Es schneite! Zwar waren es nur kleine Flocken die gemächlich den Weg zur Erde fanden, aber das war Jeanne egal. Es schneite und mehr war nicht wichtig! Sie freute sich jetzt schon, wenn sie daran dachte, wie bald alles unter einer weißen Schicht aus Schnee verschwinden würde, gerade so, als ob Engel die Bäume und Sträucher zugedeckt hätten. Jeanne sah aus dem Fenster und beobachtete den Weg jeder einzelnen Flocke, die nur dicht genug an ihrem Fenster vorbei flog. Sie mochte es wenn es schneite und ganz besonders am Heiligabend. Ihre beiden Geschwister, Emanuel und Madeleine, wurden von Minute zu Minute immer unruhiger, woraus Jeanne schloss, dass es bald 16 Uhr sein musste. Die Zwei versuchten abwechselnd durch das Schlüsselloch, in der Wohnzimmertür, zu gucken, in dem sich der Weihnachtsbaum befand, und stellten die verrücktesten Theorien auf, was sie wohl geschenkt bekommen würden. Die Ideen reichten von Malbüchern bis hin zu Haustieren und einen eigenen Computer für jeden. Jeanne hörte den beiden zu, während sie weiterhin die Schneeflocken auf ihrem Weg zur Erde beobachtete. Sie war so fasziniert davon, wie der Wind die Schneeflocken immer hin und her trieb, so als ob er mit ihnen tanzen würde, dass sie gar nicht bemerkte, wie schnell die Zeit vorüber war. Sie hatte kaum aus dem Fenster geguckt, so schien es ihr, da wurde schon die Tür zum Wohnzimmer geöffnet, damit sie endlich ihre Geschenke bekommen würden. Jeanne konnte nur schwer die Augen vom Schneetreiben lassen, aber es gelang ihr. Und so ging sie, nun ebenso voller Vorfreude auf ihre Geschenke, wie ihre Geschwister, ins Wohnzimmer und stellte sich neben Emanuel und Madeleine. Das Wohnzimmer war wunderbar hergerichtet. Im gesamten Zimmer strahlten nur die Kerzen des Adventskranzes und die elektrischen Kerzen, die sich im Weihnachtsbaum befanden. Der Weihnachtsbaum selber, war mit etlichen Dingen verziert. Auf der Spitze befand sich, wie jedes Jahr, der Weihnachtsengel. Silbernes Lametta sollte Schnee imitieren. Es hingen wunderschön verzierte Glaskugeln am Baum und kleine Sterne, sowie Engel und klitzekleine Geschenke. Doch bevor sie ihre Geschenke bekommen würden, mussten sie noch etwas vortragen. Ihre Eltern überließen ihnen die Entscheidung, was sie vortragen würden, aber sie mussten etwas vortragen und es musste mit Weihnachten zu tun haben. Man konnte ein Lied singen, etwas auf einem Musikinstrument vorspielen, ein Gedicht vortragen, einfach nur eine Geschichte vorlesen oder sonst etwas machen. Emanuel, der, weil er der Jüngste war, als erster dran kam, hatte sich für die einfachste Variante entschieden. Er trug das einfachste Gedicht vor, das es gab:
Lieber guter Weihnachtsmann,
schau mich nicht so böse an,
packe deine Rute ein,
will auch immer artig sein.
Weihnachten
Es machen sich Gefühle breit,
von Frohsinn und auch Heiterkeit.
Ein jeder schmückt den Weihnachtsbaum
und wie das duftet, welch ein Traum!
Ein Hauch von Zimt und Pfeffernuss
und jedes Kind nascht Zuckerguss!
Geschenke werden aufgerissen,
so schön, man will sie nie mehr missen.
Und das Beste zu der Zeit?
Ganz klar: Die Süßigkeit.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.10.2010.
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