Stephan Lill

Kronos und Genoveva

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Kronos und GenovevaKronos und Genoveva

Kapitel 1

Der Piraten-Kapitän Kronos saß in seiner geräumigen Schiffskabine und fluchte. Sein Papagei Jacko begleitete sein Fluchen mit lautem Gestammel von Wortfetzen. Kronos schleuderte einen Schuh auf den Papagei. Der Papagei flog zur Seite und setzte sich auf den großen Tisch. Er stieß dabei eine der brennenden Kerzen um. Die Kerze entzündete eine Schiffskarte, die auf dem Tisch ausgebreitet lag. Kronos haute mit seinem anderen Schuh auf die züngelnden Flammen. „Na wunderbar. Genau hier, wo der Schatz versteckt sein soll, ist nun Asche. Fein gemacht, Jacko.“

Jacko, der Papagei sagte: „Danke.“ Dann steckte er den Schnabel unter seinen Flügel und zupfte an seinen Federn. Eine der Federn segelte zu Boden.

Kronos: „Das sollte ich auch machen: Dir sämtliche Federn ausreißen. Kannst du mir jetzt verraten, wo ich den Schatz finden soll? Meine Mannschaft verlässt sich auf mich, dass ich sie versorge mit Schätzen und Beute. Schon seit Tagen stecken wir in dieser Flaute fest. Die Stimmung ist kritisch. Ich werde jemanden zur Belustigung und Aufheiterung auspeitschen lassen. Das lenkt sie ab von dem Gedanken an eine Meuterei.“

Der Papagei sagte: „Alle Mann von Bord!“ Der Kapitän stand auf und öffnete eine der Schatztruhen, die in seiner Kabine standen. Er ließ die Goldmünzen durch seine Hände gleiten. Er badete mit seinen Händen in den Goldmünzen, tauchte seine Arme tief hinein in die Schatztruhe. „Gold gibt mir Kraft. Ich schaue auf dieses Gold und weiß, dass ich etwas erreicht habe.“

Der Papagei rief: „Diebe!“ Kronos: „Ja, du hast recht. Die Zeit ist ein Dieb und ich bin ein Dieb der anderen Dieben etwas stiehlt. Wir bestehlen einander, wir Menschen rauben, raffen – und ich bin der allergrößte Meister auf diesem Gebiet. Muss ich mir Sorgen machen um mein Seelenheil?“

Kronos blickte den Papagei an. Der Papagei zupfte dem Kapitän in den Haaren herum. Kronos: „Schimpf doch mit mir, sage mir, dass mein Leben unehrenhaft ist und ich eine Kehrtwendung machen sollte. Aber warum soll man beenden, worin man gut ist, womit man Erfolg hat? - Weil man einsam ist? Mein Gold wärmt mich nicht, es ist kein guter Freund.“

Kapitän Kronos schmiss einige der Goldmünzen auf den Boden seiner Kabine. Sie kullerten über den Teppich. Zwei der Goldmünzen blieben in einem Spalt des Holzbodens stecken. Kronos bückte sich, griff nach den Goldmünzen und eine der Goldmünzen rutschte tiefer in den Spalt und verschwand unter dem Holzboden. Kronos starrte auf den Fleck, wo die Goldmünze verschwunden war. „Sie ist fort. Ist sie unerreichbar? Was ist, wenn ich mich aufmache und sie mir zurückhole? Die Schönste, die Wertvollste von allen. Ach, Genoveva. Wie sehr ich dich vermisse.“

Kapitän Kronos stand auf und trat vor ein Gemälde, das neben einem der großen Fenster hing. Auf dem Gemälde war eine schöne Frau abgebildet, die lächelte. Der Papagei flog zu ihm und landete auf dem Bilderrahmen. Das Gemälde fiel herunter. Kronos: „Jederzeit kann mir alles genommen werden. Mein Gold könnte mir genommen werden. Doch das lässt mich kalt im Vergleich zu dem Verlust, der mir bevorsteht. Hast du gehört Jacko: Genoveva wird bald heiraten. Wäre ich in London ... Wäre ich ein ehrlicher angesehener Bürger ... Selbst das würde nicht reichen. Sie heiratet einen Lord! Lord Munster. Wie soll ich da mithalten?“

Der Papagei war über den Holzboden gegangen und hatte mit seinem Schnabel die Goldmünze hervorgeholt, die im Spalt des Holzbodens verschwunden war. Kronos blickte den Papagei an. „Wiederholen, zurückholen, das, was man glaubt, verloren zu haben. Schau dich um: Schatztruhen vollgefüllt. - Alles könnte ich ihr bieten. Reichtum, Vornehmheit, sogar höfliches Personal, wenn ich meine Mannschaft dazu bewegen könnte einer Lady gegenüber höflich zu sein.“

Der Kapitän lächelte. „Genoveva würde denen schon Manieren beibringen. Die ist aus Piraten-Holz geschnitzt. Keine von der üblichen Sorte: ihr Adel ist nicht nur äußerlich, er steckt in ihr drin ganz und gar. Sie ist durchdrungen von natürlichem Adel. Und unvergleichlicher Schönheit.“

Der Kapitän hob das heruntergefallene Gemälde vom Boden auf und hielt es vor sich hin. „Ach, Genoveva.“ Sein Mund näherte sich dem gemalten Frauenmund auf dem Gemälde.

Die Tür der Kapitänskabine ging auf und der Schiffskoch Salcho trat herein. Der Kapitän fuhr herum und hängte dann das Gemälde wieder an seinen Haken neben dem Fenster. „Salcho, könntest du anklopfen, so wie es sich für einen höflichen Piraten geziemt? Vor meiner Kabinen-Tür hängt eine Glocke und ein Türklopfer. Du hast die Auswahl, du könntest auch dich räuspern - oder leckeren Essensduft vorausschicken. Das ist mir einerlei. Nur mache dich bemerkbar vorher! Hast du das Prinzip verstanden?“

Salcho: „Ich habe mich schon seit Tagen nicht mehr gewaschen. Ich dachte, mein Duft, der mir vorauseilt, wäre Ankündigung genug.“ Salcho schnupperte an sich.

