Jakob W.Stadel

Gottes misslungene Kreatur




G O T T E S   M I S S L U N G E N E  K R E A T U R

( von Jakob W.Stadel 2010 )

*Rumänien*

Ein alter weißer VW-Bus hält vor einem verfallenem Haus, das notdürftig mit Brettern und mit Wellblechtafeln repariert. Sack ähnliche Lumpen, die wohl vor Regen und Hitze schützen sollen, hängen vor dem einzigen Fenster welches zur Straßenseite hin zeigt. Eine Zigeunerfamilie wohnt in diesem Haus.

Unerträglicher Gestank hängt in der Luft der einem fast den Atem raubt. Schwärme von lästigen Mücken und allerlei Vogelarten schwirren umher.
Dicke vollgefressene Ratten, die unter dem Dielenboden des Hauses leben, überqueren am helllichten Tag ohne jegliche Scheu den mit Schlamm überzogenen Weg zur Müllkippe hinüber. Es ist der Hausmüll aus der Hauptstadt Bukarest der zu einem weithin sichtbaren Berg aufgeschüttet wurde, und er wächst täglich weiter.

Aus dem VW-Bus steigt ein etwa 40 jähriger, mittelgroßer, Mann. Seine schwarzen langen Haare sind eingefettet und zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden.
Vor dem Haus, auf einer wackligen Holzbank, sitzt eine hochschwangere Frau mit ihrem Ehemann. Die Frau sieht blass und kränklich aus. Tiefe Falten haben sich in ihr Gesicht gegraben, und ohne Übertreibung könnte man sie auf 50 Jahre schätzen obwohl sie gerade mal 30 ist. Ihr Mann, ebenfalls eine ungepflegte Erscheinung mit einer Reihe blitzender Goldzähne im Mund, sitzt neben ihr. Am frühen Vormittag ist er schon betrunken, lallt vor sich hin, und raucht eine Zigarette nach der anderen.

Eine  elfköpfige Kinderschar zieht und schiebt einen voll beladenen Handkarren heran. Er ist voll mit Kunststofflaschen und mit Buntmetall beladen die sie auf dem Müllberg gesammelt haben. Damit bestreiten sie den Lebensunterhalt der Familie.

Miroslav, der älteste Sohn der Familie, ist 12 Jahre alt. Er nimmt einzelne Säcke vom Handkarren, trägt sie hinüber zum Schuppen,und ordnet das Sammelgut auf getrennte Haufen. Er kann sich glücklich schätzen, denn als einziger hat er zwei Jahre Lang die Schule besucht und kann lesen und schreiben. Seine jüngeren Geschwister umringen jetzt neugierig den Fremden, der wie ein Dandy aussieht. Sie lachen über ihn, weil er mit seinen schwarz weiß gefleckten Lackschuhen, auf Zehenspitzen tänzelnd, den schlammigen Weg zum Haus überquert.

Der Vater springt von der Bank auf, schreit und flucht und die Kinder rennen ängstlich zum Handkarren zurück und ziehen wieder Richtung Müllhalde davon.

Der Fremde begrüßt übertrieben freundlich das sitzende Ehepaar und überreicht dem Vater eine Schnapsflasche. Ohne Umschweif fängt er zu fragen an: „Ich hab gehört ihr habt eine Missgeburt bei euch wohnen? Darf ich die mal sehen?“

Die Eheleute blicken sich einen Moment irritiert an, dann steht der Vater auf : „Komm mit!“ sagt er mürrisch und geht auf wackligen Beinen voraus zum Schweinestall, der an den Schuppen angrenzt. Er öffnet einen Verschlag. Zusammengekauert sitzt etwas in der dunklen Ecke, man kann es kaum erkennen.
Der Vater zieht an einer Kette und eine kleine kriechende Kreatur kommt zum Vorschein. Es ist ein nacktes, mit Kot verschmiertes menschliches Wesen. Ihre langen schwarze Haare sind verfilzt und verdreckt und verdecken ihr Gesicht. Es kriecht auf allen Vieren und gibt unverständliche Laute und Grunzen von sich. Es lebt mit dem Hausschwein zusammen, welches im gegenüberliegenden Gatter untergebracht ist, denn  sie teilen sich den Futtertrog.


Der Fremde: „Die Missgeburt! Ist es ein Junge oder ein Mädchen?“

„ Eine Sie! Ein Vollidiot!“ sagt der Vater lachend.

Der Fremde: „Und kann sie auch sprechen?“

„Nein! Kann sie nicht, aber dafür grunzt sie fast so schön wie unser  Schwein.“ wieder lacht der Vater lauthals und dabei blitzen seine Goldzähne hervor.

