Paula Simon

Die Pflanze, die man Liebe nennt

Das Gefühl zählt, nicht der Verstand, nicht das Denken.

Es zählen keine Befürchtungen, keine Ängste und keine Hoffnungen.

Es zählt, was ist, was man ist, was man lebt.

Man darf nicht urteilen, über eine Beziehung, bevor man sie nicht gelebt hat.

Man kann sich nicht dem Drang hingeben eine Beziehung selbst zu beenden, nur um nicht verlassen zu werden.

Ich kenne zu viele Menschen, die sich dem Drang hingegeben haben und sie sind nicht weniger unglücklich, als die Verlassenen. Sie haben nicht weniger Angst vor Enttäuschungen und wünschen sich nicht weniger eine glückliche ewige Liebe.  Genau diese Menschen, wahrscheinlich noch mehr als die Verlassenen.

Liebe ist Arbeit, Liebe ist Anstrengung und wir müssen arbeiten und uns anstrengen um mit ihr glücklich zu werden.

Liebe ist eine Pflanze, die gegossen werden muss, die gepflegt werden muss.

Die Pflanze der Liebe muss dann und wann umgetopft werden, die Erde, der Boden der Liebe erneuert und mit frischer Energie gefüttert werden.

Wer das nicht schafft hat schon verloren und die Liebe wuchert aus und macht alles kaputt. Liebe kann Menschen zu Grunde richten und das ist es wovor ich Angst habe.

 

 

Jeder weiß, dass es schier unmöglich ist eine verdorrte, tote Pflanze wieder zu beleben, aber bei der Liebe stellen wir uns stur und üben uns verbissen im Glücklichsein. Im anscheinlichen Glücklichsein, denn glücklich ist eine vertrocknete Liebe schon lange nicht mehr, aber bis wir das verstanden haben, bis wir die vertrocknete, tote Pflanze wegwerfen und uns eine neue anschaffen können, haben wir uns schon so weit zerstört und verstümmelt, dass wir für die nächste Pflanze nicht mehr sorgen können. Aus Angst. Aus Angst, sie könnte trotz aller Mühe vertrocknen oder zu wenig Licht bekommen, denn jede Pflanze braucht eine  andere Pflege.

 

Wer noch nicht enttäuscht wurde, kann sich hingeben, vielleicht, zumindest mehr, als ein Mensch mit verstümmelten Gefühlsenden.

Jede Liebe verlangt und verbraucht unendlich viel an Energie, Kraft, Geduld und allem von dem wir doch so unendlich wenig zu haben glauben.

Liebe kann mehr verletzen als Hass, Liebe steht uns viel näher als alles andere, denn die Liebe lassen wir in unser Herz und genau da greift sie uns an.

Ein angeschlagenes Herz tut schnell weh, es nimmt Dinge anders auf. Wir haben Erfahrungen  gemacht und gleiten immer wieder in die gleichen Schienen. Wir vergleichen ständig. Selbsterfüllende Prophezeiungen.

 

Wie soll man heutzutage noch an die Liebe glauben, wo man doch umgeben ist von belogenen, betrogenen, traurigen, verstümmelten Menschen.

Nicht umsonst gibt es tausende und abertausende Ratgeber zum Thema „Beziehungen“.

Letzten Endes alles Dreck, wenn es soweit ist, ist es meistens sowieso schon viel zu spät.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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