Kronos: „Schon gut. Nur weil wir alte Freunde sind, heißt das nicht, dass Respektlosigkeit erwünscht wäre.- Was gibt es heute zu essen?“

Salcho ging zum großen Tisch und besah sich die angebrannte Schiffskarte. Er sagte: „Wir haben heute Abend überraschenderweise Fisch auf dem Speiseplan. Wäre ein schönes Hüftsteak genehmer?“

Der Kapitän deutete aus dem Fenster hinaus. „Siehst du irgendwo auf den Wellen eine Kuh marschieren? - Ich jedenfalls sehe bald eine, wenn diese Flaute noch länger andauert. Dann phantasiere ich noch ganz andere Sachen. - Ich denke jetzt schon unentwegt an Genoveva. - Sag mal, was hältst du davon, wenn wir die Sache mit dem Schatz vergessen und stattdessen nach London segeln? Genoveva besuchen.“

Salcho: „Du meinst rauben. Denn freiwillig würde sie doch nie mit dir mitkommen.“

Salcho legte eine Hand auf die Schulter des Kapitäns. Er sagte: „Mach dir nichts vor, Kronos. Die Lady Genoveva ist zwanzig Nummern zu groß für dich. Bist du adelig? Ein Lord? Hättest du ein Bleiberecht in London oder würden sie dich aufknüpfen?“

Kronos, der Kapitän, sagte: „Ich habe ein Angebot der englischen Königin: Wenn ich die spanischen Schiffe bekämpfe, ihnen ihre Silber- und Goldschätze abjage, dann bliebe uns von der Beute immerhin noch ein gehöriger Anteil. Das Übrige müssten wir der englischen Krone geben.“

Salcho: „Im Dienste ihrer Majestät. Mmmh... Hätte was. Klingt seriös. Als Helden dastehen. Als geachteter Bürger zu adeligen Empfängen gehen – in ihren Schlössern Wein trinken aus Kristall-Gläsern und artig parlieren mit den Hofschranzen!“

Salcho lachte. „Ich befürchte nur, uns fehlt das Vokabular. Und die Sitten.“

Der Kapitän Kronos machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner Hand. „Ach, was sind Sitten? Die ändern sich mit den Herrschenden. Und wenn wir dazugehören, dann wollen wir mächtig mitmischen bei den Sitten und sie ein wenig beleben durch Piraten-Manieren. Der englischen Gesellschaft fehlt das Frische, Abenteuerlustige.“

Salcho reichte dem Kapitän den Krug Wasser, den er mitgebracht hatte. Salcho: „Frisches Wasser könnten wir gebrauchen. - Wir könnten in Gold baden, das ist wahr. Was sollen wir mit dem ganzen Gold? Wir verstecken es auf Inseln, machen uns Kreuzchen auf Schatzkarten. Sind wir Eichhörnchen, die ihr Leben damit zubringen Nüsse zu verbuddeln? Es wird kein Gold-Baum wachsen aus den versteckten Schatztruhen.“

Kronos trank aus dem Krug und ging dann in seiner Kabine auf und ab. Er sagte: „Sie sind allesamt auf der Jagd nach Gold und seinen Äquivalenten. Je mehr Güter wir anfertigen, und je angenehmer wir es uns machen hier auf diesem Erdenrund, um so begehrlicher werden wir. Schau uns an: wir stecken in einer Flaute. Begierig darauf, über das nächste Schiff herzufallen, es auszuplündern. Ich glaube, diese Flaute will uns was sagen.“

Salcho presste sein Ohr gegen eines der Fenster und lauschte. „Habe ich mir auch schon gedacht und ich habe Nachts bei meiner Wache unterm Sternenzelt genau hingehört. Weißt du, was die Flaute gesagt hat? ‚Ihr macht selber so viel Wind. Und wer Wind sät, der wird Sturm ernten. Was benötigt ihr dann noch meinen Wind, auf dass ich euch die Segel fülle und euch voranschiebe.‘ - Jeder macht viel Wind um sich selbst, jeder sieht sich als Mittelpunkt der Welt.“

Kronos presste gleichfalls ein Ohr gegen eines der Fenster. „Ich höre dass die Flaute auch zu mir spricht. Sie sagt: ‚Als der Wind euch günstig war – habt ihr ihn klug genutzt? Es ist entscheidend wohin man segelt.‘ Wir kreuzen wahllos hierin, dorthin. Beliebigkeit – das war bisher mein Leitstern. Doch ich habe einen neuen, höheren und stärkeren Stern, der mich leiten soll.“

Salcho: „Und dieser Stern funkelt und strahlt aus London.“

Kronos: „Wäre Beliebigkeit noch immer mein Leitstern so würde ich sagen: ‚Der Erdball wird neu aufgeteilt. Ausgeraubt, geplündert wird jetzt überall. Sklaven, Gold, Gewürze – jeder holt sich seinen Anteil. Und nur wir sitzen hier fest in der Flaute.‘ Doch es ist eine andere Art von Unruhe die mich quält. Es ist nicht die Gier nach weiteren Schätzen; es ist Sehnsucht nach der einen, die mir alles ist.“

Der Kapitän ging zum Papageien, der auf dem Tisch saß, und sagte zu ihm: „Sage ihren Namen, sprich ihn aus. Es ist mein liebstes Wort.“

Der Papagei sagte: „Lord Munster! Lord Munster!“

Der Kapitän wandte sich zum Schiffskoch Salcho. „Heute Abend gibt es gebratenen Papagei.“

Salcho: „Wie oft du den schon aufessen wolltest. Ich habe den Verdacht, der Papagei weiß mehr, als er zugibt. Siehst du seine listigen Augen? Der ahnt die Schwachpunkte in der Menschenseele und sagt dann die gemeinsten Sachen. Wenn ich das auch dürfte.“

Kronos: „Das tust du doch beständig. Du nennst es wohlmeinende Ehrlichkeit. - Aber ich gebe zu, ich würde deine Ehrlichkeit vermissen, Salcho. - Was rätst du mir also?“

Der Papagei Jacko flog hoch vom Tisch und setzte sich auf Salchos Schulter. Er knabberte an dessen Ohr. Salcho: „Der Papagei hat mir gerade etwas Interessantes zugeflüstert: Er meint, du solltest deinen Plan der Mannschaft mitteilen. Wir sind reich. Was wir nicht haben, ist Ehre. Einen Platz, wo wir an Land uns aufhalten können unter gesitteten Leuten, ohne sofort aufgeknüpft zu werden. So ein Quartier wäre fein. Und dann losziehen gegen die Spanier und ihnen einfach das erbeutete Gold und Silber wieder abjagen. Hört sich für mich wie ein prima Plan an. Meinst du wir können der englischen Königin vertrauen? So ein Kaperbrief ist schnell zerrissen. Ist so etwas wirklich rechtskräftig und hat es Bestand, wenn wir inmitten unserer Feinde umherwandeln – nicht geschützt durch unsere Bord-Kanonen und Entermesser?“

Der Kapitän: „Keine Ahnung. Aber für Genoveva wäre ich bereit, es auszuprobieren. Ich werde dann den Lord Munster zu einem Duell bitten. Den darf sie auf keinen Fall heiraten.“

Der Papagei sagte: „Küsschen, Küsschen.“


Kapitel 2


Kronos stieß mit dem Fuß die Tür zu seiner Kapitäns-Kabine auf. In den Armen trug er Genoveva. „Ich trage dich über die Schwelle. Vorerst sei dies unser bescheidenes Domizil. Aber schon bald können wir Schlösser bewohnen.“

Genoveva schlang die Arme um seinen Nacken und sagte: „Das hat Zeit. Ich bin froh, endlich an Bord deines Schiffes zu sein.“

Sie küsste ihn. „Mein Gemahl. Mein Traumprinz.“

Kapitän Kronos drehte sich mit Genoveva im Kreis. „Du hast eine nette Art über meinen grausamen Beruf hinwegzusehen.“

