Der Fußball hat eine zu Millionen oder gar Abermillionen zählende Anhängerschaft. Die Vereine ob groß oder klein üben dabei eine nicht zu widerstehende Anziehungskraft aus. Das kann zu einer Nibelungentreue führen. Auch wenn der Glanz schon lange verblasst ist. Fenns sind durch Nichts davon abzubringen, die Treue aufrecht zu erhalten. Sie gehören allen Schichten und Klassen an. Besitz und Ansehen bilden keine Ausnahme.
Mein Freund Theo und ich wir sind gemeinsam in die Fußballbewegung hinein gewachsen. Sein Aufstieg bis zum hochgeschätzten Kriminalbeamten, hat ihn nicht davon abgehalten, immer dabei zu sein, wenn es um unseren Verein ging Schon in den ersten Nachkriegsjahren haben wir diesen, wenn es nur möglich war, mit dem Fahrrad zu den Auswärtsspielen begleitet
Bei einem Meisterschaftsspiel in Ennigerloh kam es zwischen den Anhängern beider Vereine , zu gewissen Rangeleien, denen wir keine große Bedeutung beigemessen hatten Dieser Vorfall war scheinbar auch nach dem Spiel noch nicht bei allen vergessen. Einer dieser Heimanhänger bedrohte uns im Bus sitzend, als wir auf den Mannschaftsführer warteten, der den Spielbericht zu unterschreiben hatte. Seinen Drohgebärden folgten noch bittere Schimpfkanonaden. Unser Sportfreund Robert, schon mittleren Alters, kräftig von Natur, auch kein Heiliger beim Umgang mit Anhängern des Fußballgegners, war nicht mehr zu halten. Stieg aus dem Bus und fasste die Drohgestalt bei de Brust, bumste ihn einige Mal kräftig gegen die Bretterumzäunung, dass dieser in die Knie einbrach. Stieg selenruhig wieder ein Dem Vorfall keine besondere Bedeutung beimessend fuhren wir heimwärts.
Vier Wochen später hatten wir ein weiteres M-Spiel in Neubeckum, das nicht weit von Ennigerloh gelegen ist. Am Vorplatz des Stadions empfing uns schon beim Busausstieg eine kleine Abordnung von SV Neubeckum. Sie machte uns darauf aufmerksam, dass schon eine geraume Zeit Vertreter aus Ennigerloh auf uns gewartet hätten. Dieses war für uns Veranlassung, uns während des Spieles geschlossen beieinander zu bleiben, Diesen Vorfall vergessend, haben wir mit ck 30 Rünthener Schlachtenbummler dem Spiel beigewohnt. Nach unserer Meinung war der Schiedsrichter einseitig für Neubeckum eingestellt. Das sehr harte Spiel wurde von ihm kaum unterbrochen. Wir begleiteten den Schiedsrichter, bei nach unserer Meinung falschen Entscheidungen mit Zurufen, später auch Pfiffen. Bei einer
Besonders Harten Gangart wurde unser Torwart Udo so stark verletzt, dass er mit der Bahre vom Platz getragen werden musste. Der Schiedsrichter hatte unseren Block schon einmal ermahnt, das Zurufen zu unterlassen. Er würde den oder die Übeltäter des Stadions verweisen. Mein Freund Theo lies sich bei einer abermaligen, seiner Meinung nach falschen Entscheidung, verleiten, durch entsprechenden Zuruf seinen Unmut kund zu tun. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel. Kam auf uns zu und wies mich an. den Platz zu verlassen. Alle meine Beteuerungen, dass ich nicht der Täter war, den er bestrafen wollte, halfen nichts Er beorderte mich dann mit Hilfe energische Platzordnern, den Platz zu verlassen.
Ich wies bei den Ordnern darauf hin, dass es dass es nicht gerade sportlich sei, mich vom Platz zu bringen, obwohl ihre uns Stunden vorher darauf aufmerksam gemacht habt, dass eine Abordnung von Ennigerloh nur darauf warten würde, uns gehörig in die Mangel zu nehmen.
Diese Abordnung, eine Gruppe von 6 bis 8 rauflustigen Gesellen, warteten frohlockend auf mein Näherkommen. Der Zufall oder das große Glück wollte es, dass genau in diesem Augenblick der Krankenwagen auf den Vorplatz vorgefahren kam, der unseren verletzten Torwart abholte Ich hatte nichts Besseres zu tun, diesen günstigen Moment zu nutzen, mit der Bahre als Begleiter in den Krankenwagen ein zu steigen. Die Gefahr war beseitigt. Meine Sportsfreunde berichteten später auf der Heimfahrt, dass es zu keinen, wie noch erwarteten, Handgreiflichkeiten mehr gekommen sei. Sie wollten sich nur noch dafür entschuldigen, dass sie nicht mehr an die große Gefahr gedacht hatten, der ich nach verlassen des Platzes mit schlimmen Folgen hätte in die Arme laufen können.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.09.2010.
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