Kurt Henke

Die Naturfreunde Karin und Otto

Vielleicht hatte die Mutter der damals noch nicht vorhandenen Karin so viel Phantasie, oder Weitblick, wie dieses Stückchen Erde einmal aussehen könnte. Sie antwortete spontan auf die Frage einer zuständigen Ratsvertretung von Bergkamen, wie denn dieser Flecken Erde heißen könne, auf dem sie ihre Nissenhütte umgestalteten. Ohne lange zu überlegen, „Gartensiedlung“ war die Antwort, Es handelte sich um das Stück Land nördlich der Husemannstrasse, damals von Nissenhütten bebaut und Bombentrichtern umgeben. Es bedurfte noch Jahre bis die Siedler dieses Land so beackert und hergerichtet hatten, dass der Name zu diesem verzweigten Straßensystems auch wirklich angemessen war.

Hier steht auch heute das Anwesen der Eheleute Beyer. Es bedarf keiner langen Besichtigung, um festzustellen, dass es von Naturfreunden bewohnt wird. Ein idyllisch gelegener, kleiner Fischteich mit Wasserpflanzen bedeckt und Fischen bestückt, mehr oder weniger seltene Rank-- und Staudenpflanzen, wie bunte Blumen zieren den rundum Bereich

Die Anwohner sind .mit der Natur fest verbunden. Fahren sehr oft in die nähere Umgebung, um sich auch in der freien Natur an Gottes Schöpfungen in Feld und Wald zu erfreuen.Karin hatten die nähere Verwantschaft kürzlich wieder einmal zu einem gemeinsamen Brunch eingeladen

Karin, die jeden Vogel am Pfeifton oder auch am Gefieder erkennen kann, bei der Jedes Tier im Gelände ein Haustier ist, gibt bei diesen Unternehmen gern ihre Erlebnisse von Spaziergängen in der freien Natur zum Besten

Es war Sonntagmorgen. Friedel und Paul sitzen nach dem genossenen Frühstück noch am Tisch und verplaudern die Zeit, ihre Lieblingsbeschäftigung. Sie haben nach einem gerade beendeten 14 tägigen Urlaub in Bad Pyrmont noch nicht wieder alles gerichtet. Das macht ihnen nichts aus. Friedel, die keinen Stress kennt, sagt nur , bitte nicht treiben, wir haben Zeit.
Berichtet aber dann doch etwas sorgenvoll über den Zustand ihres Fischteiches im H. Sie hat dort die Verantwortung zur Pflege und Fütterung übernommen und wird scherzhafter Weise die Fischmeisterin genannt. Die Pumpen sind ausgefallen, der Wasserspiegel fällt . Der Chef der Panhoffstiftung, ist zur Zeit im Urlaub und keiner kennt sich aus. Paul unterbricht mit den Worten, wir müssen überlegen, was wir heute am Sonntag zu Mittag essen. Friedel sagt seelenruhig, wir sind doch für 10.30 Uhr zum Brunch bei Karin eingeladen. Dann haben wir ja schon lange die Zeit verplaudert. erwidert Paul Es ist ja schon nach 10 Uhr. Jetzt müssen wir uns aber bekümmern. Sie haben 10 km mit dem Auto zu fahren. Paul will ohne Blumen nicht dort eintreffen und fährt noch beim Gartenbaubetrieb Rötger vorbei. Die Verspätung wird noch größer.

Die Nachzügler werden mit den ersten verpassten Menügängen versorgt Karin, die Gastgeberin, bringt den Zuspätgekommenen noch die frische Suppe, die besonders gelobt worden war. Otto berichtet über seinen Trick, die kleinen !“Nürnberger Würstchen“ zu grillen. Die er jeweils zu 10 Stück auf 2 Holzstäbchen spießt und sie so an Block gleichmäßig braun gegrillt bekommt.



Die Gastgeberin, etwas zur Ruhe gekommen, setzt sich auch wieder an die Tafel und sagt, ein Wenig aufgebracht und verheißungsvoll. Ihr werdet es nicht glauben, was wir in der letzten Woche bei einem Spaziergang in Lerche erlebten, es ist einfach einmalig.


Wir hatten dort den Wagen abgestellt und sind durch Wiesen und Felder spaziert. Dort ist der Herbst schon eingekehrt. Es ist bis auf den Mais alles abgeerntet. Die Trecker brachen die Felder in Schollen um. Auf einer Weide sahen wir eine Kuh, die sich so unruhig und besonders auffällig benahm. An ihrem After stimmte war etwas nicht. . Dort am Hinterteil baumelte ein nicht erkennbares Teil, das wir beim Näherkommen als den Kopf eines Kälbchens erkannten. Was sollten wir machen?. Einen Teckerfahrer, den wir anhielten und darauf aufmerksam machten, brummte sich etwas in den Bart und fuhr weiter. Wir liefen zum nächstgelegenen Hof. Ein dort anwesender Knecht war der deutschen Sprache nicht ganz mächtig. Nach mehrmaligen Wiederholungen hatte er es begriffen und wiederholte, „ Kopf von Kalb bei Kuh nicht raus“. Er stürtzte zur Scheune. Kam mit einem Fahrrad und fuhr in Richtung Derne davon.

Erst nach einer Weile sahen wir den Bauer mit einem Trecker kommen. Gemeinsam suchten wir die Kuh auf. die bei unserem Eintreffen umfiel . Bei näherem Hinsehen war zu erknnen, Kopf und ein Bein des Kälbchens hingen aus dem Hinterteil. . Mit dem zweiten Bein ist es im Leib hängen geblieben, so unterrichtete uns der Bauer. Es ist leider tot. Auf unsere Frage „Und die Kuh“ sagte er nur, ich habe mich bei ihr in der Zeit verschätzt, leider. Die Kuh aber wird es überstehen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.09.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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