Genoveva: „Was heißt hinwegsehen? Ich will teilhaben an deinem Piraten-Leben. Eine tüchtige Hilfe will ich dir sein, wenn es darum geht die Spanier zu besiegen.“

Sie griff in eine der offenen Schatztruhen hinein. „Du hast die Schatztruhen immer offen stehen? Die sind randvoll mit Goldmünzen und Geschmeide.“

Sie angelte sich ein Diadem aus der Schatztruhe. „Ein Diadem mit Smaragden. Grün passt zu meinem Kleid.“

Kronos: „Du hast ein gelbes Kleid an.“

Genoveva: „Smaragde passen zu allem. Du wirst sehen. Darf ich es dir einmal zeigen?“

Der Kapitän steckte ihr das Diadem in ihr Haar. Er sagte: „Es gehört alles dir. Ausgebreitet siehst du die Schätze, die ich gesammelt habe. Es ist alles dein.“

Er ging mit Genoveva vor den Spiegel, der neben einem der hohen Fenster hing. Er setzte sie auf dem Boden ab. Sie drehte und wendete sich vor dem Spiegel. „Ich bin hübsch. Kein Zweifel. Habe ich dir schon gesagt, dass ich das Fechten erlernt habe? Es war mir, als würde ich eines Tages landen auf einem Piraten-Schiff. Mein Herz muss gefühlt haben, dass ein Piraten-Kapitän eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen wird.“

Sie legte die Hände um seinen Nacken, zog ihn zu sich heran und küsste ihn. Der Papagei flatterte mit seinen Flügel und rief: „Alarm! Alarm!“

Kapitän Kronos blickte zu einem der Fenster hinaus und sagte: „Tatsächlich. Wir werden verfolgt von einem Schiff. Es ist schnell.“

Er holte sein Fernrohr und blickte hindurch. „Ein englisches Schiff. Was wollen die? Wir haben nicht mal Beute gemacht bisher. Sind kaum auf dem offenen Meer. - Die halten stur Kurs auf uns.“

Kapitän Kronos ließ sein Fernrohr sinken. Er wandte sich zu Genoveva. „Es ist ein schnelles Schiff – sie werden uns bald eingeholt haben. Wir werden womöglich kämpfen müssen. Tut mir Leid. Ich hatte mir unsere Hochzeitsreise anders vorgestellt.“

Genoveva: „Ich nicht. Das ist genau nach meinem Geschmack. Langweiligen Klavierunterricht, eitlen Hofdamen zuhören beim Getratsch – das alles war mir so zuwider. Und dann noch die Aussicht an der Seite dieses stocksteifen Lord Munsters mein Leben verbringen zu müssen! Ich will Abenteuer! Ich will die romantische Liebe. Ich will an deiner Seite stehen im Kampf und in Friedenszeiten.“

Sie deutete auf das große Bett, was in der Ecke der Kapitäns-Kabine stand. „Wir sollten da mal was ausprobieren. Ich habe gehört an Bord eines schwankenden Schiffes sei die Liebe doppelt so schön. Das Wellenspiel soll Emotionen steigern können, bis die Gefühlswellen riesengroß werden.“

Kapitän Kronos: „Riesengroß. Gutes Stichwort. Ja, lass uns testen, ob deine Voraussage mit dem Wellenspiel und der Atmosphäre des Meeres zutreffend ist. Ich finde die Situation jedenfalls sehr stimulierend. Und die Aussicht auf die Gefahr – der Kampf mit unserem Verfolger-Schiff – das schickt mächtige Angriffswellen durch mein Blut und bringt es zum pochen. Hörst du das?“

Genoveva lehnte ihren Kopf an sein Herz. Der Schiffskoch Salcho kam in die Kapitäns-Kabine – ohne anzuklopfen – und sagte: „Ich bringe Käse und Weintrauben. Das stärkt, verleiht Kraft und Ausdauer.“

Salcho stellte das Tablett auf den großen Tisch. Kapitän Kronos nahm sich einige Weintrauben und gab sie dem Papageien Jacko. „Salcho, ich lasse die Schiffsplanke auslegen – extra für dich. Oder soll ich dich kielholen lassen? Was meinst du, verleiht dir mehr Respekt vor deinem Kapitän? Was wäre hilfreich?“

Salcho kratzte sich am Kopf. „Ich würde sagen eine Buddel Rum, könnte mich bestechen, könnte bewirken, dass ich meinem Kapitän für den heutigen Tag hoheitsvoll begegne und mit artigem Kratzfuß und höfischem Umherstolzieren ihn erfreuen würde. Ist Ihro Gnaden daran gelegen – so lasse er eine Flasche des bekömmlichen Rums auf meine Kombüse entsenden. Ich erwarte dann devot die Buddel.“

Salcho verbeugte sich tief. Der Kapitän: „Ist ja peinlich. Ich möchte Eindruck schinden vor meiner Frau. Würde dich ein wenig Grausamkeit erfreuen, Genoveva? Möchtest du selber die neunschwänzige Peitsche niedersausen lassen auf den nackten Rücken dieses unverschämten Schiffskoches? - Ich schenke ihn dir, lasse deinen wilden Gefühlen freien Lauf. Sei eine Furie. Dasselbe erbitte ich dann von dir, wenn wir nachher alleine sind.“

Der Kapitän trat mit dem Fuß gegen das große Bett und sagte: „Es sieht stabil aus. Es ist sicherlich jedem deiner stürmischen Angriffe gewachsen.“

Genoveva warf sich auf das Bett. Salcho: „Wie verfahren wir mit dem englischen Schiff, was Kurs auf uns hält? Das übliche Prozedere? Oder sollen wir sie mit Samthandschuhen anfassen, da wir nun in königlicher Mission unterwegs sind?“

Kapitän Kronos betrachtete Genoveva. „Ich kann dir momentan nicht zuhören, Salcho. Mich beschäftigen wichtigere Gedanken.“

Genoveva setzte sich im Bett aufrecht hin. „Das ist nicht recht, dass du wegen mir deine Mission vernachlässigst: sei ein Kapitän ganz und gar. Widme dich deinem Piraten-Handwerk und sei genügend grausam, um erfolgreich zu sein. Mangelnde Grausamkeit wäre unverzeihlich.“

Salcho sah Genoveva an. „Dich möchte ich auch nicht zur Feindin haben. Wo lernt man es so skrupellos zu werden? Doch nicht beim gemeinsamen Stricken und Nähen in traulicher Damen-Runde. Schuld sind gewiss diese Abenteuer-Bücher. Ich selber bin dabei eines zu schreiben. Wenn du Interesse hast, dann lese ich dir daraus vor, Genoveva.“

Genoveva: „Fein. Ich selber könnte eines Tages solche Abenteuer-Bücher schreiben. Wenn wir viele, viele Reisen unternommen haben und England reich gemacht haben mit dem spanischen Silber und Gold.“

