Heidi Wagner

Der kleine Bär

Es war einmal ein kleiner Bär. Er war ganz alleine in einer grossen Höhle und wartete auf seine Bären-Eltern. Ihm war furchtbar langweilig und so fing er an sich umzusehen. Er stapfte munter drauf los. Er begrüßte jedes Gräslein, jede Blume und jeden Baum. Plötzlich wußte er nicht mehr, wo er sich befand. Inzwischen war es schon dunkel geworden und großen Hunger hatte er auch. Die Erdbeer-und Himbeersträucher luden ihn zum Essen ein. Ein großer Baum, der ein riesiges Loch hatte, bot ihm darin Platz zum Schlafen an. Eigentlich ging es ihm ganz gut. Aber er hatte furchtbare Sehsucht nach seinen Eltern. Was mache ich nur, fragte sich der kleine Bär. Meine Eltern machen sich bestimmt grosse Sorgen, wenn sie mich zu Hause nicht finden können. Ob mit die Eule weiterhelfen kann? Sie sitzt schon einige Zeit auf dem Ast über mir. Ich frage sie einfach mal. Liebe Eule, meine Eltern machen sich bestimmt Sorgen, wenn sie mich zu Hause nicht finden können. Was soll ich nur tun? Ach mein Kleiner, sei noch etwas geduldig, sprach die Eule. Bald geht Grossmutter Mond auf und wir werden ihr von deinem Problem erzählen. Sie weiß bestimmt Rat. Inzwischen sage ich den anderen Tieren im Wald Bescheid. Bleibe du im Baum und ruhe dich aus. Wir haben bestimmt noch einen langen Weg vor uns. Sprachs und flog davon. Der kleine Bär schlief vor lauter nachdenken ein. Er träume so schön. Auf einmal wurde er wachgerüttelt. Steh auf, du Schlafmütze, alle sind bereit , die den Weg zur Höhle deiner Eltern zu zeigen.
Grossmutter Mond wird uns den Weg leuchten, damit wir uns nicht verlaufen. Meister Lampe und seine Familie, die Erdhörnchen und Eichhörnchen, der Fuchs, das Wiesel, der Marder und wie sie alle hießen, alle sind bereit dir zu helfen. Der Bach sprach, trinkt aber erst von mir, damit ihr genügend Kräfte besitzt, um den kleinen Bären sicher nach Hause zu bringen. Dann machten sie sich auf den Weg, Über Wiesen und Felder, mal nach oben, dann wieder nach unten. Der kleine Bär und seine Weggefährten wurden langsam müde. Wir werden eine Pause einlegen, sagte die Eule, die Sprecherin für alle Tiere war. Nachdem ein Rastplatz gefunden, der windgeschützt war, meinte die Eule, sie werde jetzt vorausfliegen. Vielleicht habe sie Glück und finde die Höhle alleine. Alle anderen Tiere schmiegten sich ganz fest aneinander, damit keinem kalt würde. Die Eule aber flog davon. Auf ihrem Weg fragte sie so manchem Baum, ob er die Höhle des Bären kennen würde. Die große Eiche sprach zu ihr. Du musst viel höher den Berg hinauf, hier unten wirst du sie nicht finden können. Also flog die Eule höher und höher den Berg hinauf. Auf einmal hörte sie das Knacksen der Äste. Ist hier jemand, fragte sie. Ja, ich bin Meister Petz und das ist meine Frau. Wir suchen unseren Kleinen, er muss ausgebüxt sein. Gott sei Dank, habe ich euch gefunden, sprach die Eule, euer kleiner Bär ist in der Obhut der Tiere des unteren Waldes. Wir haben uns seiner angenommen, weil er den Weg nach Hause nicht mehr finden konnte. Da wird er aber froh sein, dass ich euch gefunden habe. Kommte mit, ich bringe euch zu ihm. Die Bären-Eltern liefen so schnell sie nur konnten, der Eule hinterher. Als sie bei den anderen Tieren ankamen, war die Freude riesengross. Alle umarmten einander, so gut es ging. Auch Grossmutter Mond wurde ein besonderer Dank für das Licht als Wegebereiter ausgesprochen. So blieben sie zusammen bis der Morgen anbrach. Grossmutter Mond sprach allen Auf Wiedersehen zu und wies darauf hin, dass bald Vater Sonne kommen würde, um sie zu wärmen.
Der grosse Bär war von dem allen so gerührt und angetan, dass er den Vorschlag machte, der Eule,einen Titel zu verleihen.
Sprachs und tat es.
Seitdem wird die Eule in der Gechichte mit der Weisheit in Verbindung gebracht.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.01.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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