Kurt Henke

Fußball war sein Leben

Sehsüchtig stand der kleine, zehnjährige Paul immer am Spielfeldrand, wenn die B-Schüler trainierte Auch bei Wettspielen war er dort nicht fortzuschlagen. Wie gerne hätte er doch mitgekickt. Leider ließ der Trainer mit seinen Halbschuhen das nicht zu. Und an Fußballschuhen durfte er gar nicht denken. Sein Vater feierte nach einem Unfall auf der Zeche schon lange krank. Für Fußballschuhe reichte das Geld nicht.

Dann aber kam die Wende. Seine Mutter mit froher Botschaft von der Nachbarin. Sie hatte die Fußballschuhe von deren Sohn erhalten, Sie waren diesem zu klein geworden,. Freudestrahlend probierte Paul sie an. O weh, viel zu groß. Die Mutter wusste Rat. Zwei paar dicke Strümpfe zusätzlich. Das reichte einigermaßen. Stolz meldete sich Paul zum nächsten Training beim Trainer an. Noch lief er wie falsches Geld auf dem Platz herum. Das wurde von mal zu mal besser. Welch eine Freude, Nach sechs Wochen wurde er zum ersten mal zu einem Meisterschaftsspiel in der Schülermannschaft aufgestellt.Bald wurde er Stammspieler dieser Elf. Trat sein erstes Tor Half mit, manchen Sieg zu erringen. Die Fußballschuhe wurden sein Ein und sein Alles.

Die Schulen führten, wie all jährlich, die Jugendwettspiele durch. Paul trat auch hier beim Laufen und Springen mit den so heiß geliebten Fußballschuhen an. Der Sportlehrer machte ihm klar, dass man in den solchen Schuhen weder gut laufen noch springen konnte. Die Ergebnisse würden nicht reichen, die erforderliche Punkzahl zu erzielen und auch die Ehrennadel nicht bekommen. Das alles war für Paul kein ausreichender Grund, die Schuhe zu wechseln.
Dafür war er dabei, wenn nach den Wettkämpfen gegen die katholische Schule Fußball gespielt wurde. Und als er dann noch das Siegtor trat, fühlte er sich wie ein König. Seine Entwickelung machte rasante Fortschritte Er wechselte von der B-Jugend bald in die A-Jugend. Als Spielgestalter nahm man ihn vom Sturm in den Lauf, Auch der Aufstieg in die höhere Klasse wurde geschaf.

Doch dann hatte er eine schwerwiegende Endscheidung zu treffen Das Ziel seines eingeschlagenen Bergmannsberufes war einmal Steiger oder gar Betriebsführer zu werden.
Die Schulbesuche ließen kein Training mehr zu. Der Krieg hatte begonnen. Als Bergmann war er freigestellt. Doch nach Abschluss der Bergschule meldete er sich freiwillig. Anfang 1944 verlor er in Rumänien seinen rechten Fuß.

Auf Vieles musste er jetzt verzichten. Auch auf seinen geliebten Fußball, mit dem er immer noch geliebäugelt hatte. Der stillgelegte Spielbetrieb seines Vereins wurde wieder aufgenommen. Sein jüngerer Bruder war in der A-Jugend einer der besten Spieler. Nur um Ihn im Wettkampf zu sehen, besuchte ein Freundschaftsspiel. Von den alten Hasen aus der Zeit vor dem Krieg wurde er angesprochen. Er möchte doch im neuen, ins Leben gerufenen Vereinsvorstandes mitzumachen. Für seinen verlorenen Unterschenkel hatte er gerade eine Prothese erhalten. Er lief auch ohne Stock, die Amputation kaum erkennbar, recht gut

Nach seiner Zusage musste er bald feststellen, dass er dort ganz allen stand. Die gesamte Vereinarbeit hatte er zu tragen. Es war nicht leicht, brauchbare, willige Sportfreunde zu finden, um mit ihnen einen funktionsfähigen Vorstand zu bilden.. Zum Glück fand sich auch der alte Vorstandsvorsitzende. hoch an Jahren, wieder zur Mitarbeit bereit.

Bei einer Kreisvorstandsitzung wurde Paul er zum Staffelleiter der Bezirksklasse Hamm-Unna vorgeschlagen und gewählt, nach dem er schon 6 Jahre der Kreisspruchkammer angehört hatte. In die Bezirksklasse Unna -Hamm war sein Verein inzwischen aufgestiegen . Durch einen Unternehmer des Ortes, er gehörte dem Vorstand von Borussia Dortmund an, der mit dem Bundesligisten jährlich auf seine Kosten, einen Spielabschluss tätigte, der Gewinn floss dem Verein SuS Rünthe zu. Mit einer weiteren Großveranstaltung, Tanz in den Mai, hatte die Höhe der Kasseneinnahmen den Freibetrag des SuS Rünthe überschritten .

Paul gründete 1980 einen Förderverein . Die erzielten Einnahmen des Fördervereins konnten an den Hauptverein als Spende steuerfrei überwiesen werden. Damit war der SuS zunächst aus dem Schneider. Mit dem Alter hatte Paul alle seine Ehrenämter in jüngere Hände gelegt. Erst mit sechsundachtzig Jahren trennte er sich auch vom Förderverein, dessen Ehrenvorsitzender er noch heute ist Hier glaubte er bei den Spielerfrauen etwas gut machen zu müssen. Diese hatten in den zurückliegenden Jahren viele Stunden auf Kosten des Vereins allein verbringen müssen. Damit hatte er Schluss gemacht. In der Satzung hatte er festlegen lassen und sich immer daran gehalten, dass alle Aktivitäten, dazu gehörten vereinsinterne, wie gesellschaftliche nur mit den Frauen gemeinsam durchgeführt wurden. Das gilt auch heute noch. Wird von allen aktiven und passiven Mitgliedern gestützt und beibehalten.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.08.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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