Kapitän Kronos: „Weil es zum Thema passt: Ich gestehe, dass ich auch ein Buch schreibe. Es ist ein Zauberbuch mit wirklich wirksamen Zaubersprüchen. Allesamt getestet und selber bis zur Perfektion ausformuliert. - Nun gut, manche Verse klingen ein bisschen holperig. Aber ihre Wirksamkeit ist außerordentlich gut.“

Salcho: „Dann suche den passenden Zauberspruch heraus für dieses englische Schiff. Gut, dass wir so eine einfache Lösung gefunden haben.“

Salcho lachte. Der Kapitän drängte Salcho aus der Kabine heraus. Dann schloss er die Tür hinter ihm. „So, der ist raus. Nur weil er mir zwei- oder dreimal das Leben gerettet hat, glaubt er, dass er verschont bleibt von meinen drastischen Disziplinarmaßnahmen. Es ist wahr, ich führe dieses Schiff mit lascher Hand. Aber wir sind die erfolgreichsten Piraten in der Karibik. Meine Methode kann nicht ganz falsch sein.“

Genoveva: „Deine Mannschaft blickt mit Bewunderung zu dir empor. Sie lieben dich. Sie würden für dich durchs Höllenfeuer gehen. Und sind es sicherlich auch schon ein paar Dutzend Male. Du bist eine Legende Kapitän Kronos. In den Hafenbars warten die Männer darauf, dass sie bei dir anheuern dürfen. Mitzusegeln auf deinem Schiff, das ist eine unvergleichliche Ehre. Danke, dass du mich mitgenommen hast.“

Sie zog ihn zu sich herunter auf das Bett. Ein Kanonenschuss ertönte. Kapitän Kronos sprang auf. „Verdammt sie beschießen uns! Solche guten, weittragenden Kanonen besitzen wir nicht. Wenn wir ihr Schiff erobert haben, dann hole ich mir als erstes diese brillanten Kanonen herüber auf mein Schiff.“

Er blickte durch sein Fernrohr hinüber zu dem anderen Schiff. „Ich habe so einen Verdacht. Könnte es Lord Munster sein, der uns verfolgt? Ich habe ihn bei unserem Duell verschont, weil du mich darum gebeten hast. Eine harmlose Schulterwunde, das war alles, was ich ihm zufügen durfte. Du bist zu sanft. Und ich bin es auch. Das ideale Paar, um das wildeste Piratenschiff der Karibik zu befehligen.“

Genoveva: „Reichst du mir dein Fernrohr? Ich scheue mich zwar, Lord Munster ansehen zu müssen, aber wir brauchen Bestätigung für deine Vermutung.“

Der Kapitän setzte sich zu ihr auf das Bett und gab ihr das Fernrohr. Im Liegen sah Genoveva mit dem Fernrohr durch eines der hohen, großen Fenster. „Muss das Schiff so schwanken? Gebiete bitte den Wellen, sie mögen sich ein wenig zurückhalten. Würdest du das für mich tun, mein Geliebter? Zaubere für mich. Lass hören, wie du den Elementen gebietest.“

Kronos: „Bin ich Poseidon? - Ich bin mehr als er! Ich bin Kronos. Der Titan. Der Vater von Poseidon. Sogar der Vater von Zeus. Bitte stoppe mich, wenn du meinst, dass ich anfange überheblich zu klingen.“

Genoveva: „Überhaupt nicht! Genau so seh ich dich, oh du mein göttergleicher Gemahl. Deine Selbsteinschätzung ist gerechtfertigt.“

Kronos legte sich neben Genoveva auf das Bett. „Du hast die allergrößten Erwartungen in Bezug auf mich. Das ist gut so. Denn habe ich dich bislang enttäuscht? Oder nicht vielmehr berauschend beglückt unzählige Male?“

Genoveva kuschelte sich an ihn. „Du beglückst mich beständig. Schon durch deine bloße Anwesenheit. Aber es ist schön, wenn du dir trotzdem Mühe gibst, einfallsreich bist und fantasiereich: denn dann habe ich in meinen Memoiren etwas Lohnenswertes zu berichten. Und rückblickend werde ich dann mit Befriedigung feststellen können: ich habe gelebt – intensiv gelebt.“

Kapitän Kronos holte unter dem Bett ein kleines Buch hervor. „Das ist mein Zauberbuch.“

Er blätterte darin. „Hier wird sich sicherlich der passende Spruch finden für zu bezähmende Wellen. - Aha, hier wäre etwas Passendes:

Tosende Wellen, plätschernde Wellen,
seid sanfte, liebe Gesellen.
Gehorcht meinem Spruch und meinem Wort.
In euch verborgen ist manch kostbarer Hort.
Ihr berget der Schätze viel.
Der Meeresboden sei noch nicht mein Ziel.
Oben auf den Wellen will mein Schiff ich halten.
Du, Meer, gehörst zu den Uralten.
Sei nun ruhig – so ruhig wie meine Seele.
Hör auf den Kapitän, auf meine Befehle.“

Genoveva: „Jetzt verstehe ich, warum du so erfolgreich bist als Piraten-Kapitän: alles reine Magie! Welcher Pirat schafft es schon, die schönste Frau mitten aus London zu rauben und das unter den Augen der Königin! Deine Worte, die sind Zauber - haben mich bezaubert. Oh, lehre mich deine Kunst des Zauberns. - Und das Messerwerfen. Damit hast du sogar die Königin beeindruckt. Dein Messer traf genau den Apfel, nach dem sie gegriffen hat.“

Kronos: „Ich hatte auf ihre Hand gezielt.“

Kronos warf sein Messer gegen den offenen Deckel von einer der Schatztruhen. Genoveva stand auf und zog es wieder heraus aus dem Deckel. Sie warf das Messer gegen die Kabinentür, wo es federnd stecken blieb. Salcho öffnete die Tür und kam herein. Kronos: „Hättest du nicht einen Augenblick eher kommen können? Du hast was verpasst.“

Salcho zog das Messer aus der Kabinentür heraus. „Solche Erfahrungen könnten dazu beitragen, dass ich demnächst anklopfe, bevor ich eine Kabine betrete.“

Kronos: „Du siehst, Genoveva, deine Anwesenheit hat erzieherische Auswirkung.“

Genoveva sagte zu Kronos: „Wir können gewiss viel voneinander lernen. Das wird Spaß machen.“

Salcho: „Ich glaube, deine Entscheidung war gut, Kronos: dass wir uns nach London gewagt haben – das eröffnet neue Perspektiven. Reich zu sein und geachtet – und nicht geächtet – das erfüllt mein Herz mit wonniglichem Schauer. Ich rede wie ein Minnesänger – das liegt gewiss an dem unmittelbaren Einfluss von deiner Minnedame, Genoveva. Demnächst wird jeder Pirat hier an Bord sich mit den artigsten Wendungen und feinen Wortkunstwerken hervortun wollen. Mit solcher Wortgewalt überraschen wir dann unsere Gegner. Dann heißt es nicht mehr: ‚Beim Klabautermann! Klar zum Entern!‘ - Sondern: ‚Wir bitten um Erlaubnis zum Plündern und Überbordschmeißen eurer spanischen Leiber.‘“

