Harry Schloßmacher

Freier Wille hat seine Tücken - im Himmel wie auf Erden ...

( Auch:  AMBIVALENZ  DES  FREIEN  WILLENS )
 
 
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VERSION  A  -  Mehr  (Tips ? )  für  Gläubige
 
Ein allwissender Schöpfergott weiß auch, daß das "Prinzip Freier Wille" gehörig ambivalent ist.
Er kennt rechtzeitig den Verlauf der Bibel-History: Daß zumindest ein Teil seiner Kreaturen, die Menschen, im Paradies die Frucht vom "Baum der Erkenntnis" pflücken werden - Menschen so der Erbsünde verfallen - die Menschheit dafür bis in alle Generationen unadäquat schwer büßen muß - das Leid jetzt erst in die Welt kommt - ich auch meinen eingeborenen Sohn opfern muß und dieser schließlich bestialisch für viele andere stirbt - um da noch zu retten, was zu retten ist.
Das Konzept des Freien Willens für Individuen wurde vom "Allwissenden" trotzdem nicht verworfen, obwohl es gewaltig der "Allgüte" widerspricht, wenn er seine Geschöpfe wissentlich ins Höllen-Verderben rennen läßt. Und dies wird bzw. muß dann schon gewichtige Gründe haben.
 
Und im Himmel wäre eine Art Einheits(programm)-Brei viel schneller zubereitet als die vielen Geschmäcker lauter autarker Individuen zu befriedigen:
Des einen Freud ist nämlich oft des anderen Leid - salopp gesagt. Was für den einen interessant und unterhaltsam, kann für den anderen schon stinklangweilig sein. Alles eben Geschmackssache. Oder, um es mit einem Nonsensspruch zu sagen, der diese Problematik deutlich karrikiert: "Zwei Leute - drei Meinungen..." Dann aber kann ich dort kein allgemein gültiges, einheitliches Programm vorgeben, sondern muß Befriedigungs-Szenarien für jeden Geschmack bereitstellen. Um womöglich Quadrilliarden Individualisten  (alle "Himmelsakzeptierten" Verstorbenen eines unüberschaubaren MULTIversums)          
 für  alle  Zukunft   ! ! !  
(Also unendlich viele Jahre lang. Die rund 14 Milliarden Jahre, die unser Weltall besteht, wären dagegen nur time-peanuts). 
 
dort zufriedenzustellen, wären wohl tausende  Angebote / Aktionen / Events  nötig. Sonst würden die vielen Himmelsbewohner irgendwann vor lauter Langeweile lieber ins Fegefeuer oder zur Hölle auswandern. "Da wäre wenigstens die Hölle los", wie man so schön sagt. Denn die schlimmste Weile ist ja bekanntlich die Lange-Weile. Hier auf der Erde ist Müßiggang sogar aller Laster Anfang ... 
 
Wenn ein Paradies einem aber alles bietet (und das wären dann tausende Möglichkeiten / Alternativen / Events / etc.), muß ich als Nutznießer genau wissen, was ich will. Sonst werde ich von der riesigen Angebotspalette nur erdrückt und kann mich ohne Willen logischerweise für nichts (mehr) entscheiden. Ein guter, starker Wille wäre gerade in einem komplexen, vielschichtigen, abwechslungsreichen Jenseits-Eden unabdingbar. Denn er hilft, mit stark wechselnden Individual-Events bzw. interessant-unterhaltsamen Egotrips der ewigen Langeweile zu trotzen.
Dies an die Adresse all derer, die meinen, daß der Wille dort (völlig) überflüssig wäre.
 
Um besser zu erkennen, was dann wohl Sache ist, spinnen wir den Faden doch einfach weiter und stellen uns tatsächlich vor:
 
Alle sind nur willenlose Konsumenten eines unentwegt göttlich vorgegebenen "Programms".
 
Habe ein bestimmtes, gleichbleibendes Milieu dort...zum Beispiel schöne, sehr helle Lichter (á la oft beschriebener Nah-Todeserlebnisse - wo einige "Spezies" schon meinen, darin den Himmel auf Erden zu erkennen und sich anscheinend auch im Jenseits mit einem "Ewigen Licht" begnügen würden ... )
 
...und in den Pausen gibt es Lobgesänge. Dann müßten aber auch alle Himmelsbewohner dafür empfänglich sein, dieses doch  (auf Dauer ! ! )  reichlich stupide auch noch toll finden. Es setzt aber das Gegenteil von Individualität - eine Geschmacks-Gleichschaltung aller - voraus. Und die kann ich nur durch eine totale Klonisierung (oder Ähnliches) erreichen.
Müßten nämlich die Akteure dort dauernd sehr helles Licht sehen, obwohl es ihnen Schnuppe ist oder viel singen, obwohl sie es nicht können und wollen, dann wäre das Jenseits nicht mehr paradiesisch.
Wer will schon mit Sachen "beglückt" werden, die ihn nun mal garnicht interessieren und das auch noch ewig !?!
 
