Terror und Probleme
Paul Paulson war ein völlig normaler Mann, abgesehen mal von der Tatsache, dass er ein totaler Irrer war. Als er eines Tages erfuhr, welchen Stellenwert der Irre in der modernen Gesellschaft besitzt, beschloss er umzusatteln und Terrorist zu werden. Er besorgte sich also eine Maschinenpistole im nächsten Lebensmittelladen und machte sich auf den Weg zum Flughafen. Er betrat die Eingangshalle und sah sich um. An einem so großen Flughafen konnte man sicher eine Menge terrorisieren. Paul fiel ein, dass er schon lange keinen Urlaub mehr gemacht hatte. So entschied er, sich in eines der Flugzeuge zu begeben und den Piloten dazu zu zwingen, nach Miami zu fliegen. Er ging also zum Schalter und fragte die junge Dame die dort saß nach dem nächsten Flug. „Darf ich den Grund Ihrer Reise erfahren?“ erkundigte sich die freundliche Dame. „Ein terroristischer Anschlag.“ antwortete Paul ehrlich. Er ging ohne Eile zum Metalldetektor, wo beinahe alle seine Pläne zunichte gemacht worden wären. Der Sicherheitsbeamte wollte Paul nämlich aufgrund irgendwelcher idiotischer Sicherheitsvorschriften die Maschinenpistole abnehmen. Doch Paul erklärte ihm, dass er Terrorist sei und die Waffe für seine Arbeit bräuchte. Also wurde er unbehelligt durchgelassen. Er setzte sich in das erste Flugzeug das landete und wartete auf den richtigen Moment. Nachdem das Flugzeug dann einige Minuten in der Luft war, stürmte Paul mit gezogener Waffe zum Cockpit. „Keine Bewegung!“ brüllte er autoritär aber dennoch höflich, wie er es zuhause vor dem Spiegel geübt hatte. „Ihr fliegt mich jetzt sofort nach Miami sonst passiert ein Unglück. Und hier kommen meine Forderungen:
1. Alle Leute die mehr Geld haben als ich müssen mir was abgeben.
2. Frankreich soll unbenannt werden und heißt von nun an Lakritzland.
3. Alle Haustiere die den Namen Erik tragen, werden eingeschläfert.
4. Es ist Engländern von nun an nicht mehr gestattet auf der falschen Straßenseite zu fahren.
6. Jedes Wort, welches mit dem Buchstaben K beginnt wird verboten.“
Der Pilot sah Paul völlig entgeistert an und sagte dann: „Aber, aber dieses Flugzeug fliegt doch sowieso nach Miami. Auf direktem Wege.“ Bedrückendes Schweigen machte sich in der Pilotenkanzel breit. Paul ließ seine Knarre sinken. „Entschuldigung.“ sagte er kleinlaut „Ich bin noch neu in diesem Geschäft. Ich setz mich wieder hin.“ Ein wenig traurig ging der frischgebackene Terrorist zurück auf seinen Platz. Als das Flugzeug schließlich einige Stunden später landete, entschuldigte sich Paul noch einmal beim Flugpersonal und verließ dann den Flughafen. Er verkaufte die Maschinenpistole einem sechsjährigen Mädchen und beschloss das Terroristengewerbe aufzugeben. Er lebt heute glücklich in Miami und arbeitet dort als Sicherheitsinspektor in einem Atomkraftwerk.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.01.2003.
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