hinten.

Da stand neben ihren Wagen ein anderer Wagen, er qualmte ein wenig, die Motorhaube war zerbeult und die Frontscheibe war völlig zersplittert.

Noch etwas benommen von den Aufprall stieg die Frau aus und ging zu dem anderen Fahrer.

Der war inzwischen auch aus seinem Wagen geklettert, hielt sich den Kopf und ging zu der Frau.

„Schöner Mist, was ?“ :fragte er, „Ja, das ist wahr, schöner Mist und das jetzt am frühen Morgen“ :antwortete sie.

„Tja, dann holen wir mal die Polizei, einverstanden oder sind sie verletzt ?“ „Nein, ich bin in Ordnung, sind sie verletzt ?“ fragte die Frau zurück.

„Nein, nur ein bisschen Kopfschmerzen“ sagte er und holte sein Handy aus der Tasche und rief die Polizei an.

Nach 10 Minuten kam ein Streifenwagen, hielt an und zwei Polizisten stiegen aus.

„Jemand verletzt ?“ :fragte der eine, „Nein, alles in Ordnung so weit“ :antwortete der Mann.

Die Polizisten machten sich daran, den Unfall zu protokollieren, einer fotografierte und der andere nahm die Aussagen der Frau und des Mannes auf und machte sich Notizen.

Nach etwa 15 Minuten war alles fotografiert und aufgeschrieben, die Polizisten riefen einen Abschleppdienst und fragten die beiden, ob noch sie noch irgendwelche Probleme hätten.

Beide verneinten, ein Polizist nahm die Ausweise der beiden, setzte sich in das Auto und schrieb die Personalien auf, der andere Polizist stellte sich zu den beiden und unterhielt sich mit ihnen.

Dann stieg der erste Polizist aus seinem Streifenwagen, gab der Frau und dem Mann die Ausweise zurück, lächelte und sagte :“Das wars, alles erledigt, nur noch eine Kleinigkeit“ und zog im selben Moment seine Waffe.

Der erste Schuss traf den Mann mitten in die Stirn, der zweite Schuss den Polizisten in die Brust.

Die Frau war starr vor Schreck, sie guckte ungläubig auf die auf den Boden liegenden Männer und schaute dann zum Polizisten.

„Verzeihung“ :sagte dieser, „es musste sein“, hielt sich seine Waffe an die rechte Schläfe und drückte zum dritten Mal ab.

 

Die Frau ließ nie wieder die Polizei holen.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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