 
Einige meinen auch, wir würden am Ende - dort im himmlischen Eden - alle Wünsche ablegen.Dann fürchte ich, kann es aber nur eine stinklangweilige Kiste werden bzw. sein ... in der Monotonie,
Eintönigkeit und eine Art "vorgesetzter (Programm-)Kost" angesagt sind.
 
Wenn jemand nichts mehr will, dann ist er - meiner Meinung nach - schon so gut wie tot. Steine zum Beispiel wollen auch nichts (mehr). Horte und "Praktikanten" der Wunsch-/Willenlosigkeit gibt es bereits auf unserem Globus zur Genüge. Denke da spontan an alle - die vielen - Meditierenden jeglicher Couleur. Ob ganz privat, sozusagen bei sich zuhause oder in größerem Stil in speziellen (Selbsterfahrungs-)Gruppen, (als Mönch) in Klöstern, Kirchen und dergleichen mehr.
 
Hier auf Terra mag dies ja eine Zeitlang gut gehen, sind ja nur ein paar Jahre. Aber ehrlich, kann sich echt jemand vorstellen, bis in alle Ewigkeit in einem göttlichen Glücks-Jenseits nur zu meditieren  ? ! ?
 
Wer jetzt einwendet, hier wird zu erdbehaftet gedacht:
Selbst als Seele oder Geist (mit Astral-Leib) oder wie auch immer geartetes Wesen, mußt man dort auch mit Empfindungen, Gefühlen oder Ähnlichem ausgestattet sein - weil sonst jemand nur auf einem Stein-Holz-Metall-Niveau "existiert": Objekte, Sachen, Dinge kennen nämlich auch keine Wünsche und sind somit so gut wie tot, "leben" nur atomar ...
 
Zur Frage, was denn nun in einem göttlichen Paradies (Wenn es tatsächlich eines geben würde) wohl anzutreffen ist: willenlose oder "(stark)willenbeseelte" Bewohner?, da hilft am ehesten die Logik weiter. Wenn ein Schöpfer seine Kreaturen  bereits auf dem Heimatplaneten mit einem Freien Willen ausstattet...und das trotz gewaltigen "Höllen-Potentials" und dessen Etablieren (wie zuvor erklärt) sogar seine Allgüte infrage stellt, dann muß dieser Freie Wille solch ein "Burner" sein, daß alles andere Negative in den Schatten gestellt wird, sozusagen sch...egal ist.
 
Und jetzt kommt´s  ;-) :
Dann aber gibt es auch für einen Schöpfer kein himmlisches Zurück mehr; denn wieso mute ich meinen Intelligenzen zunächst ein System zu bzw. beglücke sie damit, von dem ich später (im Jenseits) nichts mehr wissen will ?!? Also, um göttlicher Glaubwürdigkeit + Konsequenz willen: Auch in einem möglichen Jenseits müßte demnach - bei einem Bibel-Gott - das Prinzip des Freien Willens dominieren!
 
 
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VERSION  B  -  Mehr  für  Weniger- und Nichtgläubige
 
Aber nicht, wenn der Seins-Ursprung "nur" als Welten-Erschaffer (Gestirne, Planeten, Monde, etc.) und Naturgesetz-Geber fungiert, welcher Basen, Logistik und Infrastrukturen für biologisches Leben "nur" bereitstellt und vielleicht noch zeitweiliger Beobachter des Ganzen ist:
Das dort entstehende Leben selbst kümmert ihn dann nicht wirklich. Wäre ja auch selbst für einen Seins-Urgrund ganz schön heavy bzw. viel zu stressig, Quadrilliarden Events und Geschöpfe auf Trilliarden Planeten + Monden  IM DIESSEITS  gleichzeitig im "Auge" zu behalten ...
 
Und ein Jenseits gäbe es dann auch nicht; denn erst dort plötzlich aufkeimendes Kreatur-Interesse könnte ja nur geheuchelt sein.
Zudem: Wohin überhaupt mit den Trilliarden  "Happy-Jenseits"-qualifizierter-Intelligenzen  eines schier unüberschaubaren MULTIversums ? ?  Selbst als Astral-Geister wären sie sich im Jenseits wohl dauernd im Weg ... keiner blickt mehr durch bei diesem Andrang ... ;-))  und finden würde sich dann (wohl oft leider) auch keiner mehr ...  
   
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(c) Juni + September  2010  by Harry Schloßmacher
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.06.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Als junges Mädchen erfand ich schon lustige Geschichten, die ich meiner Nichte erzählte. Meine Dichterei geriet in Vergessenheit, erst meine Kinder Walter und Beatrix gaben mir, durch ihren herzigen Kindermund die Idee wieder zu schreiben.
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