Jürgen Berndt-Lüders

X-Faktor - der Artikel -

Mein Gott, dachte ich, als ich das Programm von RTL überflog. Noch eine Casting-Show. Sind die Leute denn so verrückt hinter dieser Art von Unterhaltung her, dass es sich lohnt, so etwas pausenlos zu produzieren? Wohlgemerkt: es geht bei den Privatsendern ja darum, eine möglichst hohe Einschaltquote zu bekommen, damit die Werbeeinnahmen stimmen.
 
Ich sah mir einen Teil der ersten Show an. Das Übliche, mit geringen Abweichungen zu dem Bekannten. Aber was sollte der Begriff X-factor (ich bin Deutscher und schreibe X-Faktor)?
 
Mit X wird in der Mathematik die Unbekannte bezeichnet, die erst ermittelt werden muss, und ein Faktor ist ein Posten, der zu berücksichtigen ist, wenn man auf eine Lösung kommen will. Also ist ein X-Faktor, eine wichtige, unbekannte Größe. Da hat also jemand (erfunden und produziert wurde das Format von dem britischen Musik- und TV-Produzenten Simon Cowell) festgestellt, dass man im Grunde gar nicht weiß, woran es liegt, ob ein Mensch Erfolg hat oder nicht.
 
Ich musste an Lena denken. Ein Mädel, das keine Stimme hat, die meinem Geschmack entspricht. Sie sang ein Lied, das im Grunde nichts Besonderes ist, und trotzdem zog sie sämtliche Schlagerfans Europas hinter sich. Hat sie den X-Faktor, der zum Erfolg führt?
 
Der X-Faktor. Hatten ihn Napoleon? Hitler? Haben ihn erfolgreiche Geschäftsleute, wenn sie ihr Imperium selber aufgebaut haben? Anders herum: haben diejenigen den X-Faktor nicht, die erfolglos durch ihr Leben torkeln und auf andere angewiesen sind?
 
Kann ich mich damit zufrieden geben, festzustellen, dass es eben Leute gibt, die den X-Faktor besitzen und sich deshalb durchsetzen können uns solche, die ihn nicht besitzen? Kann ich mich damit trösten, dass jeder irgendwo schon einen Faktor hat, der ihn von anderen abhebt ?
 
Darum geht es mir nicht. Ich möchte einfach wissen, was den X-Faktor ausmacht, mit dem einige die Welt im Sturm erobern.
 
Im Falle Lena hatten ein paar Leute den X-Faktor, die sich Lenas bedienten um erfolgreich zu sein. Sie selber wird wohl wieder in der grauen Masse verschwinden, so wie die Bohlen-Entdeckungen, von denen man heute fast nichts mehr hört. Sie alle hatten einen „fremden“ X-Faktor, nämlich den von Bohlen.
 
Es gibt also nützliche Menschen, derer man sich bedient, weil man ohne sie nicht voran kommt, und es gibt solche, die andere brauchen, um ihr Ziel zu erreichen. Aber die meine ich auch nicht. Ich meine diejenigen, die nicht nur ein besonderes Talent besitzen, sondern die bei anderen sofort Vertrauen und/oder  Zuneigung auslösen, wodurch diese bereit sind, ihnen bedingungslos zu folgen.
 
Hat das was mit Schönheit, mit Charisma oder Genie zu tun? Ich weiß es nicht. Noch nicht. Was meint ihr?

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