Schädelkrachend versucht ein
dünnes Menschlein
eine Tür zu öffnen. Der
Zweitversuch hinterlässt ein
rotes Gemälde an der Hauswand.
Es hat mal wieder den Kopf mit dem
Schlüssel verwechselt.
Dieses Menschlein ist meine
Freundin Astrid.
Ihre ihr eigene Art des Türöffnens
hat schon reichlich
Spuren hinterlassen. Nicht am
Kopf, sondern an der Hauswand.
Im Laufe der Zeit ist dort ein
Bild entstanden,
erinnert an den jungen Miro`.
Es sind Farbkleckse: Eosinrot,
Lippenblutrot, Nasenblutrot,
Augenbrauenblutrot, Kopfblutrot.
Wenn man nach ihrer Adresse fragt,
dann:
„da wo der Miro`an der Wand ist“.
Neulich besuchte ich sie und da
hat doch so ein
„Anstreicherbanause“ die
jahrelange Arbeit, mit
einem weißen Klecks Farbe,
zerstört.
Ach liebste Astrid, jetzt musst du
wieder von
vorne anfangen.
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GvR
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.05.2010.
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doch man schweigt...
von Margit Marion Mädel
...doch man schweigt... Ist ein Gemeinschaftswerk von Menschen, welche sich seit 2005 für Betroffene im Hartz IV und SGBII engagieren. Sie erleben Ausgrenzung, Schikanen, Sanktionen bis hin zu Suiziden von vielen Freunden aus eigenen Reihen, welche für sich keinen anderen Ausweg mehr sahen. Die Autoren versuchen in ihren Episoden und Gedichten das einzufangen, was das Leben zur Zeit für fast 10 Millionen Menschen birgt. Der Erlös des Buches geht zu 100% an den Verein Soziales Zentrum Höxter e.V., da wir wissen, hier wird Menschen tatsächlich geholfen.
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