Der Fremde: „Ich könnt sie zum Betteln brauchen. Ich würd auch gut dafür bezahlen.“

Die Augen des versoffenen Vaters leuchten für einen Moment auf und er fragt listig zurück: „ Ja was willst du denn bezahlen?“

Der Fremde überlegt kurz: „Sie wäre mir schon die 200 € wert und ich würde jeden Monat noch zusätzlich 100 € bezahlen. Als Miete, solange sie bei mir ist“.

Der Vater eilt schwankend zu seinem Weib zurück. Sie reden leise miteinander, dann kommt er zurück. „Wir wollen sofort 300 €, und jeden Monat pünktlich die
100 € Miete, dann kannst du die Missgeburt gleich mitnehmen“.
Der Fremde hatte sich gut vorbereitet, er holt ein bereits ausgefülltes Papierstück aus seiner Jackentasche und setzte den ausgehandelten Betrag ein.
Danach bekreuzigt er sich und flötete mit pastoraler Stimme: „Beim Leben meiner Mutter, ihr könnt euch darauf verlassen, sie wird es gut haben bei mir.“

Miroslav stand die ganze Zeit hinter dem Schuppen und hat das Gespräch belauscht. Er schleicht in den Schweinestall und schlüpfte zu diesem verdreckten Wesen hinein. Er berührte ihr Gesicht und streichelte ihr über den Kopf. Er verweilt nur kurz, dann geht er wieder hinaus und läuft geduckt zur Müllhalde hinüber.

Der Fremde und der Vater waren sich handelseinig geworden. Der Fremde fuhr seinen VW-Bus vor den Schweinestall und der Vater zerrte die Kreatur, die sich
nur langsam kriechend nach vorne bewegte, in den offenen Bus hinein. Der Fremde hatte es nun sehr eilig, er schlug die Wagentüre zu und brauste davon.

Miroslav steht oben auf der Müllhalde und sieht zu, wie sich der alte weiße VW-Bus, mit dem Kennzeichen der Hauptstadt, entfernte. Tränen laufen ihm übers Gesicht. Er weint lautlos vor sich hin ohne sich um seine lachenden und brüllenden Geschwister zu kümmern. Sie können das Schicksal dieser Kreatur nicht verstehen, für sie war es nur die Missgeburt die man ärgern konnte und über die man sich lustig machte. Sie wurden in diese brutale Welt hinein geboren ohne Mitleid zu fühlen.

Ein viertel Jahr später.
In einer Kleinstadt in Süddeutschland. In einer Fußgängerzone. 
Auf allen Vieren kriecht eine kleine missgestaltete Kreatur auf dem Boden, ihre Knie sind eingebunden und der Verband ist blutverschmiert. Die Füße dieser Kreatur sind verkehrt herum gewachsen und sie ist ohne menschlichen Verstand. Sie kriecht über das Kopfsteinpflaster und schiebt grunzend einen offenen Schuhkarton vor sich her. Es ist ein aggressives Schieben, eine aggressive Aufforderung Geld zu geben, und es verfehlt nicht seinen Zweck. Vorbeilaufende Passanten die sie erblicken, bleiben erschrocken stehen, greifen dann verlegen nach ihren Geldbörsen und spenden großzügig.

Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, steht der Fremde an eine Hauswand gelehnt und beobachtet das Geschehen.
Jede viertel Stunde geht er dann zur Kreatur hinüber und leert den Schuhkarton bis auf wenige Geldstücke. Nach ein paar Stunden holt er einen Handkarre, setzt die Kreatur und den Hund hinein, wirft eine Decke darüber. Er entfernt sich und wechselt in eine andere Einkaufsstraße. Um die Mittagszeit zieht er meistens vor eines dieser feinen Restaurants, und fast immer bedient man ihn schnell und unauffällig mit Essen, nur um dieses erbarmungswürdige Wesen wieder los zu werden. Den Gästen würde der Appetit vergehen, beim Anblick dieser Kreatur, und das wusste der Fremde ganz genau.
Nie bleibt er lange in einer Stadt, und nie war er bisher der Polizei unangenehm aufgefallen. Er hat ein Gespür dafür rechtzeitig zu verschwinden. Wie eine Schachspieler, Zug um Zug, streifte er durch Süddeutschland, von einer Kleinstadt zur anderen. Abends zieht er sich aus der Innenstadt zurück, parkt seinen VW –Bus, der jetzt unauffällig wie ein Camper aussieht, in einem Industriegebiet oder am Stadtrand, und während er im Wagen schläft,liegt die Kreatur mit dem Hund zusammen angekettet im Vorzelt.