Kronos: „Mehr Höflichkeit im Kampfe wäre durchaus wünschenswert. Es sind immerhin die letzten Worte, die unser Gegner zu hören bekommt. Das wird eine Empfehlung sein für uns dort oben im Himmelreich, wenn wir ganz schicklich unseren Gegnern den Garaus machen. ‚Liebet eure Feinde – sendet sie gen Himmel mit Höflichkeit!‘ Das könnte unser neues Motto werden.“

Genoveva: „Dazu haben wir gleich Gelegenheit. Ich erkenne durch das Fernrohr, dass es tatsächlich das Schiff von Lord Munster ist. Ich kenne es gut. Er hat mich des Öfteren eingeladen zu Schiffs-Ausflügen. Wir waren dann weit fort vom Hofe und er gab sich reichlich Mühe charmant zu sein.“

Kapitän Kronos: „Ich koche vor Wut und Eifersucht. Von wegen Höflichkeit! Meine Piraten-Manieren sind für diesen Anlass sehr passend. Möchtest du mir dabei zusehen, wie ich Lord Munster meine Aufwartung mache?“

Kapitän Kronos krempelte sich seine Ärmel hoch. Genoveva: „Ich schaue dir von eurer Gallionsfigur aus zu. Es ist eine barbusige Nixe. Von dort aus feure ich dich an. Ich denke, das ist ein passender Aufenthaltsort für mich, während du deine Angelegenheiten klärst. Wenn du Unterstützung brauchst, dann rufe mich.“

Salcho: „Die barbusige Nixe hat uns viel Glück gebracht. Beschütze die Nixe.“

Genoveva: „Ich glaube, ihr habt in mir eine weitere Schutzpatronin hinzugewonnen. Nur das Kämpfen muss ich noch besser erlernen, dann werde ich euch sehr tauglich sein.“



Kapitel 3


Lord Munster saß gefesselt auf einem Stuhl in der Kabine von Kapitän Kronos. Er hatte einen Knebel im Mund. Genoveva schob seinen Stuhl ein wenig zur Seite. „So, jetzt kannst du besser durchs Fenster blicken: Dort versinkt dein Schiff. Präge dir dieses Bild gut ein. Merke dir, wie hart es denjenigen trifft, der in seiner selbstüberheblichen Art die Götter erzürnt hat. Rache! Das ist ihre Rache.“

Kapitän Kronos: „Ich sehe mich nicht als Vollstrecker von göttlichen Anordnungen. Ich habe aus eigenem frischem Impuls gehandelt. - Aber mir soll es recht sein, wenn meine Handlungen gutgeheißen werden von den Göttern. Wer weiß, wen man von denen mal braucht.“

Genoveva: „Auch in der Religion sind gute Beziehungen außerordentlich wichtig. Zu wem kommen die Erzengel? Nur zu Auserwählten. Wer aber des Verbrechens schuldig ist der Hybris, der Selbstüberhebung, dem versenken die Engel sein Schiff.“

Lord Munster kaute auf dem Knebel herum und murmelte unverständliche Flüche. Genoveva: „Ich übersetze dann mal für den Kapitän Kronos, meinen Gemahl, was du eben gesagt hast: ‚Danke, dass Ihr mir einen Teil meiner weltlichen Last abgenommen habt.‘ Bitte nicke doch, ob ich dich recht verstanden habe, liebster Lord.“

Lord Munster warf sich mitsamt seines Stuhles zu Boden. Dann trat er mit seinen zusammengebundenen Beinen nach Kapitän Kronos. Genoveva: „Auch mich wolltest du deinem übrigen Hab und Gut einverleiben. Als hübsches Möbel wäre ich eine Zier gewesen. Nett anzuschauen, stilvoll – ein Schmuckstück in deinem Besitz.“

Genoveva zerrte ihm den Knebel aus den Mund. Sie sagte: „Wie schön, dass du mir für dieses kurze Zeit mal zugehört hast. Du siehst mich nur, aber hörst mich nicht: Nach diesem Motto verfährst du, seit wir uns kennen. Mein Anblick ist dir genehm. Erregt deine Sinne. Doch was ich zu erzählen habe, das sei belanglos? Frauengerede. Dann hör mal genau zu, was diese Frau dir jetzt in dein Antlitz schreit: Verdammter Bastard! Ich weiß, du bist ehelich geboren und dein Stammbaum ist untadelig. Oh, aber ich habe tausend Tadel für dich! - Nur bin ich deiner so überdrüssig, dass ich dich gar nicht tadeln mag.“

Kapitän Kronos stellte den Stuhl mitsamt des gefesselten Lord Munster wieder in die richtige Postion. Lord Munster: „Was erwartet mich und meine Mannschaft? Wollt ihr uns als Sklaven verkaufen? Ich bin ein guter Christ. Christen dürft ihr nicht versklaven.“

Kronos: „Das wäre kein Problem. Aber für so einen Adeligen kriegt man nur leider sehr wenig auf dem Sklavenmarkt. Kaum Muskeln, zierliche Hände. Wie willst du anpacken bei der Feldarbeit oder wie als Galeerensklave erfolgreich sein? - Deine Kanonen habe ich gerettet und die werden soeben montiert, einsatzbereit gemacht. Ich werde damit schöne Erfolge haben, wenn ich spanische Schiffe versenke. Die Königin wird erfreut sein – und ich mehre damit den englischen Staatsschatz.“

Lord Munster: „Wie kommt es, dass du ihn liebst, Genoveva? Er ist ein Pirat, ich ein Lord. Die Männer, die mit ihm hier an Bord sind, das sind raue Gesellen, blutrünstige Viecher.“

Genoveva: „Das bin ich auch. Ich würde dich zu gerne auspeitschen hier und jetzt für das Unerträgliche, was du mir zugefügt hast: Du hast mich entsetzlich gelangweilt die letzten Jahre. Wusstest du nicht, dass Langeweile tödlich ist? Selber mein Leben in die Hand nehmen können, dem vorgezeichneten Lebensplan entfliehen – das alles bietet mir Kapitän Kronos. Das – und die große Liebe.“

Lord Munster lachte. „Liebe?! Dieser Mann versteht von Liebe so viel wie ich vom Tennis. Ich habe diese neue Sportart einmal versucht, und dann nie wieder.“

Kronos: „Also ich habe die Liebe mehr als einmal versucht. Und ich bin außerordentlich erfolgreich in dieser Sportart. Das kommt nun alles deiner Angebeteten zugute.“

Genoveva. „Ja, ich bin jetzt schon überwältigt. Es ist schön, wenn einer seine Sportart so perfekt beherrscht. Ein Genuss für alle Beteiligten.“

Der Papagei Jacko flog auf die Schulter von Lord Munster und sagte: „Du bist mein Sonnenschein!“

Lord Munster: „Siehst du, die Tiere lieben mich. Warum nicht auch du, Genoveva? Das wäre ideal, denn mir ist, als ob ich dich liebe.“

