Meine Familie hatte schon des öfteren 1954 und früher über den Wunsch auch in Urlaub zu fahren, gemeinsam Gespräche geführt.. Aber die Finanzen dazu reichten einfach nicht aus.
Dann plötzlich bot sich uns die Gelegenheit, den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
Als der zuständige Angestellte auf der Zeche bearbeitete alles was nicht über die Eisenbahn die Zeche verließ. Eine Transportfirma aus Lindau brachte alle 14 Tage mit einem Doppelschlepper Langholz aus Österreich in das Münsterland. Auf der Rückfahrt nahmen sie von der Zeche eine Ladung Kohlen mit nach Bayern .
Bei einem Gespräch mit den beiden Fahrern des Lastzuges über einen Urlaub in Bayern/Österreich, boten Sie mir an, uns nach Österreich mitzunehmen. Aus dem Scherz wurde Ernst.
Bei dem nächsten Holz-Kohletransport war unser Vorhaben in Gefahr geraten. Die Kohlen-
Abfuhr war von der Ruhrkohle Bochen über der Zeche Minister Stein disponiert worden. Nach den gelösten Problemen erreichten wir auch auf Minister Stein mit unserem Gepäck den Doppellaster Wir erhielten eine der beiden großen Kojen im Maschinenwagen für die Fahrt nach Lindau am Bodensee. Wir hatten gute Möglichkeiten abwechselnd während der Fahrt in diesem Behelfsbett zu ruhen. Es war auch kein großes Problem vor Karlsruhe in Bruchsal , als wir die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, darin zu übernachten.
In Lindau stellte für den vierzehntägigen Urlaub bei Mutter eines Fahrers ein Zimmer. Zu unserer Verfügung. Es wurde für uns ein unvergesslicher. Alpenurlaub. Fahrten mit Bus oder Eisenbahn in die Alpenregionen. ließen uns die Schönheit dieser Landschaft kennen lernen.
Während einer Zugfahrt von Bregenz nach Bludenz fand meine Tochter auf dem Bahnsteig einen kleinen Steiftierhund. Meine Frau war dabei, ihr klar zu machen, dass sie diesen nicht behalten durfte. Der Zugschaffner versprach ihr jedoch, bis Bludenz den Verlierer ausfindig zu machen. Andernfalls dürfte sie den Steifhund behalten. Dieses Versprechen stillten ihre bitterlich geweinten Tränen, Sie strahlte über das ganze Gesicht, als sich bis Bludenz kein Verlierer gemeldet hatte. Die Fahrt mit der Muttersbergseilbahn war für uns ein Höhenrausch.
rlebnis. Wir schwebten bis auf 1500 m durch die Lüfte. Selbst Tochter Kirsten war in einem Freudentaumel.
Am Zoll in Bregenz wieder angekommen, hatte sich eine Schlange gebildet. Der Zöllner untersuchte die Passanten nach nicht angemeldeten, zollpflichtigen Waren. Das geschah auch in der großen Tasche meiner Frau. In die relative Stille hinein platzte dann die helle Stimme meiner fünfjährigen Tochter, „Mutti der Mann ist böse, so was tut man nicht, Frauen die Taschen durchsuchen“ Sie war dann ein Wenig verstört als ein schallendes Gelächter unter den Grenzgängern einsetzte, das für sie ja nur ein Plus für die drollige Frage war.
Das Steiftier aber wurde für uns ein Talisman. Schon im nächsten Jahr erhielten wir den ersten PKW , einen gebrauchten VW. Im Kofferraum fand er seine bleibende Heimat. Auch die später neu gekauften Wagen blieben im Kofferraum sein Zuhause. Selbst heute nach über 50 Jahren liegt er dort in einer Plastiktüte verpackt, weil er vor Altersschwäche seine Innereien, „Sägemehl“, verliert.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.09.2010.
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