Das war keine gewöhnliche Grenze

Es war mehr als nur den Ort zu wechseln, von Werne nach Rünthe, vom Münsterland ins Ruhrgebiet, Vom münsterländer Platt zum Ruhrpott-Deutsch. Das war ein weiter Weg.
Man kam sich in der Religion und auch in politischen Ansichten erst viele Jahre später näher.
Die Toleranz und viele Neubürger hatten sich dafür durch und eingesetzt.

Aber was konnte der kleine, sechsjährige Paul davon schon wissen. Er marschierte mit seinem Schulranzen auf dem Rücken, der kaum mehr als Tafel und Griffel beinhaltete, seiner Heimat entgegen. Es war der erste Ferientag vor Ostern. Die Eltern mit dem zweijährigen Bruder waren mit Pferd und Wagen, auf dem das wenige Mobiliar verladen war, am Morgen von Werne nach Rünthe verzogen. Sie gaben Paul auf, hinter der Brücke fragst du nah der Urnenstrasse Nr. 21. dann ist es nicht mehr weit. Schon in Sicht der Lippebrücke sah er zwei Jungen seines Alters, die er fragen wollte. Dazu kam es erst gar nicht. Schon von Weiten schrien sie ihn an. Was willst du hier. Ich wohne jetzt auch in Rünthe, war es, was er herausbrachte. Verschwinde, wir wollen hier keine Münsterländer, entgegneten sie mit drohenden Gebärden. So viel Mut besaß Paul nicht. Um sich gegen die beiden zu wehren, zumal einer der beiden besonders groß und kräftig war..

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