Genoveva: „Dir ist als ob? - Komm mein lieber Kapitän, stoßen wir den Lord von der Schiffsplanke hinunter ins Meer. So lange ich so milde gestimmt bin und mich es nicht verlangt, ihm meinen Degen zwischen die Rippen zu bohren.“

Der Lord: „Ich sehe, du trägst einen Degen. Würdest du mir die Ehre erweisen gegen dich antreten zu dürfen? Wenn ich durch deine Hände mein Leben aushauche, dann werde ich mit Wonnen die Engelsschar willkommen heißen, die mich hinaufbegleitet in den Himmel.“

Kapitän Kronos: „Ich wette diese goldgefüllte Schatztruhe, dass es Teufel sind, die dich eskortieren werden.“

Lord Munster: „Ich wette nicht. Das ist unchristlich.“

Kronos: „Du willst Engländer sein? Nun ja, als Sklave wirst du viel Zeit haben, deine Maximen neu zu überdenken. Lebensregeln müssen flexibel sein. Sich den Lebensumständen anpassen. Dann steht man immer auf der Seite der Guten. Selbst als Pirat. Sieh mich an. Ich werde eines Tages gefeiert werden als Retter und Bewahrer von Englands Freiheit. Ich stutze den Spaniern ihr Gefieder.“

Der Papagei Jacko machte einen Kot-Fleck auf die Schulter von Lord Munster. Der Lord: „Erstecht mich einfach mit dem Degen. Meine Blamage steigert sich im bedenklichen Tempo. Mein Schiff versenkt, meine Auserwählte in den Armen eines Halunken, Papageien-Kot ...“

Genoveva: „Okay, ich bin einverstanden. Ich ersteche dich mit meinem Degen. Wir werden uns duellieren.“

Lord Munster: „Gegen dich habe ich keine Chance! Du bist viel jünger als ich und agiler.“

Kronos. „Ja, ihre Wendigkeit lernte ich auch schon zu schätzen.“

Lord Munster zerrte an seinen Fesseln. Genoveva sagte zum Lord: „Ich bitte dich, dass du mir die Ehre erweist gegen mich zu kämpfen, als ob ich ein Mann sei. Keine Rücksicht auf mich!“

Kronos strich Genoveva über ihr Haar: „Also mir würde es schwer fallen in dir Parallelen zu einem Mann zu entdecken.“

Genoveva: „Darf ich mich mit Lord Munster duellieren? Es würde mir unendlichen Spaß machen. Sagen wir, es ist mein Hochzeitsgeschenk.“

Kapitän Kronos band den Lord los und sagte: „Nimm ihn dir mein Täubchen. Spiel mit ihm, doch dass du mir nachher nicht zu erschöpft bist. Das Amouröse benötigt viel Energie, wenn man es denn ernsthaft und mit Eifer betreiben will.“

Kapitän Kronos warf dem Lord einen Degen zu. Der Lord haute mit einem Schlag des Degens vier Kerzen eines Kerzenleuchters entzwei. Die abgeschlagenen Kerzenhälften fielen zu Boden. Kapitän Kronos. „Sehr effektvoll. Das lässt sich aber noch steigern.“

Der Kapitän schmiss eine der Kerzen in die Luft, dann drehte er sich einmal um seine eigene Körperachse und kurz bevor die Kerze den Boden berührte, traf er sie mit seinem Degen. „Ich habe sie halbiert. Und das der Länge nach. Ziemlich eindrucksvoll nicht wahr? Ich habe lange geübt, um diesen sinnlosen Trick zu beherrschen.“

Lord Munster stieß seinen Degen in Richtung des Kapitäns. Der Kapitän trat flink einen Schritt zur Seite. „Mein lieber Lord, das Alter macht sich erstaunlich deutlich bei euch bemerkbar. Eine Turmuhr bewegt sich schneller als ihr.“

Der Kapitän haute dem Lord die Faust unters Kinn. „Wohl bekomm‘s. Dass ihr noch am Leben seid, verdankt ihr Genoveva. Ich mache normalerweise kurzen Prozess mit meinen Gegnern. Gnade, Schonung, das ist mir sehr zuwider. Ich will mich auch gar nicht erst daran gewöhnen.“

Der Lord blutete etwas: Seine Lippe war aufgesprungen. Genoveva tupfte ihm mit mit ihrem Seidentuch das Blut von der Lippe. Der Lord packte Genovevas Handgelenk und presste ihr dann seinen Degen gegen den Hals. Er sagte: „Du bist meine Geisel. Ich will meine Freiheit.“

Genoveva: „Ich dachte, du wolltest ein Degenduell mit mir. Hast du kein Interesse mehr daran? Wie schade.“

Sie trat dem Lord kräftig auf den Fuß. Dann ergriff sie einen der brennenden Kerzenleuchter und rammte dem Lord den fünfarmigen Kerzenleuchter gegen die Brust. Die Kleidung des Lords fing Feuer. Genoveva griff zum Wasser-Krug. Der Lord schrie: „Ja, Wasser, schnell!“

Genoveva trank aus dem Wasserkrug. Sie sagte: „Das hat keine Eile.“

Lord Munster riss ihr den Wasserkrug aus der Hand. Er löschte mit dem Wasser seine brennende Kleidung. Dann rannte er zum großen Tisch, auf dem die Pistole des Kapitäns lag. Der Kapitän sagte: „Die ist nicht geladen.“

Der Lord warf die Pistole mit Wucht gegen den Kapitän. Der Kapitän bückte sich und die Pistole landete in einer der offenen Schatztruhen. Der Kapitän nahm die Pistole an sich. Er sagte: „Na sowas, die Pistole ist ja doch geladen. Da sieht man, wie vergesslich ich werde, wenn all meine Aufmerksamkeit gefangen genommen wird von Genoveva. Das könnte ein ernstes Problem sein, wenn ich wieder vierzehn Spaniern gleichzeitig gegenüber stehe.“

Lord Munster stellte sich mit erhobenem Degen vor Genoveva. „Los kämpfe. Wenn ich siege, dann habe ich zumindest die Genugtuung, dass ich Kapitän Kronos seinen schönsten Schatz geraubt habe.“

Genoveva stach dem Lord mit ihren Degen ins Bein und sagte: „Ich dachte, du liebst mich.“

Sie stieß ihm ihren Degen ins andere Bein. Der Lord stürzte in eine der offenen Schatztruhen. Er griff in die Schatztruhe hinein und warf eine Handvoll Goldmünzen gegen den Kapitän. Dann stürzte er sich auf den Kapitän und versuchte ihm die Pistole zu entreißen. Der Schiffskoch Salcho kam in die Kabine mit einem Essens-Tablett. Er sagte: „Ich habe die Mannschaft des Lords versorgt mit Brot und Käse. Einige von denen würden gerne bei uns anheuern.“

Genoveva packte den Lord von hinten und zerrte ihn weg von Kapitän Kronos. Der Lord ließ sich auf einem Stuhl niedersinken. „Es ist wahr. Ich bin älter als der Kapitän. Aber ich bin vornehm. Unsere Kinder wären vornehm. So aber sind deine Kinder Schiffsratten.“

