Jürgen Berndt-Lüders
Weihnachtswünsche der Welt an uns
Der Lehrer einer großen Religion hat einst festgestellt, dass es die Begehrlichkeiten sind, die den Menschen unglücklich machen.
Der Konsum von Alltäglichkeiten befriedigt nur kurzfristig. Ist der Spaß am Besitz des frisch Erworbenen vergangen, wird die Sehnsucht nach Neuem umso größer. Wenn wir mehr Geld und Besitz wollen, so wollen wir im Grunde mehr Glück, mehr Sicherheit, mehr Prestige und mehr Macht. Kurz, wir wollen durch materiellen Besitz glücklich sein.
-
Wir berücksichtigen nicht, dass die Erfüllung unserer Wünsche oft Nachteile für andere und in der Summe für die ganze Welt bringt.
Aber auch der Wunsch nach Erleichterungen im täglichen Leben ist oft widersprüchlich. Was für den einen Erleichterung ist, belastet den anderen.
-
Fahre ich auf der Autobahn und treffe auf eine Baustelle, die mich Zeit kostet, denke ich nicht daran, dass sich die Straße besser befahren lässt, sobald sie fertig ist.
-
Oder fährt ein alter Mensch mühevoll tretend mit dem Fahrrad weit ab vom Straßenrand vor mir, denke ich nicht daran, dass die Minute, während derer ich nicht überholen kann, in keinem Verhältnis zu dem Glück des Menschen steht, der sich freut, überhaupt noch selber etwas zu können.
Der Fußgänger ärgert sich über den Radfahrer, der Radfahrer über den Autofahrer und der Unternehmer, der einen Großauftrag zum Bau des Flughafens BBI erhalten und Leute dafür eingestellt hat, ärgert sich, dass es jetzt vielleicht doch zu einem Schlichtungsverfahren wie für Stuttgart 21 kommt und er die Leute wieder entlassen muss.
Es hapert uns also am Überblick am Gesamtgeschehen. Unser Tellerrand ist zu hoch. Wir schwimmen in unserer Suppe und erkennen nicht, was unser Nachbar eben aus seinem Teller zu schlürfen hat. Das kostet die Menschheit jede Menge Energie, denn was der eine mit den Händen aufgebaut hat, stößt der andere mit der Gesäßmuskulatur wieder um.
Ich wünsche uns, und ich glaube, dass die Welt sich von uns das Gleiche wünschen würde, wenn sie mit einer Stimme sprechen könnte, mehr Überblick über das Gesamtgeschehen und die sich gegenseitig beeinflussenden Tendenzen.
Manchmal sind die Zusammenhänge schwer zu erkennen. Dann muss man sich umfassend informieren.
Beispiel:
-
Wird die Welt zu warm, verliert der Golfstrom seine Zirkulation, uns erreicht seine Wärme nicht mehr und bei uns wird es kalt wie in Labrador, was auf dem gleichen Breitengrad wie Europa liegt. Trotz Erderwärmung.
Es klingt verrückt, aber es ist so. Wir müssen es nur bemerken und bei unseren Planungen und Handlungen berücksichtigen.
In diesem Sinne...
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Jürgen Berndt-Lüders).
Der Beitrag wurde von Jürgen Berndt-Lüders auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.12.2010.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).