Miroslav ist wohl der Einzige der die Kreatur vermisst, er hatte sie auch täglich mit den Resten vom Mittagessen gefüttert. Essbares von der Müllhalde, weggeworfenes aus den Kantinen, den Hotelküchen, oder von den feinen reichen Leuten die im Überfluss Leben. Hauptsächlich hiervon ernährte sich die Familie, trotz manch übler Magenverstimmung, und was dann vom Mittagessen übrig blieb wurde mit Wasser verdünnt und landete im Futtertrog.

Miroslav war jetzt immer zur Stelle wenn der Postbote kam und den Brief von dem Fremden brachte. Das war meistens in der ersten Woche eines neuen Monats. Miroslav las den Poststempel und spät abends, wenn seine Geschwister schliefen, holte er eine Europa-Straßenkarte hervor und markierte die Stelle. Der erste Brief kam aus München und der Letzte war in Ulm abgestempelt.


Drei Tage später.
Miroslav fasst einen Entschluss. Er will seine kleine Schwester suchen, will wissen ob es ihr gut geht bei dem Fremden.
Noch vor Sonnenaufgang machte er sich mit dem Nötigsten ausgestattet, auf den Weg nach Bukarest. Er wusste von dort fahren die Speditionen mit ihren großen LKW´S nach Deutschland. Er kannte sich gut aus im Industriegebiet von Bukarest, mehrmals war er mit seinem Vater schon hier gewesen und hatte Altmetall und Kunststoffe bei einem Händler abgeliefert.Dort sah er auch oft die schönen LKW´S mit den deutschen Kennzeichen. M war München, S war Stuttgart, und nach Stuttgart da wollte er hin. Er las die große Beschriftung, welche auf einer gelben Plane fett aufgedruckt war, und buchstabierte: - B i t z – S p e d i t i o n – S t u t t g a r t -

Zwischen dem Fahrerhaus des Lkws und dem Sattelauflieger stieg er dann auf das Verdeckgestell. Er schlitzte die Plane am Dach an einer Schweißnaht auf, nur so groß, dass er hindurch schlüpfen konnte. Die Reise dauert mit kleinen Unterbrechungen nur 2 Tage, und es war 10 Uhr in der Nacht als der Sattelzug auf der Autobahnraststätte Echterdingen-Stuttgart anhielt.
Miroslav hatte ein kleines Loch seitlich in die Plane gestochen durch das er die Umgebung beobachten konnte. Er hörte die LKW-Türen zuschlagen, hörte wie sich die beiden Fahrer unterhielten und wie sie sich vom Fahrzeug entfernten. Er klettert aus seinem Versteck, doch er konnte kaum Laufen, ganz steif waren seine Glieder vom ewigen Sitzen. Er musste erst gymnastische Übungen machen bevor er sich auf den Weg nach Stuttgart machen konnte. Als er die Innenstadt und den Bahnhof endlich erreicht war es Mitternacht vorbei. Miroslav ging aber nicht in den Bahnhof hinein, er überlegte: Dort kontrolliert die Polizei! Die werden Fragen stellen was ich um diese Uhrzeit hier mache!?  So blieb Miroslav draußen und suchte sich im angrenzenden Schlossgarten einen Schlafplatz.

 Am nächste Tag
Miroslav begann mit der Suche. Viermal war er die Königstraße schon auf
und ab gelaufen, und dabei hatte er festgestellt: - Er muss nur die Ausländer ansprechen, alle anderen, besonders die Einheimischen, verhielten sich meist misstrauisch, musterten ihn von Kopf bis Fuß und stellten Fragen die er nicht beantworten wollte.-

Miroslav hatte von dem kleinen Wesen ein Bild gemalt und zeigte es herum. Doch leider ohne Erfolg. Er wollte schon die Suche aufgeben, da traf er einen bettelnden Zigeuner aus der Slowakei, und der konnte sich noch sehr genau an den Fremde mit der Kreatur erinnern. Hatte dieser ihn vor etwa einer Woche, mit sehr unfreundlichen Worten, von seinem angestammten Platz vertrieben.
 Miroslav war erleichtert, er hatte die erste Spur gefunden. Er holte die Straßenkarte aus seinem Rucksack und schaute: Ludwigsburg – Heilbronn – Mannheim oder Heidelberg -, das könnten die nächsten Stationen sein die der Fremde aufsuchen wird, und so beschloss Miroslav zuerst in Heilbronn zu suchen. Noch am selben Nachmittag gelang ihm die Weiterfahrt per Autostopp. Ein junger Türke den er auf dem Parkplatz neben dem Hauptbahnhof ansprach, hat ihn bis zum Kaufhof in die Innenstadt von Heilbronn mitgenommen, ja er hatte ihm sogar noch einen Döner spendiert.

