I
Er wollte eines Tages sagen können, er habe es geschafft. Seine Kinder sollten es besser haben und er ein geruhsames Alter ohne Geldsorgen. Er arbeitete daran, Tag und Nacht, zählte die Überstunden nicht. Änderte seine Anträge, Statistiken und Analysen so oft ab, wie seine Chefs es von ihm verlangten. Er machte das gut, sehr gut. Dank ihm wurden seine Chefs befördert und immer weiterbefördert. Als man ihn nicht mehr brauchte, wurde auch er befördert. Hinaus.
II
Er wollte eines Tages sagen können, er habe es geschafft. Seine Kinder sollten es besser haben. Und er ein geruhsames Alter ohne Geldsorgen. Er arbeitete daran, Tag und Nacht, zählte die Überstunden nicht. Änderte seine Anträge, Statistiken und Analysen so oft ab, wie seine Chefs es von ihm verlangten. Er machte das gut, sehr gut. Dank ihm wurden seine Chefs befördert und immer weiterbefördert. Es dauerte nicht lange, wurde auch er – der Unentbehrliche – befördert.
III
Er wollte eines Tages sagen können, er habe es geschafft. Seine Kinder sollten es besser haben. Und er ein geruhsames Alter ohne Geldsorgen. Er arbeitete daran, Tag und Nacht, zählte die Überstunden nicht. Änderte seine Anträge, Statistiken und Analysen so oft ab, wie seine Chefs es von ihm verlangten. Dank ihm wurden seine Chefs befördert und immer weiterbefördert und er mit ihnen. Als sich die Analysen später als falsch erwiesen, war der Schuldige schnell gefunden.
IV
Er wollte eines Tages sagen können, er habe es geschafft. Seine Kinder sollten es besser haben und er ein geruhsames Alter ohne Geldsorgen. Er arbeitete daran, Tag und Nacht, zählte die Überstunden nicht. Immer blieb er sich treu: Niemals schrieb er seine Anträge, Statistiken und Analysen nach dem gerade vorherrschenden Wind. Endlich wurde er befördert. Hinaus. Von da an ging’s bergauf.
5./26.12.2010
Vorheriger TitelNächster TitelDie Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Eric Julius Bohli).
Der Beitrag wurde von Eric Julius Bohli auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.12.2010.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Eric Julius Bohli als Lieblingsautor markieren
Rhein-Perlen (Anthologie)
von Gudula Heugel
In diesem Buch stellen 15 Autoren ihre Texte (Gedichte und Kurzgeschichten) vor, die anlässlich einer Wettbewerbsausschreibung für diese Anthologie ausgesucht wurden - und die hier gemeinsam ihre "Rhein-Perlen" präsentieren.
Viele interessante Beiträge gingen bei der Anthologie-Ausschreibung im vergangenen Jahr ein und signalisierten, dass „Perlen“ gefunden wurden: Ganz besondere Perlen, nicht für jeden sichtbar, weil sie verborgen sind, aber von dem entdeckt werden können, der mit dem Herzen sieht, so hieß es in der Wettbewerbsausschreibung.
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: