In der Nacht ist jeder einsam – ich hatte das erwartet. Trotzdem überkam mich keine Reue mich noch auf den Weg gemacht zu haben in die Straßen meiner Stadt. Über mir die Lichter, unter mir der Dreck, vor mir nichts als die Nacht und ihre Anmut. Keine Menschen kreuzen meinen Weg, nur der ewige Penner an der Ecke, besoffen aber glücklich. Urin streift meine Nase. Ratten streiten um das letzte Essen, achtlos weggeworfen am Rande des Grünstreifens. Es sind die dunklen Ecken die ich suche, die ich liebe. Sie erinnern an mich selbst. Ich weiß nicht wann ich zuletzt hier war. Es scheint Jahre her zu sein. Nicht wichtig, wie ich finde. Denn du bist hier. Hier und jetzt. In meinen Gedanken, in meinem Herzen, in mir selbst. Früher waren wir oft gemeinsam hier. Ich muss gehen, die Nacht ist noch lang, aber für dich ist es noch zu früh. Ich folge der langen Straße, hinauf zum Hafen. Weg von dir, weg von den Menschen. Das Licht nimmt ab, die Dunkelheit zu und mit ihr mein Schritt. Ich biege links ab, weiß nicht warum, aber hier fand ich es immer schön. Kann es gerade nicht genießen. Musst du immer in meinem Kopf sein? Musst du mich so quälen? Schöne Häuser am Wegesrand, vielleicht mit schönen Menschen drin. Mich zieht es weiter, ich kann Schönheit nicht ertragen. Eine Kneipe hat noch auf, ich wechsele die Seite. Eine Theke ist kein Ort für einen wie mich, mit seiner Sehnsucht. Ich brauche echtes Gefühl, kein geheucheltes von fusseligen Alten voller Stumpfsinn. Du bist es, was ich brauche. Ich gehe jetzt zu dir, ich werde mich vor dir verneigen und die Zeit meiner Abwesenheit zutiefst bereuen, oh du, mein geliebtes H.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.08.2010.
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