Miroslav nahm sich keine Zeit für die Sehenswürdigkeiten von Heilbronn, er begann gleich mit seinen Erkundigungen und lief mehrere Einkaufsstraßen ab.
Er sprach bevorzugt wieder mit den jungen Türken und zeigte sein Bild, doch niemand hatte ähnliches gesehen. Der Fremde war in Heilbronn noch nicht angekommen.
 Miroslav bewegte sich weiter durch die Stadt, vom Bahnhof zum C&A , vom Theater bis zum Kaufhof. Bald kannte er alle guten Plätze die sich zum Betteln anboten, und er wusste nun wohin die Menschenmenge sich bewegt. Als es dann dunkel wurde suchte er ein Nachtquartier. Am Neckar, in der Nähe vom Inselhotel, hatte er bei seinem ersten Rundgang mehrere Motorboote gesehen. Er fand ein geeignetes Boot welches sich leicht öffnen ließ und verbrachte die Nacht im Bett einer Koje.

 *In Ludwigsburg *
Der Fremde hatte wieder eine gute Ausbeute erzielt. Er murmelte vor sich hin: „Mehr ist hier nicht zu holen, das Breuningerland ist abgegrast und die Tageseinnahme von über 500 € und das noch am 3.Tag das war doch nicht schlecht.“ Er beschloss spontan die Gegend zu verlassen und fuhr noch am Abend nach Heilbronn. Den passenden Stellplatz für seinen VW-Bus fand er im Industriegebiet am Neckar.

*Der nächste Tag*
Die Sonne schien seit geraumer Zeit durch das Seitenfenster des VW-Busses und nötigte den Fremden aufzustehen. Widerwillig stieg er aus dem Bus ins Vorzelt und schaut nach dem Hund und nach seiner Kreatur. Der Hund erhebt sich von seinem Schlafplatz, reckte und streckte sich, und der Fremde löste das Halsband und lässt ihn ins Freie. Es ist ein guter Hirtenhund, ist schlau und genügsam, und er wärmt und bewacht seine wertvolle Kreatur.
 Der Fremde zerrte an einer Kette und zieht die Kreatur hervor, doch die gibt nur knurrende Laute von sich. Der Fremde lacht, ist ganz entzückt, denn das Knurren hat sie neuerdings vom Hund gelernt. Er reibt sich die Hände und denkt dabei: - Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich so viel Geld verdient, ja wenn das so weiter geht bis in den späten Herbst hinein, werde ich als reicher Mann nach Hause fahren.-

 Der Fremde wäscht und rasiert sich, verzehrt sein Frühstück und den Beiden füllt er die Fressnäpfe mit den Essensresten die er gestern noch im Breuninger-Restaurant bekommen hatte. Wenige Minuten später ist er reisefertig für die Stadt. Er zieht den Handkarren hinter dem Bus hervor, setzt die Kreatur und den Hund hinein, wirft eine Decke darüber, und marschiert los. Ein breites Grinsen zieht sich über sein Gesicht, denn mit seinen Gedanken ist er schon wieder beim Zählen der Tageseinnahmen.


Tag der Begegnung
Miroslav hatte sich ebenfalls auf den Weg gemacht. Er brauchte keine 3 Minuten bis zur Fußgängerzone und er geht seine erste Runde. Hin und wieder bleibt er stehen, er spricht bevorzugt ältere Frauen an: „ Ich Hunger!“ sagt er mit leidendem Gesichtsausdruck und macht dabei eine Handbewegung zum geöffneten Mund, und die alten Damen kaufen ihm belegte Brötchen, kauften ihm Obst, aber am häufigsten geben sie ihm Geld. Deutschland ist ein gutes Land, das hatte er gleich am ersten Tag erkannt. Die Menschen haben noch Mitleid und vor allem haben sie viel, viel, Geld.

Solange er sich zurück erinnern kann war er jeden Sommer in Bukarest, wenn die reichen Touristen zu Besuch waren. Sein Vater hatte ihm dort das Betteln und das Stehlen beigebracht, und so war es absehbar, dass Miroslav der ersten Versuchung auch nicht widerstehen konnte die sich ihm in Heilbronn anbot.
 Die Fußgängerampel zeigte rot, eine kleine Menschengruppe bildet sich und schon tauchte Miroslavs Hand in einen tief hängenden Rucksack hinein. 300,--€ waren es die er aus der Geldbörse entnahm, und die Geldbörse ließ er gleich wieder fallen ließ. Das war eine eiserne Regel die ihm sein Vater beibrachte und an die er sich hielt. - „Behalte nie eine Geldbörse, nie eine Brieftasche! Nimm keine Scheckkarte und keinen Ausweis!“-
Miroslav wollte sein Äußeres verändern. Er ging zum Friseur, danach kauft er zwei kurze Hosen, Polohemden, Socken, Sandalen sowie Waschzeug. Wie ein ordentlicher junger Knabe sah er nun aus. Zwar war seine Hautfarbe etwas dunkel, doch im Sommer, wie jetzt, fiel das nicht auf. Die Polizei würde ihn jetzt nicht mehr als Zigeunerjunge erkennen.

Miroslav macht seine zweite Runde.
Es war kurz vor 14 Uhr als er vom Wollhauscenter heraus kam und in Richtung Kaufhof lief. Plötzlich stockte ihm der Atem. Auf der rechten Straßenseite, in einer Ecke, gleich neben dem Eingang eines Modegeschäftes, sieht er ein kleines menschliches Wesen kriechen. Es ist mit einer Leine an einen Hirtenhund gebunden und es schiebt einen offenen Schuhkarton vor sich her. Wild und auffordernd sind ihre bettelnden Bewegungen. Sein Herz will ihm zerspringen, als er seine kleine Schwester erkennt. Langsamen geht er auf sie zu, nimmt eine Geldmünze aus der Hosentasche und wirft es in den Schuhkarton. Er versucht sie anzusehen, doch ihre schwarzen langen verfilzten Haare verdecken ihr Gesicht. Er kann nichts zu ihr sagen, er darf jetzt ja nichts falsch machen. Eilig geht er weg, hinüber auf die andere Straßenseite und stellt sich vor die großen Kaufhof-Schaufensterfront worin sich das kleine Wesen spiegelt.
 Miroslav kann seine aufkommenden Tränen nicht mehr zurückhalten, er hält sich die Hand vor den Mund, man darf sein Schluchzen nicht hören. Er lässt sich auf seinen Rucksack nieder und versucht sich zu beruhigen. Miroslavs Augen tasten die Umgebung ab, Meter für Meter. Wo nur ist der Fremde? Er muss doch in der Nähe sein? Und dann entdeckt er ihn. Nur wenige Meter vor ihm sitzt der Fremde auf einer Bank. Er hat einen Sonnenhut auf und tut so als würde er Zeitung lesen. Doch er liest nicht, sein Blick ist über den Zeitungsrand hinweg gerichtet, auf die vorbei laufenden Passanten und auf seine Kreatur.
 Nach etwa zwei Stunden verschwindet er in einer Seitenstraße und kommt mit einer Handkarre zurück. Er verstaut die Kreatur, den Hund, und geht davon.
 Der Fremde geht die Sülmerstraße hinunter, überquert die Straßenbahnlinie, und läuft weiter in Richtung Theater. Er wählt einen neuen Platz, setzt seine Kreatur auf den Boden und bringt die Handkarre weg.
 Miroslav vermisst den Hund. Er läuft in die schmale Turmstraße hinein, wo die Handkarren abgestellt ist, und sieht den Hirtenhund am Boden liegen.
Miroslav hat keine Angst vor ihm. Er redet auf ihn ein, streichelt ihn, und lässt sich sogar die Hände und das Gesicht ablecken. Er hat Freundschaft mit dem
Hirtenhund geschlossen.
 Der Fremde ist heute ganz und gar nicht zufrieden mit der Tageseinnahme.
Er ärgerte sich, es sind kaum noch Menschen unterwegs und dabei ist es noch nicht mal 19 Uhr. Er hatte Heilbronn und seine Bewohner ganz anders eingeschätzt. Enttäuscht bricht er auf und packt zusammen, er lässt den Handkarren noch kurz stehen und geht in den nahen Penny-Markt. Den üblichen Restaurantbesuch um Essen zu betteln, unterlässt er heute, er macht sich direkt auf den Heimweg hinunter zum Kanalhafen. Einige Male hat der Fremde sich umgedreht, doch auf den Knaben, der ihm in großem Abstand folgt, achtet er nicht.
 Miroslav läuft ihm nach bis zum letzten mehrstöckigen Industriegebäude, hinter einem hölzernen Zaun, der die Grundstücksgrenze markiert findet er ausreichenden Sichtschutz. Er setzt sich nieder und späht durch die Holzlatten. Keine 100 m mehr ist er entfernt von einem weißen VW-Camper, der unter einer großen ausladenden Weide am nahen Neckarkanal parkt. Miroslav hätte den VW-Bus des Fremden nicht mehr erkannt, wäre der nicht in das angebaute Vorzelt hinein gegangen.

