Andreas Rüdig

Bruckhausen liegt auch in Duisburg

Bruckhausen heißt ein Duisburger Stadtteil, der im nördlichen Teil der Ruhrgebiets-"Metropole" liegt. Am 31.12.2009 lebten dort 5656 Einwohner, wobei der Ausländeranteil bei 47.4 % liegt. "Bruckhausen stellt einen der ersten Stadtteile in Deutschland dar, in dem Deutsche zur Minderheit wurden. Daher dient der Stadtteil als Modell für Wissenschaftler, die die Entwicklung ethnisch-kultureller Konflikte untersuchen," berichtet die Sekundärliteratur.

Im Norden grenzt Bruckhausen an Marxloh, im Osten an Hamborn und im Süden an Beeck. Die Straßenbahnlinie 901 durchquert den Stadtteil; sie braucht vom Hauptbahnhof aus 25 Minuten.

Bruckhausen erlangt in der 2. Häfte des 20. Jahrhunderts eine zweifelhafte Berühmtheit. Als der Journalist und Schriftsteller Günther Wallraff Recherchen für sein Buch "Ganz unten" durchführte, lebte und arbeitete er zeitweise in Bruckhausen. Auch Götz George betätigte sich hier als Polizeikommissar Horst Schimanski. Im TV-Tatort zeichnete er das Bild des schmuddeligen Ruhrgebiets. Daß es im richtigen, wahren Leben in Duisburg anders zugeht, zeigt der Dokumentarfilm "Rauliens Revier", der einen Bruckhausener Polizeibeamten bei seiner alltäglichen Arbeit zeigt.

Ist eigentlich schon mal die Geschichte des Ortes aufgearbeitet worden? Keine Ahnung. In der Duisburger Stadtbibliothek gibt es jedenfalls kein Buch, das sich speziell mit Bruckhausen beschäftigt. In der Internetenzyklopädie Wikipedia gibt es zwar einen Eintrag zum Stichwort "Bruckhausen"; dort findet sich aber lediglich der Hinweis, daß Bruckhausen früher zum Stadtkreis Hamborn gehörte und auf diesem Wege 1929 in Duisburg eingemeindet wurde.

Die Gegenwart sieht eher trostlos aus. Die Firma ThyssenKrupp Steel (warum hat das Unternehmen keinen deutschen Namen?) ist größter Arbeitgeber vor Ort; dem traditionsreichen Stahlproduzenten gehören auch riesige Gelände in Bruckhausen.
 

Läßt man ansonsten durch die Straßen, trifft man auf viele alte und vernachlässigte Wohnbebauung. Man kann sogar den Eindruck gewinnen, daß überwiegend kleine türkische Geschäfte vorhanden sind. Die Stadt Duisburg plant hier einen Grüngürtel, der den Stadtteil verändern und aufwerten soll. Nähere Informationen können zwar auch der örtlichen Tagespresse entnommen werden; "Momentan haben wir leider keine ausgedruckten Informationsmaterialien. Daher möchten wir an dieser Stelle auf unsere Internetseite verweisen," ist von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg zu erfahren.

Es bleibt dem Stadtteil zu wünschen, daß sich seine Situation doch auf lange Sicht verbessert.

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