Andreas Rüdig

Rotgießer

 

Die Beckenwerker stellen Kupfer- und Messinggefäßen her. Sie waren im Mittelalter ein bedeutender Zweig des buntmetallverarbeitenden Handwerks. Die handwerkliche Tradition der Beckenwerker findet in der Neuzeit ihre Fortsetzung in den Rotgießern und Apengetern. Dies ist ein Beruf, der vor allem im 18. Jahrhundert sehr bedeutend war. In Braunschweig ist angeblich eine Straße nach den Beckenwerkern benannt.

Rotgießer oder auch Apengießer sind dem Gießereiwesen zuzuordnen. Der Beruf war vor allem im 18. Jahrhundert sehr bedeutend war. Nach heutiger Diktion ist von Schwermetallgiessern zu sprechen.
Rotgießer stellen aus einer Legierung aus Kupfer und Zinn (Bronze) verschiedenste Gussarbeiten her, wie etwa Statuen, Leuchter, Grabplatten, Taufbecken und anderes. Bis heute sind Rotgießer zumeist auch Gelbgießer, die aus (gelben) Kupfer-Zinklegierungen (Messing) Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände fertigen.

Vor allem im spätmittelalterlichen Nürnberg war das Gewerbe sehr vielfältig. Hier gab es unter anderen Spezialisten für Erstellen der Legierungen,für das Schmelzen und Gießen, die Formgebung und -herstellung, sowie auf bestimmte Teile spezialisierte Werkstätten, wie die der Gewichtemacher, Stückgießer, Glockengießer, Zapfengießer, Hahngießer, Rollenmacher und Messingdrechsler.


Du, Florentine, sieh mal den Leuchter da in dem Schaufenster. Er gefällt mir. Gib mir mal was Kleingeld. Ich kaufe ihn.

(Kurze Zeit später) (reib-reib Stichflamme Brandgeruch) Aua. Aua. Florentine! Mein Bart brennt. Hol schnell das Wasser. Florentine! Du sollst doch nur den Bartbrand löschen! Und nicht mich komplett abspritzen.

Aber Egbert! Jetzt stell dich nicht so an. Auf diese Weise duscht du endlich und stinkst nicht mehr so grausam.

(am nächsten Tag im Rotgießer-Geschäft) Herr Rotgießer, ich muß mich beschweren. Der Kerzenständer hat mir meinen Bart verbrannt.

Welcher Kerzenständer?

Na, der Kerzenständer, den ich gestern hier gekauft habe.

Aber Sie haben doch keinen Kerzenständer gekauft.

Nein?

Nein!

Aber was habe ich denn dann gestern mit nach Hause genommen?

Eine Hausaufgabe meines Sohnes für den schulischen Kunstunterricht. Er hat übrigens eine gute Note dafür bekommen. Er hat Pappe ausgeschnitten und daraus einen Pseudo-Kerzenständer zusammengeklebt. Dann hat er sich 20 Päcken mit Streichhölzern gekauft und überall bei den Zündhölzern die roten Köpfchen abgeschnitten und auf die Papp-Kerzenständer geklebt. Das fertige Teil muß versehentlich im Laden geblieben sein. Und in den Zündhölzchen ist natürlich Phospor enthaten. Wenn sie da mit dem Feuer zu nahe kommen, geht das natürlich in Flammen auf.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.08.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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