Der Fremde ist richtig angefressen und zornig. Er kommt aus dem Vorzelt und stößt mit dem Fuß die Handkarre um. Die Kreatur fällt heraus und der Hund springt jaulend zur Seite. Der Fremde fasst die Kreatur am Genick, zerrt sie ins Zelt hinein und kettet sie an. Wenig später kommt er wieder heraus, setzt sich auf einen Klappstuhl nieder und öffnet eine der Penny-Einkaufstüten. Er nimmt eine Schnapsflasche heraus und fängt an zu trinken. Es ist schon Nacht geworden, der Fremde trinkt noch immer, führt Selbstgespräche und schimpft vor sich hin. Plötzlich steht er auf, er schwankt, fällt hin, und kriecht ins Vorzelt hinein. Er packt das kleine hilflose Wesen an ihren langen Haaren und stürzt sich auf sie.  Dies hat er schon oft getan, immer dann wenn er betrunken war.
 Die kleine Kreatur kann sich nicht wehren, sie jammert und gibt die erbärmlichsten Laute von sich die je ein menschliches Ohr vernommen hat. Miroslav hält sich die Ohren zu, er weint. Er kann diese Jammerschreie die bis zu ihm hinüber dringen nicht mit anhören und er betet: „ Lieber Gott! Du hast sie doch so erschaffen! Warum lässt du dieses unschuldige Wesen denn so leiden?“
 Und plötzlich ist es wieder still. Miroslav lauscht. Nichts ist mehr zu hören, es bleibt still. Miroslav wartete noch eine viertel Stunde, dann verlässt er sein Versteck. Er nähert sich vorsichtig dem Vorzelt. Wieder bleibt er stehen und lauscht. Der Fremde schnarcht, er schläft tief und fest.
 Leises Knurren ist zu hören. Der Hund hat ihn bemerkt. Miroslav spricht jetzt leise zu ihm, er hebt dabei die Zeltplane an und streckt seine Hand hinein. Das Knurren verstummt und Miroslav spürt die feuchte Hundezunge auf seiner Hand. Er schlüpft ins Vorzelt hinein, verharrt einen Moment auf der Stelle, bis sich seine Augen an die Umgebung gewöhnen und dann sieht das kleine zusammen gekauerte Wesen in der Ecke liegen, leise wimmert es vor sich hin.
Miroslav geht hinüber, er streichelt ihr übers Gesicht und es ist ihm als würde das kleine Geschöpf ihn erkennen. Miroslav öffnet ihr Halsband und ganz sanft zieht er sie an sich, nimmt sie auf den Arm, und trägt sie aus dem Zelt. Ihre Gesichter berühren sich. „Ich bin´s Miro, erkennst du mich?“ flüstert er ihr ins Ohr. Doch das kleine Wesen erkennt ihn nicht.

Es ist das Bellen des Hundes, das den Fremden aufschrecken lässt. Wenn der Hund bellt, dann läuten seine Alarmglocken. Es bedeutet Gefahr. Er ist jetzt hell wach, springt auf und schaltet die Innenbeleuchtung ein. Benommen steigt er aus dem Bus ins Vorzelt hinein. Sein Blick geht suchend umher, er schaut unter den Bus. Wo ist die Kreatur? Er flucht und schreit, dann löst er dem Hund das Halsband und brüllt: „ Lauf! Fass die Kreatur!“ und der Hund springt ins Freie und mit schwankenden Schritten folgt der Fremde hinterher.

Miroslav war noch nicht weit gekommen mit dem kleinen Wesen auf seinem Arm. Der Hund hat ihn bereits eingeholt, rennt neben ihm, doch er bellt nur.
Miroslav erkennt seine aussichtslose Lage, er sieht den Fremden näherkommen, er überlegt: - Zum Kanal, ich muss auf die andere Seite schwimmen -
Und Miroslav läuft mit letzter Kraft ans Ufer und springt hinein. Sie tauchen unter und das kleine Wesen klammert sich fest an ihn. Miroslav versucht zu schwimmen, doch er kann kaum seine Arme bewegen. Er strampelt und strampelt, doch das kleine Wesen umschlingt ihn noch fester. Sie tauchen wieder unter, tauchen wieder auf. Sie werden von der Strömung erfasst und abgetrieben. Miroslav jabst nach Luft, schluckt Wasser. Verzweifelt versucht er sich aus der Umklammerung zu befreien, er kämpft bereits um sein Leben und sie tauchen wieder unter.  Der Fremde konnte in der Dunkelheit nur erkenne dass jemand mit seiner Kreatur in den Kanal gesprungen ist. Er läuft schwankend am Ufer entlang und dann sieht zu wie zwei aneinander geklammerte Körper im Kanal untergehen.

