Dazu zwei Meldungen, die mir zu denken geben bzw. gehörig auf den Geist gehen:
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1) "Gebt unzähligen Affen unendlich viele Schreibmaschinen, und sie bringen irgendwann ein Shakespeare-Sonett zu Papier"
Studenten aus Plymouth haben es ausprobiert. Sie sperrten ein halbes Dutzend Makaken mit einem Computer in einen Raum. Vier Wochen hatten sie Zeit, ihre Kreativität zu beweisen.
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Dazu meine Anmerkungen + Fragen:
1) "Gebt unzähligen Affen ... "
Was, bitte schön, sind denn unzählige Affen? Eine Trillion, 1 Trilliarde - 1 Quadrilliarde oder Quadrilliarden Quadrilliarden...oder noch viel, viel mehr ? ? ?
Unzählig ist eben ein extrem gewagter und enorm unpräziser Ausdruck, der sich letztlich ja garnicht quantifizieren läßt...weil, ja weil - ganz, ganz simpel - unzählige eben nicht zählbar sind ! ! Ansonsten hätten wir ein Logik-Problem ...
Also ist es völlig unredlich und unseriös, mit solch einer "Phantom-Zahl" wissenschaftliche Beweise führen zu wollen.
2) "...unendlich viele Schreibmaschinen..."
Hier wieder dasselbe in grün: Ich schaffe es ja noch nicht mal theoretisch, unendlich viele Schreibmaschinen zu zählen ... geschweige denn, sie in der Praxis für ein Experiment anzuhäufen ...
3) Und dann mit nur einem halben Dutzend (also 6) Affen Unzähligkeit imitieren zu wollen,
ist schon für Normalos ein Ding der Unmöglickeit - für Studenten aber noch viel doller ...
4) "...und sie bringen irgendwann ein Shakespeare-Sonett zu Papier"
Und was wäre damit bewiesen ? ?
Höchstens, daß Wahrscheinlichkeits-Rechnung zutrifft. So wie ich beim LOTTO weiß, daß, wenn ich all die vielen Millionen möglichen Varianten tippe, ich zumindest einen Sechser (mit Zusatzzahl) erwischt habe.
Denn die Affen hätten nur mechanisch-geistlos auf die Tasten rumgehämmert - ohne jedes Buchstaben- oder Wortgefühl, geschweige denn Sprachverständnis. So nach dem Film-Titel/Motto: "Denn sie wissen nicht, was sie tuen."
Und das, liebe Experimentatoren, ist eine radikal andere Kiste, als wenn ein Meister seines Fachs (wie Shakespeare) sich über die Bedeutung jedes seiner Wörter wohl völlig im klaren ist. Im Gegensatz zu blind draufloshämmernden Affen, wußte Shakespeare bei seiner Schreibarbeit ganz genau, was er tut und was seine Wörter bedeuten ...
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2) Der Astrophysiker Arthur Eddington schrieb 1928 in der Fachzeitschrift "The Nature of the Physical World":
"Wenn eine Armee von Affen auf Schreibmaschinen herumtippen würde, könnten sie alle Bücher des Britischen Museums schreiben."
Dazu möchte ich anmerken:
Hier sieht es so ähnlich aus. Nur gibt man sich mit "einer Armee" schon viel bescheidener als die Unzähligkeits-Akteure. Nun schwanken Armee-Größen zwar fast von Land zu Land, aber irgendwie ist hier zumindest eine konkrete (Kompromiß-)Zahlengröße erreichbar.
Ansonsten gilt auch hier, daß ein solcher Versuch ausschließlich der Wahrscheinlichkeits-Rechnung fröhnt. Er so gesehen garnichts bringt - nichts neues oder bedeutendes aussagt und deshalb für die Katz ist (und weniger für die Affen ... ;-)) ).
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(c) November 2010 by Harry Schloßmacher
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2010.
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