Genoveva schleuderte ihren Degen auf das Bett. „Ich muss mich entwaffnen, sonst .. ach was, ich erwürge ihn mit bloßen Händen.“

Sie stürzte sich auf den Lord und umklammerte seinen Hals. Der Papagei rief: „Bravo! Bravo!“

Der Pirat Panther machte die Tür auf und trat in die Kapitäns-Kabine. „Ich habe draußen gelauscht, und jetzt wo es interessant wird, würde ich mir das gerne von Nahem ansehen.“

Er setzte sich gegenüber vom Lord auf einen Stuhl und schlug die Beine übereinander. Der Kapitän: „Sind wir hier im Theater? - Was gibt es heute Abend zum Essen, Salcho? Wir haben reichlich Proviant mitgenommen. Das bedeutet, für ganz lange Zeit wird kein Fisch meinen Gaumen berühren. Ist das nicht ein Grund, um Dankesgebete gen Himmel zu senden?“

Der Lord wollte von seinem Stuhl aufstehen, doch Genoveva schleuderte ihn zurück auf seinen Stuhl. Er sagte: „Gut, ich gehe jetzt freiwillig auf die Schiffsplanke und springe ins Meer.“

Genoveva: „Wieso bist du mir gefolgt? Du weißt, dass den Kapitän und mich ein starkes Band verbindet. Er hat mich gerettet als das Handelsschiff von meinem Vater in Flammen stand.“

Der Lord: „Aber der Kapitän Kronos hat es doch selber in Brand gesteckt mit seinen brennenden Pfeilen.“

Genoveva: „Das ist sein Beruf. Wir hatten immerhin gute, schöne Waren an Bord. Das muss einen Piraten anlocken und verleiten seinen Gelüsten nachzugeben.“

Der Pirat Panther sagte: „Sogar den Vater von Genoveva hat Kronos gerettet. Ich war ganz gerührt.“

Genoveva: „Wundersam gerettet, wie von Engelshand.“

Sie ergriff die Hand von Kronos und tastete an seinem Oberarm. Sie sagte: „Gerettet von einem überaus starken Engel, dessen kräftige Muskeln sich gebildet haben im Kampf. Du kämpfst erfolgreich nicht nur auf See, sondern auch in deinem Inneren: Du besiegst dich täglich selbst, der du lebst im Widerstreit zwischen Gnadengefühlen, Barmherzigkeit und Piraten-Pflichterfüllung.“

Lord Munster lachte auf. „Völlig verblendet vom guten Aussehen dieses Piraten-Kapitäns siehst du nicht die Wahrheit: Er ist kein Engel mit kräftigen Muskeln, in dessen Armen du emporfliegst zum Himmel. Er reißt dich in die Hölle hinab!“

Genoveva: „Das ist Ansichtssache. Für den einen ist es die Hölle, für den anderen das Paradies.“

Der Pirat Panther: „Ich habe den Schiffsnamen – wie gewünscht – geändert. War ne Heidenarbeit. Ich bin über und über bekleckert mit weißer Farbe. Dieses Schiff heißt jetzt also ‚Genoveva‘. - Die Männer sind dabei das Schiff zu reinigen und auszubessern, damit es ebenso schön aussieht wie seine Namensgeberin.“

Pirat Panther verbeugte sich vor Genoveva. Sie gab ihm einen Kuss auf seine Stirn. Kronos sagte zu Genoveva: „Ja, ich rettete dich. Versenkte allerdings das Handelsschiff deines Vaters. Mir dieses zu verzeihen, zeugt von deiner schönen Seele. Auch ein Pirat empfindet, dass das überirdisch Schöne fortdauern muss auf dieser Erde, in dieser Welt. Wir haben so wenig davon. - Alles, was mir wichtig wäre, kann ich für Gold kaufen. Nur eines nicht: Keine Macht der Welt könnte dich zu mir führen, wenn es nicht dein eigener freier Entschluss wäre. Deine Liebe als Geschenk empfangen zu haben – das ist wahrer Reichtum.“

Genoveva setzte sich zu Kapitän Kronos auf den Schoß. Sie sagte: „Lord Munster hat viel gewagt, um mich zurückzuerobern. Doch er lebt in einer Welt, in der die Frauen Beute sind. Ich jedoch, mache mich auf, um Beute zu finden. Wir werden reich-beladen heimkehren nach England. Erklären wir den Spaniern den Krieg und nehmen wir ihnen ihr geraubtes Gut ab. Plündern, entern, mit Kanonen schießen – ich finde, das klingt wie ein vernünftiger Plan.“

Kapitän Kronos: „Die englische Königin ist ebenfalls dieser Meinung. Verdiene ich mir also den Platz in der menschlichen Gesellschaft: gebe ich den Löwenanteil von meinem Raub ab, dann erfreue ich England und Englands Tore öffnen sich mir, dem heimatlosen Piraten. - Übrigens, unsere Kinder werden keine Schiffsratten sein. Ich habe ein schönes Schloss gekauft, südlich von London.“

Genoveva: „Dorthin ziehen wir aber erst, wenn es kein einziges spanisches Schiff mehr gibt, das wir nicht auf den Meeresboden senden können. - Die Spanier wollen England degradieren zu ihrer Provinz, uns freies Volk ... ihren Dünkel und ihre Überheblichkeit könnte ich nicht ertragen. Mir genügt es schon, wie die Lords dieser Gesellschaft herabblicken auf alles das, was da unter ihnen kreucht und fleucht: es sind Menschen, mein lieber Lord, und sie wollen geachtet werden. Diese Hierarchie muss abgebaut werden. Schau dir die Piraten an: Die teilen zu gleichen Teilen – die sind einander gleichgestellt. Achten einander im Kampfe und sind wie Brüder.“

Lord Munster schnaubte. „Das sind die wildesten Brüder, die ich kenne. Die schlagen einander entzwei ohne Zögern, ohne Moral.“

Genoveva schrie ihn an: „Was ist das denn für eine Moral, die es dir ermöglicht über allen zu stehen und dich näher an Gott zu wissen als jedermann sonst in England? Hast du solch ein Treue-Verhältnis zu Gott, dass du mit Sicherheit weißt, dass du besser bist, überlegen und ausgezeichnet vor jedermann – und jedermann hat dich anzubeten? Gehorchen sollte ich dir vom ersten Augenblick an. Was ist schon eine Frau? Dienerin, Magd des Mannes. In dem Piraten-Leben erkenne ich die Chance für eine ganz neue Gesellschaftsordnung. Gleichheit – das leben sie uns vor. Sie müssen einander vertrauen im Kampfe. Ihr Leben hängt davon ab, dass einer dem anderen den Rücken freihält. Hast du solche Freunde? Die ihr Leben wagen würden für dich?“

Lord Munster: „Und du willst dir solche Freunde machen. Hier? Inmitten des Unrates, des Abschaumes der Menschheit?“

