Das Ruhrmuseum ist dort angekommen, wo es hingehört: Auf der Zeche
Zollverein ist es in der Kohlewäsche untergebracht.
"Der Museumsparcours beginnt in der Gegenwart, denn das Ruhrgebiet ist
eine Region, die zuerst erklärt und verständlich gemacht werden muß. Es
hat weder natürliche noch politische Grenzen, ist kein Naturraum und
keine Verwaltungseinheit. Es zerfällt in unterschiedliche Landschaften
und weist ganz verschiedene, sich teilweise widersprechende
Besonderheiten auf. Dementsprechend gibt es über das Ruhrgebiet auch
widersprüchliche Ansichten. Präsentiert werden sie auf der
17-Meter-Ebene der Kohlenwäsche, einer großen Maschinenbühne zur
Sortierung des Gesteins und der Kohle, die jetzt zum Panorama der
Gegenwart wird. Sie zeigt die Bilder und Vorstellungen vom Ruhrgebiet,
die Mythen und Klischees, die heute sichbaren Phänomene und die ihm
zugrundliegendenn Strukturen. Und sie erzählt von den grundlegenden
Erfahrungen und Erinnerungen der Bevölkerung im Ruhrgebiet, aber auch
von den Spuren, die die Erdgeschichte über Jahrmillionen im Revier
hinterlassen hat.
Die 12 - Meter - Ebene der Kohlenwäsche ist der vorindustriellen
Geschichte des Ruhrgebiets gewidmet. Hier wurden einst die Berge und
das Wasser, vor allem aber die Kohle zwischengelagert. Im
Ausstellungskonzept dienen die festerlosen Betonbunker als Speicher des
vormodernen kulturellen Gedächtnisses der Region. Im Raum des späteren
Ruhrgebiets gibt es eine Reihe von regionalen Traditionen, die bis in
die Antike und das Mittelalter zurückreichen. Die Ausstellung zeigt
eine Reihe ihrer wertvollsten Hinterlassenschaften, die größtenteils
von bedeutenden Museen und Leihgebern aus der ganzen Ruhrregion
stammen. Die Kulturgüter aus den vorindustriellen Epochen spielen neben
der Industrialisierung eine wichtige Bedeutung bei der
Identitätsbildung des Ruhrgebiets. Darüber hinaus repräsentieren die
Ausstellungsräume mit geologische, archäologischen und ethnologischen
Exponaten drei der ältesten Sammlungen des Ruhr-Museums, die ebenfalls
als kulturellen Speicher zu interpretieren sind.
Die Geschichtes des Ruhrgebiets beginn mit der Industrialisierung vor
über 200 Jahren. Sie verwandelte die ehemalige Agrarlandschaft in die
größte Montanregion Europas und danach in einen modernen Wirtschafts-
und Dienstleistungsraum, die Metropole Ruhr. Diesen gewaltigen
Umwälzungsprozeß zeigt das Museum auf der untersten Etage der
Kohlenwäsche, der 6-Meter-Ebene mit fast einhunder Meter langen
Raumachsen. Auf einen erdgeschichtlichen Prolog übe rdie Entstehung der
Kohle vor 300 Millionen Jahren folgt der Prozeß der INdustrialisierung
mit den Anfängen im 18. Jahrhundert, den Durchbrüchen zur Verhüttung
von Erzen, dem Höhepunkt in der Hochindustrialisierung, den
Zerstörungen in den zwei Weltkriegen und dem anschließenden
Wiederaufbau bis hin zum noch andauernden Strukturwandel. Ein Epilog
zieht Bilanzu und versucht einen Ausblick am Ende des Zeitalters des
Verbrauchs fossiler Energie," stellt ein Faltblatt das neu konzipierte
Museum vor.
Das industriehistorische Ambiete ist das optimal passende Umfeld für
die Ausstellung. Wo sonst kann man besser Kohle und Zechen vorstellen?
Die Museumspädagogik ist zeitgemäß. Lesetafeln und gefüllte Vitrinen
gibt es genauso wie Videostationen mit Programmauswahl per Touchscreen.
Der Eintritt kostet 6 €; das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Es
bleibt zu hoffen, daß das Museum nicht nur im Kultuhauptstadtjahr 2010
gut besucht ist, sondern die Nachhaltigkeit erzielt, die den
Veranstaltungen der IBA - Internationalen Bauausstellung Emscher Park
nicht vergönnt waren. In der Nachbetrachtung brachte sie bemerkenswerte
Ausstellungen wie "Sonne Mond und Sterne". Dann folgte aber eine
10jährige Pause.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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