Wilhelm Westerkamp

Liebe und Tod



Subjekt als Person
Das Subjekt bewegt sich in Raum und Zeit und es ist als Person kenntlich zu machen.
Bevor aber das Subjekt zu Tage tritt, war das Objekt schon vorhanden, in der Gestalt
eines Gegenstandes, zum Beispiel eines Stuhls oder Tisches etc. Das Subjekt, ausge-
stattet mit dem Gehirn des Primaten, also mir Verstand und Vernunft, sind dem Tier
nicht gegeben, welches mehr instinktiv geleitet wird, das ihm aber dennoch sein Le-
ben ermöglicht zu meistern, denn die Menschen haben ihre Welt, die sich durch ihr
Bewusstsein speist und die Tiere ihr Revier haben, das für den Menschen schwer zu
erklären, ja zu deuten ist, die Tiere dennoch nicht unbedingt schlechter leben, als wir
Menschen das tun.

Haben Tiere eine Moral?
Das Tier hat eben keine Moral! Es kann auch keine Moral haben, denn beim Beute-
zug Mitleid mit der Beute zu haben, würde es zögerlich werden lassen, so dass das
Beutetier längst entkommen wäre. Die Menschen hingegen, brauchen in unserer mo-
dernen konsumorientierten Welt nicht unbedingt zu jagen, wie in früheren Zeiten, denn
gegen Zahlungsmittel wie Geld, Scheck, Kreditkarte, EC-Karte können sie, Nahrungsmittel
erwerben und wäre das nicht so, würden wir, wenn es ums Essen geht, die körperlichen
Attribute einsetzten und nach einer „wilden Schlägerei“, würde der körperlich Stärkere
siegen und die Beute, in diesem Fall die Nahrung bzw. Nahrungsmittel, auf brutale Art
und Weise erbeuten. Das Individuum kann also folglich nicht als altruistisch gelten,
sondern im Gegenteil, muss es sein Revier bis auf das Äußerste verteidigen, welches
heute aber Dank unseres Rechtssystems, die Polizei regelt, aber da es Menschen gibt,
die sich nicht an die vorgegebenen Spielregeln halten, also zum Kriminellen hin tendieren
und sich möglicherweise im Gefängnis wieder finden, hinter verschlossen Türen und wo
in der Zelle ein kleines Fenster aus-zumachen ist, mit einem Gitter davor, das nur einen
spärlichen Blick in die Freiheit gestattet und der Delinquent in der kleinen Zelle, die nicht
größer ist als 7bis9 m², sich im Kreise drehend, die Zelle durchquert, bis der „Wahnsinn“
in seiner geschundenen Seele den Ton angibt und der Strafgefangene nicht mehr so genau
weiß, ob er nun hinter Gittern oder in der geschlossenen Psychiatrie weilt. 

Gepard tötet Gazelle
Tiere haben kein wie vom Mensch künstlich geschaffene Gefängnisse, so müssen sie
aber auf der Hut vor Feinden sein, die stärker sind als sie und Strategien entwickeln
jenen zu entkommen, welches aber nicht immer funktioniert, so wie beispielsweise,
wenn eine Gazelle von einem Geparden gejagt wird und jener durch den gekonnten Biss
in die Kehle der Gazelle ansetzt und jene als ob sie schlafen würde, in erstickender Art und
Weise, fast lautlos, in den Tod befördert wird.

Zum Morden vielerlei Werkzeuge
Wir Menschen haben ja, wenn wir dem Morden nachgehen wollen, vielerlei Werk-
zeuge, von der Schusswaffe bis hin zum tödlichen Gift, um nur zwei zu nennen, von
einigen vielen. Da wir Menschen aber im Unterschied zu den Tieren, einen Verstand
und hoffentlich ein Gewissen unser eigen nennen können und trotzdem gegen das
geltende Recht verstoßen sollten, die Strafverfolgungsbehörden, zum Beispiel die
Staatsanwaltschaft uns anzeigen kann und im Gerichtssaal, der Richter, das „gerechte
Urteil“ am Ende des Prozess spricht, so manchem Angeklagten die Tränen in die Augen
treiben kann, aber es auch Angeklagte gibt, die keinerlei Reue zeigen und den Richter
und den Staatsanwalt mit ihren kaltblütigen Augen und einem kurzen Kichern zeigen,
das ihr „Gewissen“ nicht im Mindesten ein Schuldbewusstsein erkennt und sie werden
diese Strafe ohne Kommentar zur Kenntnis nehmen und den Richter und die Staatsan-
waltschaft mit Verachtung strafen, die wiederum den gleichen Reflex haben und nun weiß
man nicht mehr, wer denn nun die moralisch günstigere Gesinnung hat, der Richter und
sein Urteil oder der Angeklagte und seine Tat. 

Der Mensch unschuldig?
Eigentlich ist der Mensch am Anfang seines Lebens unschuldig, er ist weder gut noch
böse , nur das Leben selbst und der ergriffene Beruf und die Prozesse in den das In-
dividuum eingebunden ist, machen aus ihm einen guten bzw. schlechten Menschen.
Ob das Tier moralisch besser zu beurteilen ist, als der Mensch, ist wohl jedem ein-
leuchtend. Da der Mensch, Moral und Verstand hat, das dem Tier nicht gegeben ist
und das instinktiv handelt und der Mensch sein „Gewissen“ hat und dennoch tötet
bzw. mordet, muss wohl das Tier das bessere Lebewesen sein, weil der Mensch
nicht nur die Liebe kennt und schätzt, sondern in dunklen Momenten genau das
Gegenteil in Erwägung zieht und seinem möglichen Feind, mit vielerlei Waffen
niederstreckt, mit einer sogenannten „Mordlust“, das beim Zuschauen solch einer
brutalen Tat, Übelkeit aufkommt und sich starker Brechreiz entwickelt, der aufzeigt
wie ekelerregend solch eine blutrünstige Tat auf uns alle wirken kann.

Mann und Frau
Wie gut ist es da zu wissen, dass der Mensch nicht nur zerstören und morden kann,
sondern Mann und Frau sich der Liebe hingeben können, der Wollust auf Erden, die
das Schreckliche und Böse wie einen Sturm hinweg fegen kann und so hoffen wir,
dass die Liebe unter den Menschen den Krieg und alles Schlechte im Leben zumin-
dest etwas erträglicher werden lässt. Aber wer könnte das schon wirklich vorhersa-
gen? Wahrscheinlich niemand!

© Wilhelm Westerkamp, Oktober 2010

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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