Und das kleine Wesen löst ihre Arme. Sie gibt Miroslav aus der Umklammerung frei, als wollte es sein Leben retten.

Als Miroslavs Füße wieder Boden berühren, hängt er an einem Stauwehr. Er erbricht sich, hustet, ringt nach Luft. Minuten lang liegt er so und sammelte neue Kräfte, dabei schaut er in den Sternenhimmel und er betet: „Lieber Gott vergib mir, nur du alleine weißt dass ich sie doch nur beschützen wollte.“
 Wenig später vernimmt er den winselnden Hund neben sich, er war ihm nach gesprungen. Miroslav hegt keinen Groll gegen ihn, er war ja selbst schuld, hätte er ihn von der Kette gelöst er hätte sicherlich nicht gebellt.
 Minuten später hangelt Miroslav sich ans Ufer zurück. Er will zu dem Fremden, will ihn zur Rede stellen, er will ihn.....? Doch die Frage stellte sich nicht mehr, als Miroslav am Weidenbaum ankommt, ist der VW-Bus verschwunden, nur das abgerissenes Vorzelt und die Handkarre liegen noch herum. Der Fremde hatte reiß aus genommen.

Miroslav spürt aufkommenden Zorn. Er stürzt hinüber zum Lattenzaun, ergreift seinen Rucksack und rennt und rennt, rennt bis ihm keuchend die Luft ausgeht. Seine Lungen schmerzen, er taumelte vorwärts und der Hund folgt ihm. Sie erreichen die Innenstadt und den Liegeplatz der Motorboote. Miroslav ist entkräftet, er will nur noch schlafen und vergessen. Doch im Schlaf plagten ihn Alpträume, er sieht die weit aufgerissenen angst verzerrten Augen seiner kleinen Schwester vor sich.

Der Fremde
Planlos war der Fremde umher gefahren, bis er letztlich vor lauter Müdigkeit auf einem Feldweg anhielt und einschlief. Am nächsten Morgen schreckte er auf: - War das alles nur ein böser Traum? - Er schaute aus dem Seitenfenster und da hatte er Gewissheit, ja, jetzt fielen ihm Details wieder ein. - „Oh mein Gott! Ich muss zurück, ich muss meine Spuren beseitigen.“ Augenblicklich setzte er sich ans Steuer und fuhr los. Als er von der Hauptstraße ins Industriegebiet einbiegt wird er jäh aus seinen Gedanken gerissen. Ein Sanitätsfahrzeug und zwei Polizeiwagen rasen mit Blaulicht und Martinshorn an ihm vorbei.

Wenige Minuten zuvor wurde die Polizei von einem Angler benachrichtigt, dass eine Leiche im Neckar-Kanal am Stauwehr hängen würde.

„Oh Gott! Oh Gott die Polizei! “ Er hält an, verharrte einige Sekunden regungslos und überlegt: - Soll ich nicht besser verschwinden? Ja! Nein? Ich will ja nur mal nachsehen, die Polizei kennt mich ja nicht, und verschwinden kann ich ja jederzeit. - So fährt er langsam weiter und nähert sich den geparkten Polizeifahrzeugen. Mit großem Sicherheitsabstand hält er an und beobachtet das Treiben. Er sieht wie zwei Polizisten mit langen Hakenstangen ein lebloses Bündel vom Stauwehr wegziehen. Er muss nicht lange hinsehen, sofort erkennt er seine Kreatur mit ihren langen schwarzen Haaren und Panik überfällt ihn.
Er startet den Motor, wendet schnell den VW-Bus und mit durchdrehenden Rädern rast er davon. Sein Vorzelt, seine Handkarre und der Hund interessierten ihn nicht mehr. Fluchtartig verlässt er die Stadt und rast über die Autobahn in Richtung Süden davon.  Doch er hatte etwas zu eilig gewendet, war zu überhastet weggefahren.
Eine junge Polizistin, die im letzten Polizeiwagen gerade ihre Fotoausrüstung für die Ablichtung der Kinderleiche herausnahm, vernahm den aufheulenden Motor, hört das Durchdrehen von Rädern und sie erblickt einen alten weißen VW-Bus mit ausländischem Kennzeichen. Instinktiv hebt sie ihre Kamera und drückt den Auslöser – Zib-Zib-Zib -. Noch ahnt sie zu diesem Zeitpunkt nicht, dass diese Bilder von großer Wichtigkeit werden.

