Kurt Henke

Wunderschönes „Armes und reiches Marco“ (Marokko)

Nachdem unsere Tochter nach Marburg, infolge des Studiums, verzogen war, haben wir, meine Frau und ich, nach 1967 noch viele Flug- und Seereisen unternommen. Die Rundreise in Marokko war eine der Schönsten. Mit dem Flugzeug ging es nach Agadir
Von dort auf die Reise durch das Landinnere. Mit dem Autobus haben wir Marokko dieser Region kennengelernt Unermesslicher Reichtum und zum himmelschreiende Armut treffen mannigfaltig aufeinander.

Ein nie gekanntes, optisches Erlebnis wurde uns schon bald nach dem wir den Bus am Flughafen Agadir bestiegen, geboten, Arganiten, eine hier wachsende Baumart war die Attraktion, .Ziegen klettern im Geäst der Bäume, wie die Affen lm Urwald.

Auf dem Weg nach Marakesch gab es große, versandete Landstriche und lange, breite , grüne Oasen, die oft unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Im Gegensatz zu der versandeten Landschaft im gut bewachsenen Grün. Kleine und größere Dörfer zeigten uns die Vielfalt des Wachstums und ihres bewohnten Leben, In den Handelshäusern lud man uns zu Kaufangeboten aller Art ein. Die Verkäufer jedoch. blieben diskret und nicht in einer türkischen Aufdringlichkeit. Auch zu realistischen Preisen, so weit wir das abschätzen konnten

Besonders erfreulich gab es an den Wegstrecken viele, kleine Verkaufsstände. Da wurden sonnengereifte Apfelsinen und Mandarinen anboten, in einer am Baum ausgereiften Qualität, wie sie in Europa nicht zu haben ist. Ebenfalls zum Verkauf bereitgestellt in solchen Ständen Pferfermünztee, der für jede einzelne Tasse aus frischen Blättern aufgebrüht wurde.

Die Stadt Marrakesch wird von den Berbern mit Paris, Madrid und London gleichgestellt. Zu dem Hintergrund ihrer Stadtmauern, Gärten und Prachtbauten besitzt sie eine historische Wertschätzung als alte Königsstadt aus dem Mittelalter
Sie ist die Stadt Gottes und die Perle des Südens. Die schon im Mittelalter installierte Bewässerungsanlage für den großen Stadtpark, die ihn von unten bewässert, ist schon etwas Besonderes.

Wir wurden vom Trubel und der Größe des Bazars förmlich angezogen. Auf den verzweigte Straßen, Stegen und Wegen konnte man sich schnell verlaufen. Nicht nur das umfangreiche Warenangebot ist außergewöhnlich. Um Gaukler und Artisten bildeten große, sich nicht auflösende Menschentrauben. In der Märchenstadt von“ 1000 und einer Nacht“ wurde aber auch davor gewarnt, wertvolle Gegenstände offen zu tragen,

Auf dem Wege zum „Großen Atlas“ wiederholten sich die Bilder der Landschaft. Auch die täglichen Übernachtungen in verschieden artigen Hotels hatten nach wie vor gleichgute Qualität..Wir näherten uns der Sahara. Unser Busfahrer hielt sein Fahrzeug grundlos an, mit den Worten, ich muss Euch leider noch auf einen Umstand aufmerksam machen. Die Busleitung hat es absichtlich vermieden, den Zustand des heutigen Hotels „Sahara“ näher zu beschreiben.
Hier in der Wüste könnt ihr natürlich kein großes Luxushotel erwarten. Leider ist es nicht ganz sauber, Ich will es nicht weiter ausführen. ,Es haben sich Wanzen und Kakalacken dort breit gemacht . . Darum machen wir das Angebot, , wer meint unter den Umständen dort nicht übernachten zu können, kann auch im Wagen schlafen. Die nötigen Vorbereitungen werden beim Eintreffen am Hotel getroffen.

Im Bus war eine heftige Diskussion aufgebrochen. Die Koffer wurden bei der Ankunft, ausgeladen. Das Hotel machte von außen einen sehr guten Eindruck Schon der Empfangsraum war auf das Feinste ausgestattet, konnte die Aussagen der Busleitung nicht untermauern und kaum mehr wahr werden lassen. Die Zimmer selbst konnten in einem Fünfsternehotel nicht besser sein. Wir waren absichtlich geleimt worden, um die positive Überraschung recht groß werden zu lassen.

Für den kommenden Tag, schon in aller Frühe sollte eine Fahrt mit Jesper in die Sahara gestartet werden, Die Fahrer dafür mussten wir selber stellen.. Unseren Augen wollten wir nicht trauen, am Morgen regnete es in Strömen.. Im Hotel wurde uns mitgeteilt, dass dieses der erste Regen seit vielen Jahren war Es sind von den über 30 Fahrtteilnehmern nur Wenige doch noch hinaus gefahren.

Unsere Rundreise begann am nächsten Mittag in Richtung Hoher Atlas, nach , Mhamid, „Das Tor zur großen Sandwüste“. Früher einmal ein wichtiger, noch bis vor Jahren, Karawanenknotenpunkt In den Felswänden gab es geschlagene Löcher mit primitiven Vorhängen, hinten denen die Bewohner ihr Leben verbrachten.,
In Richtung des Berges Djebel Siroua 3000 m , mit einer wunderbaren Fernsicht, ging es wieder herunter in Serpentinen zur Sahara zurück nach Marrakesch...

Die Möglichkeiten zum Kauf von Apfelsinen und Mandarinen nutzten wir am Wegrand zur willkommenen Erfrischung. Was uns aber bei den Straßenanbietern gewaltig störte, waren die Frischfleischverkäufer, denen es nichts ausmachte, wenn beim Fegen mit großen Besen der Staub mächtig aufgewirbelt wurde.

An den baumkletternden Ziegen vorbei ging es wieder nach Agadir, wo uns zur wirklichen Erholung noch ein zweiwöchiger Urlaub in einem mit Schwimmingpol bestücktes, Viersternehotel bevor stand.

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