Kapitän Kronos hielt den Kaperbrief der Königin in die Höhe. „Wir sind auf dem besten Wege zur Elite der englischen Gesellschaft zu werden. Wir gehören bald dazu. Na, wenn das keine Freude ist. Kommen dir nicht auch die Tränen vor Rührung, mein lieber Lord, dass wir nun bald gleichgestellt sein werden? Gemeinsam speisen bei Hofe mit der Königin an einer Tafel – wir beiden?“

Der Kapitän stieß dem Lord seinen Ellenbogen in die Rippen und sagte: „Bald ist es soweit, wir kehren des Öfteren zurück nach England beute-beladen – und dann scherzen wir mit der Königin, plaudern mit ihr über das gutlaufende Geschäft der legalen Piraterie. Und wir sind die Guten. Jawohl! Wir retten England! Die Spanier zu schwächen, zu treffen dort, wo sie am empfindlichsten sind: das ist der Plan der Königin. Packe den Spanier bei seinem Geldbeutel! Wenn ihm keiner mehr Kredit gibt und er bettelnd durch die Länder ziehen muss bis hin zum Papst und jeder ihn abweist: Hah! Das ist doch ein lohnenswertes Ziel.“

Der Schiffskoch Salcho blätterte in dem Zauberbuch des Kapitäns. Der Kapitän nahm es ihm aus der Hand. „Das sind so Gedanken und Wünsche, die man vor sich hinkritzelt, wenn das Meer die Seele besiegen will. Sich wappnen gegen das Meer, sich nicht einschüchtern lassen von ihm – das gelingt wunderbar mit Zaubersprüchen. Ich habe eine ganze Menge davon selber erfunden. Die wirken phantastisch.“

Salcho: „Warum bist du so egoistisch und benutzt alleine deine Zaubersprüche nur für dich? Genoveva sprach eben von Gleichheit und dem Teilen.“

Lord Munster schüttelte den Kopf: „Die sind alle irre. Und bei denen willst du bleiben? Genoveva, ich flehe dich an: Sei die Mutter meiner Kinder. Meine beiden anderen Frauen sind leider von mir gegangen, ohne mich zu beglücken mit Söhnen oder Töchtern. Doch deine Schönheit widergespiegelt zu sehen in meinem Nachwuchs, das wäre prächtig.“

Genoveva warf ihr Messer knapp am Kopf von Lord Munster vorbei. Es streifte seine Perücke. „Siehst du, Genoveva, wie unmanierlich dich diese Piraten-Gesellschaft macht? Warte nur ab. In einem Jahr, da wirst du dich kaum noch an die Hoftänze entsinnen. Du hast immer so artig am Klavier gesungen. Das waren meine schönsten Momente, wenn ich dir zuhörte.“

Salcho steckte dem Lord den Knebel in den Mund. „Das Gewimmere unterbreche ich mal für eine Weile. Ich bringe freudige Nachricht. Ein Blick durchs Fernrohr hat mir eben gezeigt, dass ein spanisches Schiff in Reichweite ist. Genau genommen sind es drei. - Vielleicht ist es ein zu großer Happen?“

Kapitän Kronos blickte durch das Fernrohr. „Wie ist es mein werter Lord? Habt ihr Interesse am Kriegsspiel? Oder steckt euch die Feigheit so sehr in euren adeligen Knochen, dass ihr zitternd nur euren Degen halten könnt, wenn ihr mehr als drei Spaniern gleichzeitig gegenübersteht? Ich selber habe es einmal mit vierzehn Mann gleichzeitig aufgenommen.“

Er nahm dem Lord den Knebel aus dem Mund. Lord Munster : „Vierzehn Mann besiegt? Natürlich mit Hilfe deiner Zaubersprüche. Sprich einen Zauberspruch aus und lass die drei spanischen Schiffe untergehen. Wozu braucht ein solcher Magier meine lächerliche Hilfe?“

Kronos: „Ich hätte dich und deine Männer ohnehin wieder in England abgeliefert. - Die Spanier machen nette Sachen mit ihren englischen Gefangenen. Die sind sehr einfallsreich, kreativ – ich habe mich von solcher Brutalität immer distanziert. Mein Papagei Jacko sieht es nicht gerne, wenn ich die Kabine blutig mache.“

Lord Munster sah sich in der Kabine um. Genoveva deutete auf zwei große Blutflecken auf dem Teppich. Lord Munster: „Gut, meine Männer sind die besten Soldaten Englands. Die hätten einen gewissen Kampfwert. Doch sicherlich wollt ihr, dass ich ein Versprechen gebe, dass wir – sind wir einmal alle losgebunden – nicht über euch herfalle?“

Kronos: „Unnötig. Einige deiner Männer haben mir schon zugesagt, dass sie bei mir anheuern. Die Aussicht auf das legale, spanische Gold hat mehr Überzeugungskraft als meine üblichen theatralischen Ansprachen in den Spelunken. Sich bereichern können und dabei Gutes tun für England – das weckt den Piraten in dir!“

Lord Munster: „Nun, ich gebe euch dennoch dieses Versprechen: Wir werden kooperieren und wir werden dieses Bündnis nicht durch Verrat zerstören. - Ich sehe, dass sich die spanischen Schiffe uns rasch nähern. In deren Gefangenschaft zu geraten, liegt weitab meiner Lebenspläne.“

Der Papagei Jacko sagte: „Feuer frei!“

Salcho: „Ich habe Jacko gut trainiert, nicht wahr? Der hat jetzt immer einen passenden Spruch parat. Den Jacko bringe ich mit zur Königin. Die wird begeistert sein.“

Lord Munster nickte. „In der Tat. Der könnte ihr gefallen. Sie flucht mitunter wie eine Piraten-Lady.“

Genoveva: „Die Königin imponiert mir. Ihre unabhängige Art, ihr Freiheitsdrang, ihr Wunsch mannlos zu bleiben, nur damit sie volle Hoheit behält beim Regieren: alle Achtung! Sie ist mein Vorbild. Ihr eifere ich nach.“

Lord Munster: „Ich verrate wohl keine Staatsgeheimnisse, wenn ich sage, dass die Königin nicht mannlos ist, sondern lediglich unverheiratet. Sie hat diverse Favoriten, denen sie zugetan ist in einem Grade, was von meiner Moral nicht gutgeheißen werden kann.“

Der Pirat Panther: „Ich habe Bedenken, diesen Moralapostel am Kampf teilnehmen zu lassen. Dem kommen unerwartet Bedenken und seine Seele meldet Einspruch, wenn er zustechen soll.“

Salcho ließ das Fernrohr sinken. „Ich will nicht zur Eile drängen, aber die ersten Kanonenkugeln müssten uns bald erreichen. Wir kämpfen also gemeinsam? Binde ich die Gefangenen los und gebe ihnen Waffen?“

Kapitän Kronos: „Wir sitzen im selben Boot. Vielleicht besitzen wir gleich drei Boote mehr.“

Genoveva sagte: „Ich muss mich umziehen. Fangt nicht ohne mich an mit dem Entern!“

Sie eilte aus der Kabine.


ENDE

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.10.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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