Innerhalb der nächsten Stunde wurde die Kinderleiche zur Gerichtsmedizin überführt. Eine Sonderkommission wurde gebildet, und der zuständige Staatsanwalt fordert allerhöchsten Einsatz von seinen Ermittlern.  Wie ein Lauffeuer sprach sich der Leichenfund eines missgestalteten Kindes in der Stadt herum, man war entsetzt. Auf dem Polizeirevier liefen die Telefonapparate heiß. Hunderte von Menschen riefen an und berichteten von einer Kreatur, welche sie bettelnd in der Sülmer-Einkaufsstraße gesehen hatten. Auch von einem südländisch aussehenden Mann wurde berichtet, der die Kreatur mit einer Handkarre durch die Stadt gezogen hat. Doch wie der Fremde genau aussah, daran konnte sich kaum einer erinnern, zu widersprüchlich waren ihre Aussagen. Alle waren sie beim Anblick der missgestalteten Kreatur so erschrocken, dass der Fremde dabei ohne weitere Beachtung blieb.

Bereits am nächsten Tag lag die Auswertung der Gerichtsmedizin vor, und der Staatsanwalt informierte seine Ermittler:

1.)Bei der Kindesleiche handelt es sich um ein missgebildetes Mädchen im Alter von etwa 8-9 Jahren.
2.)Der Tod trat durch ertrinken ein.
3.)Des weiteren ergab die Obduktion, dass Missbildungen am Kehlkopf und an den Stimmbänder vorlagen.
4.)Es wurden Spermaspuren sichergestellt, das eindeutig auf eine Vergewaltigung schließen lässt.
5.)Gesucht wird in diesem Zusammenhang ein etwa 35-40 jähriger Mann, vermutlich Südländer. Er wurde zuletzt in Begleitung der Kreatur gesehen und dürfte
auch der Vergewaltiger sein.

Die junge Polizistin, die vor wenigen Minuten ihre Bildern am PC ausdruckte, meldete sich zu Wort: „ Herr Staatsanwalt! Wir sollten auch nach einem weißen VW-Bus mit Rumänischem Kennzeichen, Bukarest-B 35456, fanden. Dieses Fahrzeug wurde gestern früh während der Bergungsarbeiten am Stauwehr von mir beobachtet. Der Fahrer dieses Fahrzeuges hatte es sehr eilig, etwas zu eilig für meinen Geschmack, und da hab ich nur mal so drauf gehalten.“ Verlegen überreichte sie dem Staatsanwalt die Fotos. Der schaute kurz darauf, klatschte dann anerkennend Beifall und sagte: „ Meine Gratulation gilt der gesamten Sonderkommission, ich bin beeindruckt von ihrem Einsatz, nur weiter so meine Damen und Herren!“
Noch in der selben Stunde wurde eine EU weite Fahndung nach dem weißen VW-Bus mit dem Kennzeichen Bukarest B 35456 herausgegeben.
Aus Bayern und aus Baden Württemberg kamen erste Rückmeldungen, doch der große Treffer traf 1 Tag später aus Österreich ein. Per Fax wurde übermittelt:
- Der gesuchte weiße VW-Bus mit dem amtlichen Kennzeichen –Bukarest B 35456-  wurde an der ehemaligen Grenze zu Ungarn festgesetzt. Bei dem Fahrer handelt es sich um einen Rumänischen Staatsbürger. Der Verdächtige wurde vorläufig in Untersuchungshaft genommen ..............-

Miroslav hatte von alle dem nichts mehr mitbekommen. Er war am frühen Morgen mit seinem neuen Freund von Bord gegangen und marschierte zur Autobahnauffahrt nach Frankfurt.  Ein junger LKW –Fahrer hat ihn wenig später mitgenommen, und als dieser fragte: „Wo möchtest du denn hin ?“ deutete Miroslav mit der Hand nach vorne und
gab zur Antwort: „ Zu Heidelberg!“ und leise fügt er hinzu „Deutscheland sein gute Land“, dabei drückte er seinen Hund ganz fest an sich.
Miroslav will nie mehr zurück zu den Müllhalden, er will auch nicht mehr an sein früheres Leben erinnert werden.


 *Nachwort*

Das missgebildete kleine Zigeunermädchen, das bettelnd den Schuhkarton vor sich her schob, gibt es tatsächlich. Ich selbst habe sie vor einigen Jahren in Heilbronn gesehen.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.12.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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