Praia da Rocha ist oberhalb vom Atlantik auf Felsen gebaut. Nach der von mir soeben erfundenenen Sage, soll Petrus hier gesagt haben."Auf diese Felsen will ich meine Kirche bauen." Deshalb gibt es hier um Portimao und den Ortsteil Praia da Rocha herum reichlich Kirchen, dabei viele kleine von Religionsgemeinschaften.
Von oberhalb führen viele Treppen hinunter an den Strand und das Meer. Ich benutze die Treppe zum Restaurant Tres Castelos, das aus Holz gebaut worden ist. Unten angekommen ziehe ich meine Sandalen aus. Ich trage an diesem Novembertag nur eine kurze Hose und ein Jeanshemd mit kurzen Ärmeln. Der Jeansstoff hält dem fast ständigen Wind sehr gut stand.
Es geht gerade auf Ebbe zu. Unregelmäßige Wellen schwappen an den Strand. Ich gehe barfuß zum Wasserrand, brauche hier nicht auf den Papst und Jesus zu warten, der Atlantik küsst mir freiwillig die Füße.
Mir fällt auf, dass kaum Leute zu sehen sind. Es gibt nur noch wenige Beefinseleuropäer. Schuld ist die Weltfinanzkrise und der niedrige Kurs vom Pfund. Ich vermisse ihr leicht von der vielen Sonne angesengtes fast blutiges Fleisch mit dem Eigengeruch. Ich kann mich nicht mehr über sie aufregen. Das vermisse ich als ignoranter und arroganter Deutscher mit meiner extremen Duldsamkeit doch sehr. Wenigstens ihre seltsamen Speisen wie Beef mit Pfefferminzsoße haben sie hier gelassen auf den Speisekarten der Restaurants. Na ja, die fette portugiesische Küche mit Speckwurst und Tintenfischarmen in allen Variationen ist auch nicht viele besser. Für mich persönlich ist das Beste an der hiesigen Küche die Italienische. Diese Gedanken gehen mir beim Strandwandern durch den Kopf.
Ein farbiger Strandverkäufer kommt mir entgegen. Über den Arm schleppt er Gürtel, Taschen, Freundschaftsbänder und allerlei anderen Quatsch. Ob er sich hier unten bei den wenigen Leuten ein Geschäft verspricht? Er ist wohl sehr optimistisch. "Hello my friend." sprichter mich an. Ich wusste nicht, dass ich mit ihm befreundet bin und schüttel nur mit dem Kopf. Hier unten am Strand habe ich kaum Geld und auch nicht die Kreditkarte dabei. Ich stelle mir gerade vor, wie ich sie, wenn ich sie hätte, bei ihm durch die Ritze der beiden Pobacken ziehen würde. Aber nein, das würde sicher nicht zum Erfolg der Bezahlung führen.
Auf einmal höre ich Deutsch ähnelnde Worte. Ja die Landsleute von unserem Teflon Schneewitchen aus der Uckermark sind wieder reichlich vertreten. Kein Wunder dass die Neuen Bundesländer so dünn besiedelt sind. Sie alle holen die verfehlten Reisen früherer Zeit nach. Im Verhältnis zu der Gesamteinwohnerzahl sind sie mehr als sehr gut vertreten.
Mir fällt auf das breite Bayrisch habe ich bisher selten gehört. Sicher sind sie zu Hause geblieben und verteidigen ihren Freistaat gegen den Islam. Was bleibt mir übrig, da sind nur noch Holländer, Belgier und Spanier und die vielen Ausländer aus Portugal, über die ich mich manchmal ärgern kann. Ich überschlage für mich und stelle fest, sie reichen doch aus für mich, um täglich meine Ausländerfreundlichkeit zu testen.
Einige Hunde treiben sich auch am Strand herum. Einer buddelt wie wild mit seinen Vorderfüßen im Sand. Er steht schon halb in seinem Loch. Ich nehme an, dass er eine Gegenbewegung zu Stuttgart 21 machen will und hier den Strand unterirdisch legen will. Mal sehen, ober er so viel Erfolg hat wie die Schwaben.
Ich habe mein Ziel erreicht, eine Restaurantbude am Strand, die den Winter über geschlossen hat. Dort lege ich mich in Badehose an diesem Novembertag in die Sonne geschützt vom Wind, um vertretungsweise für manchen Engländer mein Fleisch halb durch zu schmoren. Aber eingerieben habe ich trotzdem, damit ich nachher besser schmecke. Also Augen zu und durch. Was sein muss, muss sein, haben selbst einige Philosphen vor mir festgestellt.
30.11.2010 Norbert Wittke
(Alles nicht so ernst nehmen. Keep smiling.)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.11.2010.
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Ein diabolischer Auftrag
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