Christine Holzinger

Wie Selbstlosigkeit zum Lebensglück führen kann


Die Parabel, wie ein kleiner Hund entdeckte, wie Selbstlosigkeit zum Lebensglück führen kann.


Ein kleiner brauner Hund saß winselnd und jammernd vor seiner Hundehütte.
Das hörte ein Engel, der mit einem wichtigen Auftrag unterwegs war und schon weiterfliegen wollte. Trotzdem hielt er kurz inne und landete neben der Hundehütte.
„Warum weinst Du so jämmerlich, du Wicht?“ fragte er streng  „Du hast keinen Grund dazu,  ich kenne Dich ganz genau und weiß, dass es Dir sehr gut geht“.
Jetzt schämte sich der kleine Hund und versteckte seine Schnauze unter den Pfötchen.
„Der Fuchs hatte mir seine Freundschaft angeboten und im kalten Winter durfte er sogar  in meiner Hundehütte wohnen. Aber heute hat er mir meinen größten Lieblingsknochen gestohlen und ist damit einfach weggelaufen“ stammelte er.

Der Engel verstand jetzt, warum der Hund so traurig war, denn der Kleine hatte  es  gut gemeint und war ausgenützt worden. Der Engel streichelte den kleinen Hund und schaute ihn voller Güte an:
„Hör mir zu, du kleiner Hund, es wird immer Lebewesen geben, die andere nur benutzen um sie anschließend stehen zu lassen – so ist der Lauf des Lebens. Aber es ist kein Grund zu jammern und zu klagen". Der Engel holte tief Luft und sprach weiter:
"Nimm dir ein Beispiel an deinem Herrn, er ist stets hilfsbereit und steht jedem bei,  der in Not ist. Und hörst du ihn jammern, wenn er anschließend nach getaner Arbeit nicht mehr gebraucht und vergessen wird? Weint er? Klagt er? Beschwert er sich?“

„Nein“ murmelte der kleine Hund verschämt „er ist manchmal  nur ein wenig traurig aber kurz darauf wieder fröhlich“.
„Siehst du“ meinte der kluge Engel „Der Unterschied zwischen den Menschen ist der, es gibt welche, die nur dann freundlich und nett sind, solange sie jemanden brauchen. Das sind auch die, die sich stets nur über ihr eigenes Unglück beklagen aber selbst nichts für andere tun.  Gerade diese Menschen reden über das Gut sein und dabei verletzen sie rücksichtslos andere.  Und so ähnlich ist es wohl auch dir mit dem Fuchs ergangen, er hat dich getäuscht.“ Der kleine Hund nickte zustimmend und hörte weiter dem Engel zu:
„Es gibt aber auch Menschen, die nicht nur reden sondern anpacken, handeln, die Gutes tun ohne Wenn und Aber. Das sind die, die fast immer positiv denken, fröhlich und mit ihrem Schicksal zufrieden sind. Auch in Zeiten, in denen es ihnen nicht gut geht“.
Der Engel machte eine Pause und ließ dem Hund Zeit darüber nachzudenken, er strich sich über seine weißen Flügel und lächelte nach einer Weile fragend:
„So, kleiner Hund, und nun beantworte mir eine wichtige Frage: Was wirst DU in Zukunft tun?“
Der kleine Hund hatte längst verstanden was der Engel ihm sagen wollte, er wedelte freudig mit seinem kleinen Schwänzchen „Ich will weiter gut sein“ antwortete er.
„Kleiner Hund“ meinte der weise Engel zum Abschied:

“ALLES wird da oben gesehen – glaube es mir – aber DEINE größte Belohnung wird das unglaublich warme Gefühl in deinem Herzen sein, Gutes getan zu haben“.

Er blickte den kleinen Hund noch einmal liebevoll an und erhob sich um seinen weiteren Auftrag zu erfüllen. „Danke, lieber Engel“ bellte der kleine Hund voller Freude in Richtung Himmel und lief mit stolz geschwellter Brust durch den Garten.

© Christine Holzinger

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.08.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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